Archiv für 2010

Ikea macht 2,5 Milliarden Euro Gewinn – und der SPIEGEL jubelt nur mit

Freitag, 01. Oktober 2010

Dass die große Mehrheit finanziell auf der Stelle tritt, während Konzerne Milliardengewinne scheffeln, ist bedauerlicherweise mittlerweile der Normalfall. Ist die Politik doch letztlich nur noch der verlängerte Arm dieser Großunternehmen, wie auch Ex-Greenpeace-Chef Thilo Bode gestern Abend in der BR-Sendung Capriccio sagte. Um so tragischer, dass selbst Medien wie der SPIEGEL, die sich allen Ernstes selber als „Sturmgeschütz der Demokratie“ betiteln, oft genug nichts anderes tun als als Sprachrohr dieser Großkonzerne zu agieren.

SPIEGEL Online vergisst aufzuzeigen, auf wie üble Weise der Billigheimer offenbar zu seinem  Milliardengewinn kommt
So geschehen auch heute auf SPIEGEL Online, das mit seinem Kurzartikel „2,5 Milliarden Euro Gewinn: Billy, Pax und Köttbullar machen Ikea froh“ eine reine Jubelmeldung an sein Millionenpublikum weiterreichte (siehe auch Screenshot). Dies Meldung wurde wohlgemerkt von dem SPON-Redakteur Sven Böll auf Basis von zwei Agenturmeldungen verfasst. Da fragt man sich: Was hat dieser Redakteur eigentlich an journalistischer Arbeit – die primär darin bestehen sollte, Informationen kritisch einzusortieren – geleistet?

Zunächst hätte sich Böll schlicht fragen müssen: Ist das alles, was mir Ikea da auftischt? Und die Antwort hätte lauten müssen: nein! So hat Ikea seine ganze Konzernstruktur bewusst extrem verschachtelt – mit dem Ergebnis, dass der Billigheimer am Ende nur noch wenig Steuern zahlen muss.

Auf diese Weise ist es natürlich besonders leicht, Megaprofite einzufahren. Dies ist ein Skandal sondergleichen, denn während die Politik bei den „Normalsterblichen“ alles rausholt, um die Löcher im Haushaltssäckel zu stopfen, lässt man Großkonzerne wie Ikea einfach gewähren.

ver.di-Experte Dierk Hirschel: Ikea betreibt „organisierte Steuerflucht“
Wie übel Ikea vorgeht, hat z.B. die ZDF-Sendung Frontal21 kürzlich berichtet. Demnach machte die nicht etwa im Mutterland Schweden, sondern in den Niederlanden ansässige IKEA-Muttergesellschaft, die Ingka Holding, allein im Jahr 2008 einen Gewinn von 2,28 Mrd. €. Der von Firmengründer Ingvar Kamprad kontrollierte Möbelkonzern hat auf diesen Milliarden-Gewinn aber lediglich 19,3 Prozent Steuern bezahlt. Hier würden massiv Steuerschlupflöcher genutzt, so der ver.di-Experte Dierk Hirschel. „Wenn ordnungsgemäß versteuert würde, müssten zwischen 30 und 35 Prozent gezahlt werden. so der Wirtschaftexperte, der Ikea vorwirft, „organisierte Steuerflucht“ zu betreiben.

Ex-Ikea-Manager Johan Stenbo: Ikea hält seinen Betrieb auch mit Kinderarbeit, Steuerflucht, Tierquälerei und Umweltschweinereien am Laufen
Interessant auch, was etwa die Sendung BR-alpha unter Berufung auf Aussagen des ehemaligen Ikea-Managers Johan Stenbo vor kurzem zu berichten hatte. Demnach wird „die gut geölte Ikea-Maschine auch mit Kinderarbeit, Steuerflucht, Tierquälerei und Umweltschweinereien am Laufen gehalten“.

Zu den Umweltschweinereien zählt etwa, wie sich der Konzern sein Billigholz für seine Möbel beschafft. Laut Stenbo greift Ikea zum erheblichen Teil auf Holz zurück, das illegal geschlagen ist und dabei auch aus Urwäldern (v.a. Asiens) stammt. Vieles spricht dafür, dass dies stimmt. Denn selbst der Hinweis von Ikea, sein Holz sei ja zertifiziert, führt ins Leere.

Denn selbst wenn das stimmen würde, so würde dies praktisch nichts bedeuten. Denn Studien haben nachgewiesen, dass diese Zertifikate oft genug das Papier nicht wert sind, auf dem sie abgedruckt sind. Dies gilt v.a. für Holz aus Entwicklungsländern, wo die grassierende Korruption alles möglich macht.

Wohlemerkt ist selbst so ein angesehenes Zertifikat wie das FSC-Siegel mit größter Vorsicht zu genießen, wie nicht nur die Organisation Retten den Regenwald mehrfach aufgezeigt hat.

Hartz-IV-Reform: SPIEGEL bringt realitätsverzerrende OECD-Studie zum Armutsrisiko in Deutschland

Dienstag, 28. September 2010

Das Foto, das SPIEGEL Online zu seinem aktuellen Hauptaufmacher „Armutsrisiko in Deutschland: OECD empfiehlt weniger Geld für Geringverdiener“ gestellt hat, ist bezeichnend: Es zeigt eine eingeseifte Glasscheibe, die keinen rechten Durchblick erlaubt (siehe Screenshot). Und genau dieser Durchblick hat offenbar auch dem Autor dieses Beitrags, SPON-Wirtschaftsredakteur Michael Kröger, beim schreiben gefehlt. So lautet die krude These des Artikels, dass in Deutschland das Armutsrisiko besonders hoch sei, weil „Deutschland seine Geringverdiener zu sehr in Watte packt und damit jede Motivation abwürgt, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen“.

Doch das ist schlicht Schmarn oder wenigstens eine stark verzerrte Darstellung der Realität.

SPON behauptet, das Armutsrisiko in Deutschland sei so hoch, weil es „seine Geringverdiener zu sehr in Watte packt“ – doch das ist so nicht richtig, wie Attac mit seinem „Umverteilungsplan“ aufzeigt
In Wahrheit nämlich ist das Problem, warum das Armutsrisiko in Deutschland so hoch ist, viel komplexer und vor allem darauf zurückzuführen, dass eine kleine Machtclíque auch hierzulande immer mehr Macht an sich reißt und so Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinandertreibt.

SPON hätte besser daran getan, nicht die abstruse OECD-Studie zum Hauptaufmacher zu machen, sondern den Umverteilungsplan, den Attac aktuell vorgestellt hat. Dieser Plan wartet mit interessanten Thesen auf, die auch das Problem Armutsrisiko in seiner Komplexität erfassen und so an der Wurzel packen wollen.

So schreibt Attac: „Den geplanten Sozialabbau rechtfertigt die Bundesregierung mit seiner angeblichen Alternativlosigkeit. Wir zeigen, dass es sehr wohl anders geht – vorausgesetzt, der politische Wille ist da.

Ziel des Konzepts ‚Umverteilen statt Kürzen‘ ist es, die öffentlichen Haushalte zu konsolidieren und – zugleich – die soziale Polarisierung sowie die Abhängigkeit der Menschen von Märkten zu verringern. Dabei übertrifft die konsolidierende Wirkung des ‚Umverteilungspakets‘ die des Kürzungspaketes der Regierung: Um 25,3 Mrd. € würden die vorgeschlagenen Maßnahmen den Bundesetat jährlich entlasten…“

Lesen Sie hier die kompletten Ausführungen von Attac zum Umverteilungsplan.

SPIEGEL Online hetzt Otto Normalverbraucher auf unseriöse Weise gegen das Energiesparen auf

Donnerstag, 23. September 2010

In seinem Artikel „Energierevolution: Wie Deutschland zur 2000-Watt-Republik wird“ für SPIEGEL Online vom 23. September (siehe auch Screenshot) stellt Holger Dambeck dar, dass „nach Meinung von Experten“ der durchschnittliche Energieverbrauch pro Kopf weltweit auf 2000 Watt, also 48KWh pro Tag, reduziert werden muss. Für Deutschland bedeutet das eine Senkung des Energieverbrauches auf ein Drittel.

Als Wege zur Umsetzung sieht Herr Dambeck vor allem Konsumverzicht. Er nennt Verzicht auf’s Eigenheim, Umzug in die Nähe der Arbeit in den Städten, Radfahren, Verzicht auf Flugreisen, den Kauf nur langlebiger Konsumgüter und Einschränkung des Fleischkonsums.

Dambeck konstatiert, dass das vielen Menschen schwerfallen wird und als „Ökodiktatur“ empfunden werden wird.

SPON-Autor Dambeck übersieht wichtige Fakten
Der Autor übersieht (angesichts der kritischen Haltung des SPIEGEL gegenüber regenerativen Energien wohl absichtlich), dass es nicht zuletzt politisch kontrollierte Strukturen sind, die den Energieverbrauch künstlich hoch halten. Einige Beispiele:

1. Wärmedämmung wird zu wenig gefördert
Dieses Thema ist Bestandteil der aktuellen Energiedebatte und fehlt im Artikel völlig. Das ist nicht akzeptabel, vor allem vor dem Hintergrund, dass mangelnde Wärmedämmung in unseren Breiten der größte Energiefresser überhaupt ist.

Stattdessen wird suggeriert, dass Menschen auf ihr Eigenheim verzichten müssen. Stimmt nicht: Auf ein Eigenheimdach passt eine viel größere Solaranlage …

2. Die höchst zentralistische Stromversorgung
Dezentrale Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung, etwa Gasmotoren zur gleichzeitigen Wärme- und Stromerzeugung in Mehrfamilienhäusern, sind viel effizienter und aufgrund der höheren Redundanz sogar ausfallsicherer als wenige riesige Kraftwerksblöcke, die weit weg von den Verbrauchern stehen (Energietransport frisst ca. 7% des Stroms pro 100km auf).

Der Ausbau erneuerbarer Energien wird zudem von den vier Großen Energiekonzernen mit allen Mitteln verzögert. Man denke an die Atomdebatte.

Im Artikel dazu: Kein Wort!

3. Kilometerpauschale
Diese in Fachkreisen auch „Zersiedelungsprämie“ genannte Subvention bedeutet, dass man beim Pendeln fast noch Geld verdient. Es freut sich die Automobilindustrie, während die Bahnindustrie stagniert. Man könnte die Steuermilliarden auch dazu einsetzen, Arbeitswege zu minimieren.

Die im Stau stehenden Pendler leiden auch noch unter den Folgen der früheren Eigenheimzulage!

4. Mangelnde Transparenz beim Konsumgüterkauf
Es gibt keine ernstzunehmende Möglichkeit, bei Konsumgütern ihren ökologischen Fingerabdruck zu ermitteln. Bisher gibt es nur punktuelle Untersuchungen dazu. Selbst wer hier einen Beitrag leisten will, wird durch die verstreuten Informationen nur verwirrt.

Auch dazu findet sich kein Wort im Artikel.

5. Entwicklungsländer MÜSSEN sich entwickeln
Nur Entwicklung drosselt die Bevölkerungsexplosion. Entwicklung kostet HEUTE Energie. Bevölkerungsexplosion würde MORGEN Energie kosten – und zwar viel mehr als Entwicklung heute kostet, weil es noch mehr Menschen betreffen würde.

Stattdessen wird unterschwellig suggeriert, dass der Ugander (für den Herr Dambeck einen Energieverbrauch von 40 Watt nennt) uns unseren Anteil am Weltenergiekuchen wegnehmen will.

Das nur als Beispiele.

Wer einen Artikel zu so einem wichtigen Thema schreibt, wichtige Dinge weglässt und dem Leser noch das Wort „Ökodiktatur“ unterschiebt, provoziert, wie man im Forum lesen muss, entsprechende Kommentare. Das ist unseriös. Das ist Stimmungsmache pur.

Dass Herr Dambeck Schwierigkeiten mit physikalischen Messgrößen hat (was ist mit „2000 Watt pro Tag“ gemeint?), sei nur am Rande erwähnt.

Viel wichtiger ist, dass Energieeffizienz eine ganzheitliche Sichtweise erfordert. Denn es liegt nicht primär am Einzelnen, die Energie selbst einzusparen. Die Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, dann sinken die Anforderungen an den Einzelnen gewaltig.

Nur ein Beispiel für einen gelungenen politischen Eingriff: Rot/Grün mit dem EEG ein vorbildliches Instrument geschaffen, die Energieerzeugung zu modernisieren. Es geht also, wenn man will.

Noch ein Paar Worte zur der in Rede stehenden Größenordnung an Energieeinsparungen seien erlaubt:

48KWh Tagesverbrauch sind anstatt der aktuellen 150 KWh wirklich kein Hexenwerk. Einige Beispiele:

Mein KfW40-Haus mit 200qm Wohlfläche verbraucht 4000 KWh Wärmepumpenstrom im Jahr. Geteilt durch 5 Personen macht das etwas mehr als 2KWh pro Tag – und das bei Mehrkosten von etwa 5 Prozent.

Unsere Familienkutsche fährt keine 10000km im Jahr. Hier zu Hause fahren wir meistens ÖPNV und/oder Fahrrad. Fernreisen machen wir nicht. In Europa ist es auch sehr schön.

Lebensmittel werden uns ohne Aufpreis nach Hause geliefert.

Interessant ist, dass wir nicht nur Energie, sondern auch Zeit sparen. So kann man z.B. beim Bahnfahren Zeitung lesen oder am Laptop leichtere Arbeiten erledigen.

Was finden wir im Artikel dazu? Es fällt wie immer, wenn man einseitig Stimmung machen will, das Wort „Konsumverzicht“.

Schließlich ein letzter Punkt, der im Artikel fehlt: Die Ökodiktatur wird kommen
Nicht aus der Politik, sondern vom Markt, denn fossile Energie wird knapp. Die Energieexpertin Claudia Kemfert rechnet mit einer Rationierung von Ölprodukten ab dem Jahr 2030.

175 Jahre Bertelsmann: SPIEGEL Online bringt nur blumigen Artikel zum Jubiläum des machtvollen Konzerns – und betreibt dabei auch noch Geschichtsklitterung

Freitag, 17. September 2010

Der Medienkonzern Bertelsmann feierte gestern mit einem großen Festakt sein 175-jähriges Bestehen – und SPIEGEL Online hat nichts besseres zu tun als den kurzen Artikel „Jubiläum – Bertelsmann lässt sich als Weltkonzern feiern“ zu bringen (siehe auch Screenshot), der ausschließlich schön redet. Im Vorspann etwa wird nur Kanzlerin Angela Merkel zitiert, die „in ihrer Rede die Bedeutung des Traditionskonzerns für Deutschland und die Welt würdigte“.

Erschwerend kommt hinzu, dass der SPON-Beitrag auch noch Geschichtsklitterung betreibt.

Kulturzeit-Beitrag auf Youtube: „Bertelsmann ist eine gefährliche neoliberale Denkfabrik“
Das alles erstaunt um so mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, um was für einen Konzern es sich bei Bertelsmann handelt.

Kritische Zeitgeister meinen gar, wir lebten in der „Bertelsmann-Republik Deutschland“, wie etwa der Autor Thomas Schuler sein Buch über den Einfluss der Bertelsmann-Stiftung auf Gesellschaft und Politik betitelt hat.

Ein Beitrag des 3sat-Magazins Kulturzeit sieht den Weltkonzern ebensoo kritisch und ist auf Youtube zu sehen und dort mit „Bertelsmann – eine gefährliche neoliberale Denkfabrik“ überschrieben.

Und auch Antje Vollmer von den Grünen sagte gestern in einem Interview mit der taz, „die Bertelsmann-Stiftung übt erheblichen Einfluss auf die deutsche Politik aus“ – und zwar im „neoliberalen“ Sinne.

Dazu passt, was auf sueddeutsche.de zu lesen ist, nämlich dass den Schreibtisch von Liz Mohn, aktuelle Herrscherin des Konzerns, ein Bild der Kanzlerin Angela Merkel ziere – und dazu noch Aufnahmen von George W. Bush, Queen Elizabeth II. und Papst Benedikt XVI…

Und warum, fragt die taz, lasse sich die Gesellschaft das gefallen? Das liege, antwortet Vollmer, „am beinahe völligen Stillschweigen der Medien. Als wir Ende der 1990er Jahre das Stiftungsrecht reformieren wollten, hatte ich überall Gespräche über mögliche Fehlentwicklungen geführt – bei SPIEGEL, Stern, Focus, Zeit, FAZ, Süddeutsche oder auch bei TV-Magazinen wie Monitor. Doch an Bertelsmann traute und traut sich niemand heran, mit Ausnahme eines Artikels im Tagesspiegel und der tapferen kleinen Neuen Westfälischen in der Provinz. Sonst aber legt sich eine Medienkrake nicht mit der anderen an. Die Angst vor Bertelsmann-Juristen und die potentielle Bedürftigkeit, mal was mit denen oder bei ihnen machen zu wollen, hindert offensichtlich auch die Helden des investigativen Journalismus am Jagdeifer. Bertelsmann ist unberührbar.“

Beim SPIEGEL sind die Interessenkonflikte sogar besonders groß, denn Bertelsmann ist über den Verlag Gruner+Jahr indirekt am SPIEGEL beteiligt.

SPON lobt Bertelsmann für die Aufarbeitung seiner Nazivergangenheit – dabei hatte Bertelsmann lange Zeit seine Geschichte massiv gefälscht und musste zu dieser Aufarbeitung erst gedrängt werden
Um so pikanter ist es, wenn der SPON-Artikel auch noch Geschichtsklitterung betreibt. So heißt es in dem Beitrag, Angela Merkel „lobte den Konzern ausdrücklich für die Aufarbeitung seines Wirkens während der Herrschaft der Nationalsozialisten. Dies sei notwendig, aber nicht selbstverständlich gewesen, sagte die Kanzlerin“.

In Wahrheit musste Bertelsmann erst zu einer Aufarbeitung gedrängt werden, wie etwa der erwähnt Kulturzeit-Beitrag aufzeigt. Schlimmer noch: Die ganze Erfolgsstory nach dem 2. Weltkrieg beginnt mit der großen Lüge von Heinrich Mohn (seit 1921 Verlagschef), Bertelsmann hätte in der Nazizeit als kirchlicher Widerstandsverlag agiert und sei so den Nazis regelrecht ein Dorn im Auge gewesen. Noch bis in die 90er Jahre hält sein Sohn und Nachfolger, Reinhard Mohn, öffentlich an dieser Lüge fest.

In Wahrheit jedoch war Heinrich Mohn Ehrenmitglied der SS, und Bertelsmann der größte Buchproduzent der Wehrmacht mit engen Kontakten zu den Nazis. Verlegt wurde, so Kulturzeit, „Blut- und Bodenliteratur“, die gespickt war mit einem „rabiaten Antisemitismus für die Kämpfer an der Front“. So profitierte Bertelsmann „enorm vom totalen Krieg“.

Diese Wahrheit, so Kulturzeit, konnte nur ans Licht kommen, weil es schließlich zu einem großen massiven öffentlichen Druck auf Bertelsmann gekommen war. „Wenn hier nicht der Druck von außen gekommen wäre“, so der Autor Schuler in einem Interview mit Kulturzeit, „dann wäre diese Geschichte nie und nimmer aufgeklärt worden. Das zeigt auch, dass die Verantwortung nicht von Bertelsmann ausgeht.“

ver.di: SPIEGEL behandelt Angestellte seiner Tochterfirma Quality Service GmbH wie „Schmuddelkinder“

Freitag, 17. September 2010

Dass der SPIEGEL-Verlag offenbar eher unsanft mit den Mitarbeitern der Quality Service GmbH (QS) umspringt, hat SPIEGELblog bereits vor ziemlich genau einem Jahr zum Thema gemacht. QS ist ein Call-Center, das als hundertprozentige Tochter des SPIEGEL -Verlages Vertriebsaufgaben für den SPIEGEL übernimmt und zusätzlich für andere renommierte Unternehmen tätig ist.

Nun hat auch die Gewerkschaft ver.di festgestellt, dass die Mitarbeiter des Call-Centers QS zwar ihre „Kunden aus den Zielgruppen von SPIEGEL und ähnlichen Medienunternehmen auf höchstem Niveau bedienen“ – doch was Gehälter und Arbeitsbedingungen betrifft, so ver.di, seien sie „Schmuddelkinder einer Edelbranche“ (siehe auch Screenshot).

Den vollständigen Text von ver.di können Sie hier lesen.

PS: Durch das Verhalten des SPIEGEL-Verlages gegenüber den Mitabeitern seiner Tochter QS bekommen SPIEGEL-Artikel über die Schlechbehandlung oder gar Ausbeutung von Arbeitnehmern bei anderen Unternehmen gleich eine komische Note. Vor kurzem etwa konnte man z.B. auf SPIEGEL Online lesen, dass die Menschenrechtsorganisation Oxfam den Handelsriesen Metro beschuldigt, in Indien massiv gegen Arbeitsrechte zu verstoßen. Ganz so rabiat wie Metro in Indien vorgegangen sein soll hat sich der SPIEGEL-Verlag gegenüber den QS-Mitarbeitern zwar nicht verhalten. Doch sollte man – gerade als „selbsternanntes Sturmgeschütz der Demokratie“ – nicht erst einmal vor seiner eigenen Haustür alles blitzeblank sauber halten, bevor man den Schmutz bei anderen anprangert?

9/11-Jahrestag: Focus Money bringt die Fakten zum 11. September – und tut damit etwas, was der SPIEGEL stets versäumt hat

Samstag, 11. September 2010

Focus Money ist ein solides Finanzmagazin, das sich bis dato aber sicher nicht als das hervorgetan, als das sich der SPIEGEL so gerne beschreibt: als „Sturmgeschütz der Demokratie“, das den Mächtigen schonungslos die unbequemen Fakten vorhält. Um so bemerkenswerter ist es, dass Focus Money in seiner aktuellen Ausgabe in einem achtseitigen Artikel „9/11: Wer steckt wirklich dahinter?“, geschrieben von dem Autor Oliver Janich, ganz einfach die Fakten zu den Anschlägen vom 11. September 2001 – kurz 9/11 genannt – aufzählt und damit etwas tut, was dem SPIEGEL bis dato nicht gelungen ist (SPIEGELblog berichtete mehrfach, siehe hier).

Der SPIEGEL verbreitet die haltloseste aller Verschwörungstheorien
So erzählt SPIEGEL Online in seinem aktuellen Hauptaufmacher „Osama, bitte beende die Gewalt!“ seinen Lesern erneut die größte bzw. haltloseste aller Verschwörungstheorien, wonach Osama bin Laden von einer Höhle aus die Anschläge am 11. September 2001 hat durchführen lassen. Haltlos deshalb, weil es hierfür keine stichhaltigen Belege gibt, worauf etwa der dänische Wissenschaftler Niels Harrit in einem Fernsehinterview aufmerskam machte (siehe SPIEGELblog-Bericht).

Der SPIEGEL kolportiert die Mär von den Bränden, die WTC 7 kollabieren ließen
Auch erzählte SPIEGEL Online noch im Februar dieses Jahres seinen Lesern allen Ernstes die Mär, dass das World Trade Center 7 (das von gar keinem Flugzeug getroffen wurde und dennoch innerhalb von Sekunden regelrecht kollabierte) „wegen Bränden eingestürzt“ sei. Dass diese Aussage gegen jegliche physikalischen Gesetze verstößt und somit allenfalls mit einem Wunder erklärt werden könnte, zeigt Janich sehr gut auf. Dabei zitiert er u.a. „die inzwischen mehr als 1200 Experten von ‚Architects and Enigneers for 911 truth‘ (ae911truth.org)“, die in dem Umstand, dass das Gebäude praktisch in freier Fallgeschwindigkeit zusammengeklappt ist, „einen Beweis für eine gezielte Sprengung“ sehen.

Oliver Janich sagt selber zu seiner Titelgeschichte für Focus Money:

„Im Gegensatz zur gleichnamigen ZDF-Doku-Serie beschäftige ich mich mit harten Fakten und nicht mit Vermutungen angeblicher FBI-Agenten… Ich zähle eine Legion an Beweisen und Indizien auf, die der offiziellen Theorie widersprechen. Dabei habe ich mich ausschließlich Artikeln aus der Mainstreampresse oder authentifizierbarer Dokumente – beispielsweise des offiziellen NIST-Report zu World Trade Center 7 – bedient.“

Der SPIEGEL vertraut auf den korrumpierten Bericht der Regierung – anstatt eine echte unabhängige Untersuchung einzufordern
Dabei ist es Janich wichtig zu betonen, dass er „keine Meinung zu den wahren Hintermännern des 11. September hat“. Stattdessen fordert er nur, was auch Medien wie der SPIEGEL längst vehement hätten fordern müssen anstatt auf dem korrumpierten Bericht der Regierungskommission zu 9/11 zu vertrauen: „eine internationale, unabhängige Untersuchung, ganz einfach weil eine Regierungskommission nicht dazu geeignet ist, zu untersuchen, ob die Regierung ggf. selbst in die Anschläge verwickelt ist. Besser wäre natürlich ein rechtsstaatliches, öffentliches Gerichtsverfahren.“

Interessantes Video zum Thema:

Absturz der griechischen Wirtschaft: Wie SPIEGEL Online die wahren Ursachen verschweigt

Donnerstag, 19. August 2010

Gestern brachte SPIEGEL Online den Beitrag „Absturz der griechischen Wirtschaft: Erst Depression, dann Explosion“ (siehe Screenshot). Hintergrund ist die katastrophale Lage der griechischen Wirtschaft, die mit lokalen Erwerbslosenquoten von 70 Prozent einhergeht und einen gigantischen Einbruch der Wirtschaftsleistung verkraften muss. Das Problem an dem SPON-Artikel: Er bringt die Schärfe des Absturzes mit dem Sparprogramm der griechischen Regierung in Verbindung, tut dabei jedoch so, als ob es vom Himmel gefallen wäre und es keine ursächliche Verbindung gebe. „Damit beweist der SPIEGEL wieder einmal jenes phänomenal kurze Gedächtnis, das dem ‚Qualitätsjournalismus‘ zu eigen ist“, heißt es dazu treffend in dem Blog Oeffinger Freidenker.

Und weiter heißt es dort: „Schließlich ist die griechische Krise weder vom Himmel gefallen noch ein Produkt griechischer Schlamperei, wie es die gewaltige Medienkampagne uns noch vor wenigen Wochen Glauben machen wollte. Griechenland ist strukturschwach und defizitär, seine Wirtschaft lebt zu 70 Prozent vom Binnenkonsum… Es war die deutsche Regierung, die auf dem Höhepunkt der Verhandlungen über ein Sparprogramm der griechischen Regierung noch einen gewaltigen Rüstungsvertrag durchpaukte und auf Einhaltung aller bestehenden Rüstverträge hoffte. Es war der kleine Kalte Krieg zwischen Griechenland und Türkei, der die deutschen Rüstungsexporte anfachte und Deutschland von Platz 5 auf Platz 3 der internationalen Waffenexporteure hob.“

Den vollständigen Blog-Beitrag von Oeffinger Freidenker lesen Sie hier.

In Wahrheit hat v.a. die Bankenrettung Griechenland das Genick gebrochen
Im Übrigen zeigt auch ein Arbeitspapier der Europäischen Zentralbank (EZB) mit dem Titel „The Janus-Headed Salvation“ (Die Janusköpfige Rettung) auf, dass Griechenland nicht primär selber schuld ist an seiner Krise, indem die griechische Regierung jahrelang generell viel zu viel Geld ausgegeben hat, sondern dass es die Finanzkrise und insbesondere die Pleite von Lehman Brothers waren, die die Schwierigkeiten hervorgerufen haben.

„So haben die meisten Staaten – darunter eben auch Griechenland – nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Mitte September 2008 umfangreiche Garantien für ihre Banken abgegeben“, wie etwa das Handelblatt dazu in dem Artikel „Die wahren Ursachen der griechischen Tragödie“ schreibt. Außerdem päppelten viele Länder ihre angeschlagenen Geldhäuser mit neuem Eigenkapital auf und gaben Milliarden für riesige Konjunkturpakete aus, um die Schäden für die Realwirtschaft abzumildern. Dies hat dann vor allem Griechenland sozusagen das Genick gebrochen.

Nadja Benaissa: Auch der SPIEGEL transportiert die Mär von der HIV-Infektion

Montag, 16. August 2010

Der Prozess gegen die No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa kann mit gutem Gewissen als Aberwitz bezeichnet werden – und die Medien merken es nicht, auch SPIEGEL Online nicht (siehe Screenshot). So lesen wir auf dem Nachrichtenportal, Benaissa drohten bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Grund: Sie hätte vor Gericht zugegeben, trotz einer HIV-Infektion mit mehreren Männern ungeschützten Sex gehabt zu haben.

Die Fakten wurden dabei aber nicht ernsthaft sortiert.

So gibt es berechtigte Zweifel daran, dass HIV als „böses“ Virus je nachgewiesen wurde. 2004 publizierte etwa das Fachmagazin Medical Hypotheses den Beitrag “A critique of the Montagnier evidence for the HIV/AIDS hypothesis”, das zu dem Schluss kommt:

“In 1983 Luc Montagnier and his colleagues claimed to have discovered a novel retrovirus presently known as human immunodeficiency virus (HIV). By 1984 HIV was almost universally accepted to be the cause of AIDS. However, 20 years later, HIV cannot account for the phenomena for which the retroviral hypothesis was proposed, namely, Kaposi’s sarcoma, decrease in T4 lymphocytes and thus the opportunistic infections in AIDS patients which were assumed to be the direct results of this decrease”.

Es gibt keine Studie, die beweist, dass HIV AIDS macht
Auch ist es so: Selbst wenn man daran glaubt, dass das HI-Virus existiert, so gibt es keine Studie auf dieser Welt, die nachgewiesen hat, dass das, was als HIV bezeichnet wird, krank macht (siehe z.B. Bauer, Henry H. HIV does not cause AIDS, EdgeScience, April-Juni 2010, S. 6-9, oder auch Bauer, Henry H. HIV tests are not HIV tests, Journal of American Physicians and Surgeons, Vol. 15, Frühjahr 2010, S. 5-9)

Interessant in diesem Zsh. auch: Die mehrfach preisgekrönte Dokumentation “House of Numbers – The HIV/AIDS Story is Being Rewritten” des kanadischen Filmemachers Brent Leung. Diese Doku kann seit kurzem als DVD erworben werden. Auch sie legt detailliert dar, wie skeptisch man als kritisch denkender Mensch die offizielle Theorie zu HIV/AIDS sehen muss.

In dieser Doku kommt auch Medizinnobelpreisträger Luc Montagnier zu Wort. Dabei geht er mit dem HIV/AIDS-Establishment, das vom SPIEGEL seit jeher hofiert wird, hart ins Gericht. Selbst laut Montagnier kann ein robustes Immunsystem mit HIV locker fertig werden.

In meinem Buch Virus-Wahn kann man all dies en detail nachlesen.

„Homöopathie – die große Illusion“: Warum der SPIEGEL mit seinem aktuellen Titel daneben liegt

Sonntag, 11. Juli 2010

Dass der SPIEGEL mit Vorliebe auf alles draufhaut, was auch nur im Entferntesten nach so genannter Alternativmedizin riecht, darüber hat SPIEGELblog immer wieder berichtet. Mit kritischem Wissenschaftsjournalismus hat dies nichts zu tun, da sich der SPIEGEL so nur zu gerne zum Handlanger der Medizinautoritäten und der mit ihnen in enger Verbindung stehenden Pharmaindustrie macht.

Ein Zeugnis dafür ist auch der aktuelle SPIEGEL-Titel „Homöopathie – die große Illusion“ (siehe auch Screenshot). Sicher, man kann so manches gegen die Homöopathie ins Feld führen. Das große Allheilmittel ist auch sie sicher nicht. Doch dass sich der SPIEGEL nun voll auf die Seite der Homöopathie-Gegner geschlagen hat, ist schlicht abstrus. Dazu folgendes:

# Wieso bringt der SPIEGEL nicht mal Titel mit Schlagzeilen wie „Schweinegrippeimpfung – die große Illusion“, „Krebsmedikamente – die große Illusion“ oder „Gebärmutterhalskrebsimpfung – die große Illusion“? Hierzu bestünde mindestens genau so viel, wenn nicht gar noch mehr Grund als für den Titel „Homöopathie – die große Illusion“.

Wohlgemerkt: Die Gebärmutterhalskrebsimpfung hat der SPIEGEL einst sogar als „hochwirksam“ hochgejubelt (was natürlich völlig haltlos war, wie das Nachrichtenmagazin später dann auch zugeben musste – freilich ohne darum großes Aufheben zu machen: SPIEGELblog berichtete).

# Wie wirksam Homöopathie letztlich ist, lässt sich rein wissenschaftlich nur schwer darlegen. Grund: Vor allem die schulmedizinischen Gegner der Homöopathie (und in gewisser Weise auch die Befürworter) sind voreingenommen (im Fachjargon spricht man hier von einem „publication bias“). Dies ergab z.B. eine Übersichtsarbeit im Jahr 2005. Wer sich also – wie der SPIEGEL – auf Studien zur Wirksamkeit der Homöopathie beruft, die in Mainstreamjournals veröffentlicht wurden, hat damit noch nicht seine journalistischen Hausaufgaben gemacht, da zunächst diese Studien einer kritischen Analyse unterzogen werden müssten.

# Nicht wenige Menschen bzw. Patienten, die von der konservativen Schulmedizin mit ihrer Fixierung auf die Pillenmedizin und Symptombehandlung keine wirkliche Hilfe bzw. Heilung erfahren (und von diesen Patienten gibt es ein ganzes Heer), machen die Erfahrung, dass sie mithilfe so genannter alternativer Verfahren inkl. Homoöpathie in ihrem Gesundungsprozess vorankommen. Welches Recht nimmt sich der SPIEGEL heraus, diese Erfahrungen pauschal auf seinem Titel als „große Illusion“ abzustempeln? Das zeugt nicht gerade von einem so dringend notwendigen sensiblen Umgang mit dem Thema.

Über die wahren Verschwendungsprojekte im Gesundheitswesen mokiert sich der SPIEGEL gar nicht
# Abstrus auch der Beitrag auf SPIEGEL Online „Kürzungsforderung: Krankenkassen sollen sich Homöopathie sparen“, der parallel zur Print-Titelgeschichte online gestellt wurde. Abstrus deshalb, weil hier nicht einmal beziffert wird, wieviel die Krankenkassen einsparen könnten, wenn sie die Homöopathie aus ihrem Leistungskatalog streichen würden. Laut Berichten aus anderen Medien haben die Kassen 2008 gerade einmal 8,4 Mio. € für homöopathische Mittel ausgegeben – Ausgaben, die laut Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie „absolut zu vernachlässigen“ seien, wenn man bedenke, dass die Kassen insgesamt mehr als 30 Mrd. €  Euro für alle Arzneimittel ausgäben.

Da vermisst man auch bei diesem Thema (Kosteneinsparungen) vergleichbare Schlagzeilen beim SPIEGEL, die dazu auffordern, absolute Wahnsinnsprojekte im Gesundheitswesen ad acta zu legen – Projekte, deren Wirksamkeit faktisch nicht gesichert ist und die wohlgemerkt ein Zigaches dessen kosten, was die Homöopathie an Kosten verursacht.

Man denke z.B. an den Kauf des Schweingegrippe-Impfstoffs von GlaxoSmithKline, für den die deutsche Regierung mal so eben 700 Mio. € locker gemacht hatte, ohne dass der SPIEGEL sich in irgendeiner Weise darüber groß oder gar auf seinem Cover mokierte (nähere Inofs zum Schweinegrippe-Irrsinn findet sich in meinem Buch „Virus-Wahn“).

Oder denken wir an die Ionenstrahl-Therapie gegen Krebs, die rund 20.000 € pro Behandlung und damit gerne dreimal so viel wie herkömmliche Bestrahlungsbehandlungen kostet. Einen Nachweis, dass diese Ionenstrahl- oder auch Protonenstrahl-Therapie einen Nutzen hat bzw. herkömmlichen Bestrahlungen wirklich überlegen ist, wurde dabei noch gar nicht erbracht (mehr Infos dazu in meinem Buch „Die Zukunft der Krebsmedizin“, S. 162-165).

All dies und noch vieles mehr regt den SPIEGEL aber gar nicht auf. Offenbar ist er zu sehr damit beschäftigt, so genannte alternative Ansätze pauschal platt zu machen.

Link zum Thema:

# Pressemitteilung des Deutsche Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) zum SPIEGEL-Titel

Angebliche Hoffnung auf AIDS-Impfstoff: Der SPIEGEL agiert mal wieder als Sprachrohr der Pharmaindustrie

Freitag, 09. Juli 2010

Nachdem der SPIEGEL an vorderster Medienfront dazu beigetragen hatte, die irrsinnige Schweinegrippe-Paninkmache weltweit zu befördern, gab sich das Nachrichtenmagazin geläutert und gelobte Anfang 2010 in dem Beitrag „Chronik einer Hysterie“ Besserung. Sprich, man behauptete, in Zukunft werde man der Medizinelite und ihren Verbündeten nicht mehr blindlings Glauben schenken und deren Botschaften nicht mehr kritiklos an die Leser weitertragen. Doch es war offenbar ein bloßes Lippenbekenntnis (SPIEGELblog berichtete).

Schon 1984 hieß es, in zwei Jahren stünde ein AIDS-Impfstoff bereit; seither gab es viele solcher Versprechen, die nie eingelöst wurden – und der SPIEGEL wird immer noch nicht stutzig
Dies zeigt sich auch heute in dem Artikel „Schutz vor Aids: Forscher entdecken hochwirksame HIV-Antikörper“, der sogar groß als Hauptaufmacher gefahren wurde (siehe auch Screenshot). Darin trägt SPIEGEL Online, kritiklos die Botschaft des Medizinestablishments an seine Leser weiter, dass der „Durchbruch im Kampf gegen Aids“ praktisch bevorstehe, da die „Forscher die Hoffnung auf einen hochwirksamen Impfstoff gegen [Aids] wecken“.

Klingt mal wieder super, doch vor dem Hintergrund des medialen Schweinegrippe-Desasters sollte einem Medium wie dem SPIEGEL mittlerweile mehr einfallen, als bloße Hoffnungen des mit der Pharmaindustrie eng verbandelten Medizinestablishments kritiklos an seine Leser weiter zu reichen. Zumal man ja, wie gesagt, genau in dieser Hinsicht Besserung gelobte.

Erschwerdend kommt hinzu, dass bereits 1984 – also vor mehr als 25 Jahren – großspurig versprochen wurde, ein Impfstoff gegen AIDS werde innheralb von zwei Jahren bereitstehen. Und derlei Versprechen wurde seither immer wieder erneuert, ohne dass sie je eingelöst wurden.

Vor diesem Hintergrund sollte doch selbst der gutgläubigste Journalist irgendwann mal stutzig werden.

Ich gehe jede Wette ein, dass auch aus dem von SPIEGEL Online aktuell hoch gehaltenen Forschungen kein effektiver AIDS-Impfstoff entsteht.

In diesem Zsh. ist auch zu bedenken, dass es berechtigte Zweifel an der These gibt, dass HIV die primäre Ursache von den vielen unter dem Begriff AIDS zusammengefassten altbekannten Krankheiten ist.

Dazu folgende aktuelle Informationen:

# Bauer, Henry H. HIV tests are not HIV tests, Journal of American Physicians and Surgeons, Vol. 15, Frühjahr 2010, S. 5-9

# Die mehrfach preisgekrönte Dokumentation “House of Numbers – The HIV/AIDS Story is Being Rewritten” des kanadischen Filmemachers Brent Leung ist jetzt frei im Netz verfügbar. Sie legt detailliert dar, wie skeptisch man als kritisch denkender Mensch die offizielle Theorie zu HIV/AIDS sehen muss.

# Interessant in diesem Zsh. auch der aktuelle Beitrag in dem österreichischen Magazin Profil zum Welt-AIDS-Kongress, der am 18. Juli in Wien startet: „Der Aids-Mythos: Hilft ein gutes Immunsystem gegen Ansteckung?“

# Bauer, Henry H. HIV does not cause AIDS, EdgeScience, April-Juni 2010, S. 6-9

# Bauer, Henry H. The Origin, Persistence and Failings of HIV/AIDS Theory, McFarland, 2007