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Der SPIEGEL: merkelsche Afghanistan-Propaganda ohne Ende

„The real objective of the ongoing U.S. occupation of Afghanistan [is] evident. The U.S.-installed Karzai regime in Kabul finally singed a long-discussed pipeline deal… U.S. and NATO forces in Afghanistan – and Iraq – have become ‚pipeline protection troops‘.“
Eric Margolis, „Let’s Speak the Truth About Afghanistan“, Huff. Post [1]

The central reason behind the Afghanistan war and occupation is to gain control over an oil and natural gas transit route that can provide Europe with much of its energy, and to contain the influence of Russia, China, and Iran in the region.“
Mark Vorpahl für globalresearch.ca [2]

Es ist schon abstrus: Da kommt der SPIEGEL aktuell mit einer Titelgeschichte über den ersten und zweiten Weltkrieg daher (siehe Screenshot), [3]obwohl die Deutschen aktuell in einen Krieg in Afghanistan verstrickt sind, dem schon viele Soldaten zum Opfer gefallen sind. Die Titelstory kommt also einer puren Ablenkung gleich – was noch dadurch verstärkt wird, dass die Berichte, die der SPIEGEL über Afghanistan bringt, im Grunde nur die Merkel-Propaganda widergeben und die wahren Gründe für den Truppenaufmarsch in Afghanistan – knallharte Wirtschaftsinteressen – nicht einmal andiskutieren.

Gut zu erkennen ist dies auch am aktuellen zweiten Aufmacher auf SPIEGEL Online „Afghanistan-Mission: Bundesrepublik verleiht erstmals Tapferkeitsorden“ [4] (siehe zweiten Screenshot). Artig wird da wieder einmal die Sichtweise der Kanzlerin widergegeben. „Kanzlerin Merkel fordert mehr Anerkennung der Gesellschaft für die Arbeit der Truppe“, heißt es da im Vorspann, ohne dass das irgendwie kritisch einsortiert wird. Als wenn SPIEGEL Online das Sprachrohr von Merkel wäre… [4]Erschwerend kommt hinzu, dass auch in diesem Artikel die wahren Beweggründe für die Afghanistan-Mission verschwiegen werden. Diese Diskussion scheut der ach so investigative SPIEGEL wie der Teufel das Weihwasser.

In Afghanistan geht es um Profite und Rohstoffe – was der SPIEGEL aber nicht diskutieren will
Dabei gibt es mehr als guten Grund davon auszugehen, dass am Hindukusch in Wahrheit überhaupt nicht unsere Sicherheit verteidigt wird, sondern zwei entscheidene Faktoren zum Tragen kommen: Zum einen der Rohstofffaktor und zum anderen die Rüstungsindustrie, die auch am Krieg in Afghanistan exzellent verdient (siehe dazu zum Beispiel den investigativen Bericht „Contractors in Afghanistan are making big money for bad work“ [5]).

Was die Rohstoffe angeht, so stehen für die modernen Beutemacher die Begehrlichkeit nach Energievorkommen im Vordergrund ihrer Hindukusch-Expeditionen. Denn das randständige Afghanistan ist ein zentrales Verbindungsglied zwischen der kaspischen Region über Pakistan zum Indischen Ozean. Afghanistan hat Pakistan als Nachbarn, im Osten. Pakistan ist einer der wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten. Im Westen haben wir Iran, einen der wichtigsten Rohstoff-Exporteure der Welt. Im Norden haben wir Mittelasien, nicht so weit Kaukasus. Und von Afghanistan aus ist es bis zum Irak, also bis zur Region, aus der das schwarze Gold kommt, auch nicht weit.

Auch in den beiden Artikeln zum Thema Afghanistan in der aktuellen Print-Ausgabe sind die wahren Gründe für den Truppenaufmarsch – die Wirtschaftsinteressen – kein Thema. Statt dessen faseln nicht weniger als acht SPIEGEL-Redakteure, die für die zwei Artikel verantwortlich zeichnen, darüber, dass der Einsatz der Bundeswehr doch ein Kriegseinsatz sei und dass der Präsident Afghanistans, Hamid Karzai, seinem Land durch seinen Machthunger schade.

SPIEGEL-Leser wissen mehr? Ja, mehr Merkel-Propaganda…