Der SPIEGEL und das Thema Impfen: noch kein hinreichend neutraler Zugang

  06. März 2009, von T. Engelbrecht

Masernsterbefälle waren stark zurückgegangen - und dann wurde die Impfung eingeführt; Q: Dr. med. G. Buchwald/Stat. Bundesamt

Der SPIEGEL-Online-Artikel „Allgemeinärzte beklagen Impf-Irrsinn“ ist insgesamt natürlich positiv zu sehen, da überhaupt einmal kritische Stimmen zum Thema Impfen zu Wort kommen, ohne dass diese diffamiert werden (kritische Seiten wie impfkritik.de z.B. haben es hierzulande nach wie vor sehr schwer, wenn es darum geht, das hoch emotional besetzte Thema Impfen nüchtern und an den Fakten orientiert zu diskutieren).

Beim SPIEGEL ist dies ein relativ neues Phänomen (siehe zum Beispiel SPIEGELblog-Bericht über die Gebärmutterhalskrebsimpfung). Dennoch fehlt dem Nachrichtenmagazin offenbar immer noch die nötige kritische Distanz, um sich den Fakten in konsequent neutraler Weise annähern zu können. Folgende Passagen in dem SPIEGEL-Online-Beitrag sind kritikwürdig:

Keuchhusten war fast weg - und dann wurde geimpft

Keuchhusten war fast weg - und dann wurde geimpft

SPIEGEL Online: „Die Impfungen waren in der Vergangenheit häufig so effektiv“,  so Friedrich Hoffman, Vorsitzender der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Dazu SPIEGELblog: Der Satz bildet den Schluss des Artikels, doch es gäbe genügend Gründe, die Behauptung, Impfungen seien  „häufig so effektiv“, nicht unkommentiert an so prominenter Stelle stehen zu lassen. So waren viele Krankheiten, gegen die geimpft wird, bereits drastisch zurückgegangen, bevor die Impfungen eingeführt wurden (siehe Grafiken zu Masern, Keuchhusten und Diptherie als Beispiele).

Diphtherie und Impfungen in Dt. (1920 bis 1995)

Diphtherie und Impfungen in Dt. (1920 bis 1995)

Nähe zur Pharmaindustrie ist ein Riesenproblem
SPIEGEL Online: „STIKO-Vorsitzender Friedrich Hofmann weist den Vorwurf zurück, dass die von ihm geführte Impfkommission zu sehr den Interessen der Industrie dient. ‚Wenn damit die Durchführung von Impfstoff-Zulassungsstudien gemeint sein sollte, dann frage ich mich, wer denn sonst solche Untersuchungen vornehmen sollte.’“

Dazu SPIEGELblog: Es gibt genügend unabhängige Wissenschaftler, die den Sachverstand zur Beurteilung der Zulassungsstudien mitbringen und sich mit den Regeln evidenzbasierter Medizin auskennen. Man muss kein „Impfexerte“ sein, um das Design einer Zulassungsstudie analysieren und beurteilen zu können. Wichtig ist vor allem, dass die beurteilenden Experten keine Interessenkonflikte aufweisen, was bei der STIKO aber offenbar leider nicht gegeben ist (siehe z.B. taz-Artikel rechts in der Link-Liste).

SPIEGEL Online: „Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Uni Mainz und Organisator der Nationalen Impfkonferenz, hält eine gewisse Nähe zur Pharmaherstellern zudem für unproblematisch.“

Dazu SPIEGELblog: Die Nähe zur Pharmaindustrie stellt generell in der Medizinforschung ein großes Problem dar, wie auch eine aktuelle Studie, veröffentlicht im British Medical Journal, offenbart. So hat auch der langjährige STIKO-Vorsitzende Professor Heinz-Josef Schmitt im Juni 2006 einen mit 10.000 € dotierten Preis „zur Förderung des Impfgedankens“ vom Impfstoffhersteller Sanofi Pasteur MSD erhalten. Die Firma produziert den Gebärmutterhalskrebsimpfstoff Gardasil, dessen Zulassung im Oktober 2006 erfolgte und den die STIKO bereits im März 2007 als Regelimpfung für junge Mädchen empfahl. Den Todesstoß für die Glaubwürdigkeit der STIKO gab Schmitt, als er anschließend die Kommission vorzeitig verließ und seither beim Impfstoffhersteller Novartis Vaccines in Lohn und Brot steht.

SPIEGEL Online: „Manche Eltern schicken ihre Kinder zur Abhärtung auf Masern-Partys.“

Dazu SPIEGELlbog: Die Behörden konnten bisher in keinem einzigen Fall eine Masern-Party dokumentieren.

SPIEGEL Online: „Die Deutschen gelten als Impfmuffel – und zwar zu Recht. Eine Untersuchung des renommierten Fachmagazins Lancet brachte Anfang des Jahres ein blamables Ergebnis: Im Ranking der Masernfälle landete Deutschland auf Platz 26, in der Nähe von Usbekistan, Sambia und dem Tschad.“

Dazu SPIEGELblog: Die Statistiken sind völlig unzuverlässig, da (1) zumindest in unseren Breiten kaum noch jemand Masern korrekt diagnostizieren kann, (2) weil das Wissen um den Impfstatus die Diagnose beeinflusst („kann keine Masern sein, Kind ist ja geimpft“) und (3) weil es für die Eichung von Labortests keine gültigen Standards gibt.

SPIEGEL Online: „Doch warum sind die Deutschen solche Impfmuffel?“

Dazu SPIEGELblog: Dass die Deutschen „Impfmufell“ seien, ist nicht haltbar. Laut Statistiken des RKI sind die Durchimpfungsraten in den vergangenen Jahren gestiegen.

 

15 Kommentare zu “Der SPIEGEL und das Thema Impfen: noch kein hinreichend neutraler Zugang”

  1. Kaladrius sagt:

    „Es gibt genügend unabhängige Wissenschaftler, die sich mit den Regeln evidenzbasierter Medizin auskennen.“
    Tolle Idee, man lässt irgendwelche „unabhängigen“ Wissenschaftler (was auch immer das heißen mag …) kontrollieren, welche Impfstoffe zugelassen werden.
    „Man muss kein “Impfexerte” sein, um das Design einer Zulassungsstudie analysieren und beurteilen zu können.“
    Doch muss man ganz sicher. Aller andere ist grenzdebil. Ohne medizinische Bildung kann man das niemals genügend beurteilen, wer etwas anderes behauptet maßt sich Dinge an von denen er keine Ahnung hat.
    „Die Behörden konnten bisher in keinem einzigen Fall eine Masern-Party dokumentieren.“
    „Die Statistiken sind völlig unzuverlässig, da (1) zumindest in unseren Breiten kaum noch jemand Masern korrekt diagnostizieren kann, …“
    Und das sagt wer, ihr?
    ”kann keine Masern sein, Kind ist ja geimpft”
    Was bitte soll daran falsch sein? Wer gegen Masern geimpft ist bekommt in der Regel auch keine Masern.
    Zumindest von „Windpockenpartys“ kann ich berichten, das die Behörden keinen derartigen Fall nachweisen konnten heißt erstmal garnicht. Quelle wäre nebenbei auch gut …
    „Laut Statistiken des RKI sind die Durchimpfungsraten in den vergangenen Jahren angestiegen.“
    … hat nichts damit zu tun, ob die Deutschen „Impfmuffel“ sind oder nicht. Eine Steigerung heißt noch lange nicht, dass alle Leute genügend impfen lassen.

  2. SPIEGELblog sagt:

    @Kaladrius

    Sie sagen, „wer gegen Masern geimpft ist, bekommt in der Regel auch keine Masern“. Das klingt schön, aber ist wohl nicht haltbar.

    Dazu haben wir zum einen noch mal in unseren Blog-Beitrag eine Grafik zu den Masernsterbefällen eingefügt, die auf Daten des Statistischen Bundesamtes beruht und entnommen ist aus dem Buch „Impfen. Das Geschäft mit der Angst“ von Dr. med. Gerhard Buchwald. Danach waren „die Todesfälle an Masern genauso wie bei allen anderen Infektionskrankheiten von Jahr zu Jahr zurückgegangen“, und zwar lange bevor die Imfpung eingeführt wurde.

    Auch besagen die offiziellen Zahlen, dass etwa 10 % der an Masern Erkrankten geimpft waren. Ein Teil der Geimpften bekommt also auf jeden Fall auch Masern. Darüber hinaus ist es völlig unsicher, ob diese 10 % haltbar sind, denn viele Ärzte scheuen sich davor, bei geimpften Kindern Masern zu diagnostizieren oder durch einen Labortest überprüfen zu lassen. Auch wissen wir natürlich nicht, wie viele völlig komplikationslos verlaufende Fälle, ob geimpft oder ungeimpft, gar nicht erst zur Meldung kamen, weil die Eltern bzw. Betroffenen nicht zum Arzt gingen.

    Weitere offene Fragen sind z.B.: Warum stecken sich immer nur Einzelne an, der Großteil der empfänglichen Personen aber nicht? Warum funktionieren, wie Eltern berichten, die offiziell immer wieder angeprangerten „Masernpartys“ in Wahrheit gar nicht? Welche Faktoren machen einen Menschen überhaupt empfänglich?

    Zudem unterbleibt auch ein langfristiger gesundheitlicher Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften, der beweist, dass Geimpfte auf Dauer gesünder sind.

    Im Übrigen scheinen Sie unsere Anmerkung zur Beurteilung der Zulassungsstudien nicht ganz verstanden zu haben. Natürlich sollten da Leute mit medizinischem Sachverstand die Studien beurteilen, doch bitte Experten, bei denen definitiv keine Interessenkonflikte bestehen. Und wie krass die Interessenkonflikte gerade auch bei der STIKO sein können, haben wir ja kurz am Beispiel des ehemaligen STIKO-Vorsitzenden geschildert (siehe auch den taz-Artikel in unserer Link-Liste „Impfkommission im Interessenkonflikt“).

    UInd dass der SPIEGEL diese Interessenkonflikte überhaupt wahrnimmt, war in der Vergangenheit auch nicht gerade selbstverständlich, im Gegenteil…

    SPIEGELbog-Team

  3. Stephan B. sagt:

    Zunächst vielen Dank an die Autoren des Spiegelblogs für Ihre Arbeit der Aufklärung!

    Ich wollte zum einen eine Ergänzung zu der Keuchusten-Impfung machen:
    Die Grafik (sie zeigt die Todesrate bei Kindern unter 15 Jahren) stammt aus folgender Quelle:
    Quelle: Sterberegister England, Thomas McKeown, S. 149 aus „Die Bedeutung der Medizin. Traum, Trugbild oder Nemesis?“
    Von hier: http://www.impfungen-und-masern.de/keuchhusten.html

    Gefunden habe ich dann auch noch eine Grafik über Keuchhusten Sterbefälle in der Schweiz zwischen 1910 und 2000 gefunden:

    http://members.internettrash.com/medwiss2/keuchhusten-2.jpg

    Und zum anderen über meine eigenen Erfahrungen in Bezug auf Impfungen berichten:
    Ich selber habe mindestens Mumps, Masern und Windpocken überstanden ohne geimpft zu sein und auch ohne bleibende Schäden genau wie mein Bruder, der allerdings Probleme mit einer Art Asthma als Allergie gegen Hausstaubmilben hatte.
    Mein Bruder ist Jahrgang 1969 und ich 1968.
    Mir ist auch aus dem Verwandten-, Freundes- und Schulkameradenkreis praktisch kein Fall bekannt, der aufgrund der obigen Krankheiten zu einer Komplikation geführt hätte.
    Ein Klassenkamerad aus der Grunschule litt allerdings stark unter Neurodermitis.
    Eine Frau in der Nachbarschaft, ca. 10 Jahre älter als ich erkrankte als Kind an Hirnhautentzündung, wobei ich leider noch nicht weiß, wann sie welche Impfungen im Gegensatz zu mir (Tetanus, Pocken, Keuchhuste, Polio, Diphterie, Typhus) bekommen hat.
    Die Ursache wurde nie geklärt (für mich käme vielleicht ein Zeckenbiss in Frage).
    Die erste Impfung (Polio) bekam ich laut Impfbuch mit 6 Tagen. Die Erstimpfung der meisten anderen oben erwähnten Impfungen im Alter von 3,5 Monaten. Eine schwach ausgeprägte bis gar nicht vorhandene Blut-Hirn-Schranke bei Kleinkindern war damals wohl kein Problem. :/

    Eine Sache ist mir bei Impfungen stark aufgestoßen: Im Gegensatz zu den Inhaltsangaben auf praktisch allen Lebensmittelverpackungen, deren Inhalt man stets oral zu sich nimmt (unter Berücksichtigung aller körpereigener Schutzfunktionen) wissen sicher so wie ich mindestens 95% der Menschen nicht was ihnen intra-muskulär oder intravenös injiziert wird/wurde.
    Da kann man die Inhaltsangaben auf den Lebensmitteln, außer den Daten für Diabetiker oder Allergikern, ja eigentlich auch gleich weglassen.

    Dann habe ich vor ein paar Jahren mal mitbekommen, dass die Impfmüdigkeit – heute nennt man das wohl besser ImpfmüNdigkeit – besonders bei Arzt- und Rechtsanwalts-Kindern besonders hoch sein soll, obwohl die doch mit am Besten über die „Gefahren“ des Nicht-Impfens wissen sollten.

  4. Claudius sagt:

    Zum Thema

    Stiko und Gebärmutterhalskrebsimpfungen
    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=63448

    Masern:
    http://blog.gwup.net/2008/07/04/achtung-impfgegner-masern-sind-todliche-gefahr/

    und in der Zeit http://www.zeit.de/online/2009/10/interview-masern?page=all

  5. SPIEGELblog sagt:

    Noch kurz zum Thema Masern (und SSPE), das ja offenbar so viele so sehr beschäftigt.

    Ein Problem stellen nicht nur die im Gesunheitsbereich allseits präsenten Interessenkonflikte dar. Problematisch ist auch die damit einhergehende Unausgewogenheit bzw. fehlende Ganzheitlichkeit bei der Ursachenanalyse. Das heißt, der Blick auf die Dinge ist meist viel zu eng und fokussiert tendenziell auf Mikroben und Viren, blendet dabei aber gerne die Gefahren des Lebensstils wie Ernährung, Stress und Gifte jeglicher Art (Medikamentengifte, Schwermetalle, Pestizide etc.) als mögliche Ursache(n) aus.

    Dies gilt auch für Masern. So soll die Hospitalisierungsrate in naturheilkundlich geführten Praxen gegen Null tendieren, während sie in rein schulmedizinisch geführten Praxen bei 10 Prozent aufwärts liegt. Nicht nur deswegen liegt es auf der Hand, z.B. auch die bei Masern eingesetzten allopathischen Arzneimittel, die die schwer an SSPE erkrankten Kinder erhalten haben, in die Ursachenanalyse mit einbeziehen. Genau das geschieht aber nicht, sondern es heißt immer nur plakativ, dass die bei den Kindern diagnostizierte Gehirnentzündung SSPE die „Folge einer lange zurückliegenden Maserninfektion“ und damit eines Virus sei. Dabei können die bei Masern eingesetzten Medikamente schwere Nebenwirkungen auslösen – bis hin zur Gehirnentzündung (und nichts anderes ist MIBE bzw. SSPE).

    Vor kurzem gab es in den USA eine Debatte über den Anstieg der Austismus-Zahlen. In diesem Zusammenhang haben Kritiker schwermetallhaltige Impfstoffe als mögliche Ursache benannt, u.a. Robert F. Kennedy Jr. Wen es interessiert, hier der Link zu seinem Artikel im Rolling-Stone-Magazin: http://www.rollingstone.com/politics/story/7395411/deadly_immunity/; und hier der Link zu einem Interview mit ihm bei NBC: http://www.youtube.com/watch?v=zrIM2hwrLoc, un

  6. Hans Tolzin sagt:

    @Kaladrius

    Was man unter einem “unabhängigen” Wissenschaftler versteht? Das ist einer, der sich nicht kaufen läßt. Das versteht eigentlich jeder – bis auf käufliche Wissenschaftler natürlich. Prof. Hofmann, neuer Vorsitzender der STIKO (nachdem Schmitt Knall auf Fall zu NOVARTIS wechselte), bekennt öffentlich seine vielen Kontakte zu den Herstellern, und dass ihn dies üüüüüberhaupt nicht in seinem Urteil beeinflusse.

    „Objektivität ist ein Mythos“, schreibt dagegen die amerikanische Psychotherapeutin Anne Wilson Schaef in ihrem Buch „When a Society becomes addicted“. Und sie hat Recht. Ein Wissenschaftler, der nicht selbstkritisch ist, KANN gar nicht objektiv sein. So einem Wissenschaftler ist nicht zu trauen.

    Um beispielsweise zu verstehen, dass die Zugabe eines hochtoxischen Nervengiftes in ein sogenanntes “Plazebo”, wie z.B. bei GARDASIL geschehen, die ganze Zulassungsstudie zu einem schlechten Witz macht, reicht auch die Qualifikation eines Hilfsarbeiters aus. Dass die (allermeisten) “Impfexperten” so einen Betrug einfach ignorieren, disqualifiziert sie. Oder sind diese Mediziner auf der Uni derart konsequent verblödet worden? Das wäre natürlich auch eine Erklärung für ihr Verhalten. Aber ob käuflich oder verblödet – solchen “Impfexperten” die Gesundheit meiner Kinder anzuvertrauen, kommt nicht in die Tüte.

    Masernpartys: Ich habe in mehreren Fällen, als öffentlich von Gesundheitsämtern die Durchführung von Masernpartys angeprangert wurde, hinterherrecherchiert und es hat sich noch jedesmal herausgestellt, dass gutmeinende Amtsleiter oder ihre Mitarbeiter nur ein wenig zur “Motivierung” impfunwilliger Eltern beitragen wollten. Man könnte das allerdings auch als einen Versuch ansehen, diese Eltern gesellschaftlich auszugrenzen.

    Masernstatistiken sind tatsächlich fragwürdig, aus den im Blog genannten Gründen. Das bestätige ich gerne.

    Noch etwas grundsätzliches zu der Stellungnahme von „Kaladrius“: Sie zeugt von einer erschreckenden Denkfaulheit und einem Unvermögen (oder Unwillen), Verantwortung für die eigene Impfentscheidung zu übernehmen. Das steht – in einem freien Staat – natürlich jedem frei. Aber dann bitte nicht diejenigen angreifen, die es sich nicht zu leicht machen, sondern zumindest durch eine Plausibilitätsprüfung ihrer Verantwortung für die Gesundheit der ihnen Anbefohlenen nachkommen.

    Die Politiker, die Behörden und die Impfexperten sind der Bevölkerung Rechenschaft schuldig. Sie haben sich meiner Ansicht nach zu sehr daran gewöhnt, dass dies bisher kaum jemand einfordert.

  7. Mikey sagt:

    Wer sich für das Thema interessiert, der sollte mal einen Blick auf den Wikipedia-Beitrag „Impfen“, besonders auf den den Unterpunkt „Impfkritik“ werfen. Ich halte die Art und Weise, wie dieser Blog wiederholt wissenschaftlich unhaltbare Minderheitsmeinungen unterstützt, für verantwortungslos.

  8. Hans Tolzin sagt:

    @ Mikey

    Vor ein paar Jahrzehnten war die Mehrheitsmeinung in Deutschland, dass Adolf ein cooler Typ sei und davor war es der Kaiser. Vor ein paar Jahrhunderten war die Mehrheitsmeinung, die Erde sei eine Scheibe. Heute ist die Mehrheitsmeinung, dass der Nutzen von Impfungen wissenschaftlich bewiesen sei. Eine Mehrheit ist nicht automatisch objektiv und hat nicht automatisch recht. Aber eine Mehrheit hat natürlich mehr Macht in der Durchsetzung ihrer Standpunkte.

    Fragt man dann nach den wissenschaftlichen Beweisen, wird man auf Wikipedia verwiesen, wo ebenfalls sich die Meinung der Mehrheit der angemeldeten Redakteure durchsetzt. Deren immenser zeitlicher Aufwand läßt sich eigentlich nur durch Arbeitslosigkeit oder bewußter Freistellung durch den Arbeitgeber erklären.

    Wer mit Mehrheitsmeinungen argumentiert, hat sich damit praktisch aus der Welt der Rationalität verabschiedet und sein intellektuelles Grab geschaufelt. Frei nach dem Motto: „Herr, bitte wirf Hirn herab, aber nur, wenn es auch die Mehrheit erlaubt.“ Oder: „Wo lassen Sie denken?“ „Na, bei der Mehrheit!“

  9. jens sagt:

    Das traurige ist, dass die Impfgegner wie Sekten/Guru/Glaubenskrieger argumentieren und laut schreien. Mit Wissenschaft und medizinisch-biologischen Erkenntnissen hat dies wenig bis gar nichts zu tun.
    Fakt ist doch, dass in Ländern mit Impfpflicht eine Vielzahl gefährlicher Krankheiten nahezu ausgerottet sind/waren, während bei freiwilliger Impfung die Quoten viel höher liegen. Man sehe nur mal kurz zurück, wie einige Krankheiten seit dem Ende der DDR wieder im Vormarsch sind.
    Sicher sind nicht alle Impfungen, wie zum Bsp die gegen Gebährmutterhalskrebs, sinnvoll und dienen mehr den kommeriellen Interessen der Pharmaindustrie als der Gesundheit. Aber bei Masern/Pocken/Kinderlähmung hört der Spaß auf. Wer sein Kind nicht immunisieren läßt, gefährdet es leichtsinnig und unnötig.

  10. Pieks oder nix Pieks - das ist hier die Frage sagt:

    @jens

    Ich denke, der entscheidende Unterschied zwischen Dir und seriösen Impfkritikern ist, dass die Impfkritiker auf persönliche Beschimpfungen verzichten können. Und wer nun tatsächlich wie ein „Glaubenskrieger“ agiert, lässt sich leicht feststellen:

    Wenn ich diesem Schriftwechsel mit dem RKI http://www.impfkritik.de/behoerdenschriftwechsel/briefe2.htm glauben darf, so kann nicht einmal das RKI eine Studie hervorzaubern, die die Wirksamkeit einer Impfung beweist. Aber vielleicht hast Du ja eine solche Studie parat, die die Wirksamkeit einer von Dir genannten Impfungen (Masern, Pocken, Polio) beweist?

    Zu Masern wurde ja schon eine Menge gesagt, und die im Blog-Beitrag gezeigte Grafik spricht für sich.

    Bei den Pocken sieht es genau so kläglich aus für die Impfung. „Die Pockenepidemie erreichte ihr Maximum, nachdem die Impfung eingeführt worden war“, wie etwa Mitte des 19. Jhd. William Farr, der damals in London zuständig war für die Zusammenstellung der Statistiken (nachzulesen in „Vaccines: Are they really safe and effective?“ von Neil Miller). Und auch in Deutschland bewirkte die Impfung überhaupt nix, im Gegenteil.

    Bei Polio ist auch viel Murks und wissenschaftliche Schummelei passiert. Es besteht der begründete Verdacht, dass Polio durch Toxine wie Schwermetalle (in Pestiziden, Haushaltssprays etc.) verursacht wurde.

    Gehen Sie dem mal ganz faktenorientiert nach, dann werden Sie schon sehen…

  11. jens sagt:

    Bsp. Keuschhusten:
    Als die Impfempfehlung vorübergehend (1975 – 1991) aufgehoben war, Anstieg der Erkrankungszahlen. In der BRD damals geschätzt ca. 80 Erkrankungen / 100.000 Einwohner (1974 – 1989: 117 Todesfälle). In der DDR dagegen mit Impfpflicht unter 1 Erkrankung / 100.000 Einwohner sowie nur 1 Todesfall in diesem Zeitraum. In England beispielsweise 1974 Durchimpfungsrate 80%, 1978 nur noch 31%, in den Jahren 1977-79 Keuchhustenepidemie mit 102.500 Erkrankten und 27 Todesfällen. In den USA vor Einführung der Impfung 250.000 Erkrankungen im Jahr, seit Erreichen einer Durchimpfungsrate von 90% nur noch 2.000.

    Bsp: Polio
    1961 wurden vor Einführung der Schluckimpfung noch 4661 Erkrankungen registriert, vier Jahre später, also 1965, waren es nur noch weniger als 50.
    Wie wichtig der Impfschutz ist, zeigt ein Polio-Ausbruch 1992/93 in den Niederlanden, wo 68 Impfgegner infiziert wurden.

    Bsp: Masern
    Vor Einführung der Schutzimpfung starben in Deutschland 100 bis 150 Erkrankte pro Jahr, jetzt nur noch 1 bis 10. Während in der alten Bundesrepublik mit einer zu niedrigen Durchimpfungsrate von 70% die Erkrankungszahlen pro Jahr auf 70.000 (30.000 bis 100.000) geschätzt wurden, waren in der damaligen DDR mit einem Durchimpfungsgrad von über 90% nur 20 bis 200 Erkrankungen zu verzeichnen

    Falls Sie weitere Informationen benötigen, schauen sie doch auch einmal bei einem Gesundheitsamt ihrer Wahl oder auch beim Bundesamt für Statistik vorbei.

  12. Pieks oder nix Pieks - das ist hier die Frage sagt:

    @jens

    … schon mal sachlich und nicht pöbelig, gratuliere! Aber dennoch falsch 😉

    Zunächst: Wo ist die von mir erbetene Studie, die zeigt, dass die von Ihnen genannten Impfungen wirksam sind? Wie gesagt, das RKI kann offenbar keine solche Studie beibringen…

    Auch: Wie wollen Sie ausschließen, dass nicht Gifte, Fehlernährung etc. zur Entstehung der Krankheiten eintscheidend beitragen?

    Keuchhusten:
    Die kleine Delle, die sie da beschreiben, ist völlig bedeutungslos. Schauen Sie doch mal nicht bei einem staatlichen Gesundheitsamt vorbei (die statlichen Stellen vertrauen ja aufs RKI und das RKI ist im Griff der Impfstoffhersteller), sondern auf die Gesamtstatistik – die führt nämlich die Keuchhusten Impfung schlicht ad absurdum, siehe http://www.spiegelblog.net/wordpress/wp-content/uploads/2009/03/keuchhusten_mckeown3.jpg

    Polio:
    Auch bei Polio waren die Todesraten bereits im Abnehmen begriffen lange bevor die großen Impfaktionen kamen. Um dies zu erkennen, muss man natürlich weiter zurückgehen als Sie es tun, nämlich in die 50-er Jahre. Dann zeigt sich dies unmssverständlich. Wer die Fakten zu Polio wissen will, der möge z.B. in den Artikel des britischen Magazins The Ecologist reinschauen, siehe http://www.theecologist.org/pages/archive_detail.asp?content_id=278. Polio ist eine Nervenkrankheit, und Gifte wie Schwermetalle (v.a. Queckisilber) zeichen dafür verantwortlich (zumindest liegt dieser Schluss sehr nahe – und niemand kann ihn widerlegen).

    Masern:
    Die Grafik http://www.spiegelblog.net/wordpress/wp-content/uploads/2009/03/masern.jpg widerspricht dem, was Sie da ausführen.

  13. SPIEGEL promotet den Pharma- und Monsanto-Lobbyisten Bill Gates - und bezeichnet ihn zu Unrecht als “Philanthropen” | ZivilCourage Tirol/Oberland - Blog-Community sagt:

    […] Nicht nur bedürfen die armen Länder Afrikas und anderer Kontinente zuallererst demokratische Strukturen, unäbhängige Medien und eine gerechte Verteilung der Ressourcen. So wie es Amartya Sen, Harvard-Ökonom und Nobelpreisträger, formulierte: “Hungersnöte geschehen nicht in Ländern mit einer freien Presse. Denn Hungersnöte resultieren aus einem Problem der Verteilung von Nahrung, nicht aus einem absoluten Mangel an Nahrung.” Auch wird bereits seit Jahrzehnten nach Impfstoffen geforscht und diese auch eingesetzt – und was hat es gebracht? Letztlich hat es nachweislich(!) nur die Profite der Pharmakonzerne, als deren Vorhut die Gates-Stiftung agiert, in gigantische Höhen getrieben (siehe auch SPIEGELblog-Bericht “Der SPIEGEL und das Thema Impfen: noch kein hinreichend neutraler Zugang”). […]

  14. Windpocken Impfung - Seite 5 - Schnullerfamilie - Das Elternforum mit Herz und Verstand sagt:

    […] seit 1 Stunde, finde die Seite aber nicht wieder denn da waren auch Quellenangaben. Hier jetzt ein Link, wo leider die Quellenangaben fehlen. Und ich wei

  15. CrisisMaven sagt:

    Das Problem mit der „evidenz“basierten Medizin, etwa der Cochrane-Collaboration, ist, dass es sie nicht gibt, weil es sie mangels Evidenz NICHT GEBEN KANN. Da die Evidenzler ueberwiegend „Meta“-Studien durchführen, die auf anderer Forscher Daten beruhen, die sie nur eingeschränkt prüfen können, setzen sie bereits hier anstelle von Evidenz blosses Vertrauen. Dieses mag im Einzelfall sogar gerechtfertigt sein, aber: da die schlecht ausgehenden Studien meist nicht veröffentlicht werden, beruhen die Meta-Studien der Evidenzler auf der Positiv-Auswahl, die halbwegs ohne rot zu werden noch veröffentlicht werden konnte.
    Das ist so, wie wenn ich „beweisen“ wollte, dass man mit beliebigen Würfeln immer nur „Sechsen“ würfeln kann, indem ich alle anderen Würfe mit 1 … 5 einfach nicht veröffentliche. Wer dann aus meinen „Forschungs“ergebnissen zur Wurf-Statistik eine Cochrane-Studie macht, wird mein Ergebnis bestätigt finden, weil, oh Wunder, auch noch ein paar andere Autoren ähnliches veröffentlicht haben. Wissenschaft sieht anders aus.

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