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SPIEGEL ONLINE bezeichnet HPV-Impfstoff fälschlicherweise als „hochwirksam“

Anfang Oktober 2008 erhielt der deutsche Krebsforscher Harald zur Hausen den Medizinnobelpreis für die Annahme, dass das Humane Papilloma Virus (HPV) Gebärmutterhalskrebs auslöst. Am 6. Oktober 2008 heißt es daraufhin auf SPIEGEL Online [1], dass wir zur Hausens Forschungen eine „hochwirksame Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“ zu verdanken hätten. Damit gibt der SPIEGEL erneut die Botschaft an die Öffentlichkeit weiter, es gäbe eine effektive Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Bereits 2005 hieß es in einer Schlagzeile: „Impfstoff schützt gegen Gebärmutterhalskrebs“ [2].

Doch diese Aussagen stehen auf unsicherem Boden, denn es gibt keine solide Studie, die belegt, dass die beiden auf dem Markt befindlichen Impfstoffe gegen Gebärmutterhalskrebs (Gardasil und Cervarix) wirksam, geschweige denn hochwirksam sind… Auch existieren keine klinischen Impfstudien mit Jugendlichen unter 16 Jahren. Das heißt, für diese Altersstufe bleibt das Nutzen-Risiko-Verhältnis der HPV-Impfung, die die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts für Mädchen ab 12 Jahren empfiehlt, unklar.

Gut dokumentiert sind derweil die Nebenwirkungen der Impfstoffe. So wird von Lähmungserscheinungen, Blutgerinnung, Herzproblemen, fötalen Abnormalitäten und Fehlgeburten und nicht zuletzt auch etlichen Todesfällen als Folge der Impfung berichtet (siehe z.B. www.bmj.com/cgi/content/extract/334/7605/1182 [3]). Das Ganze ist ist so brisant, dass zum Beispiel auch die Wirtschaftszeitung Financial Times Anfang 2008 [4]ausführlich darüber berichtete.

Experten führen diese Nebenwirkungen unter anderem darauf zurück, dass etwa dem Impfstoff Gardasil nicht nur das giftige Metall Aluminium zugesetzt ist, sondern auch das Tensid Polysorbat 80, das anaphylaktische, also lebensbedrohende Schock auslösen kann [5] und auch bei Nagern Unfruchtbarkeit erzeugte (siehe z.B. M. Gajdova et al, Delayed effects of neonatal exposure to Tween 80 on female reproductive organs in rats, Food and Chemical Toxicology, März 1993, S. 183-190).

Der SPIEGEL rudert Ende November 2008 in dieser Sache glücklicherweise zurück und äußert sich in einem Interview mit Friedrich Hofmann [6], Chef der Ständigen Impfkommission STIKO, u.a. wie folgt: „Herr Hofmann, Tausende Mädchen haben die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs bekommen – obwohl niemand weiß, wie gut sie wirkt und welche Langzeitwirkungen sie haben könnte“.

Wie aber konnte es zu dieser Wendung in der Berichterstattung kommen? Freilich kann hier nur gemutmaßt werden, da sich der SPIEGEL dazu nicht äußern mochte. Und so liegt die Vermutung nahe, dass der SPIEGEL von der Behauptung, die HPV-Imfung sei „hochwirksam“ bzw. „schützt gegen Gebärmutterhalskrebs“, Abstand nahm, nachdem 13 Forscher von verschiedenen deutschen Universitäten einen Aufruf [7] initiiert hatten, der in bedeutenden Massenmedien auf Widerhall fand. Titel: „Neubewertung der HPV-Impfung und ein Ende der irreführenden Informationen“. In dem Aufruf, so mutig er ist, wird freilich nur noch mal das zusammengefasst, was seit langem bekannt ist bzw. von jedem leicht hätte in Erfahrung gebracht werden können.