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Klarstellung: SPIEGELblog kommt es allein auf die Fakten an

Das Team von SPIEGELblog wünscht allen einen guten Start in das Neue Jahr. Auf dass 2009 für alle Menschen und deren Mitgeschöpfe dieser Erde friedlicher, gerechter und einfach schöner wird.

In diesem Zusammenhang möchten wir uns auch noch mal für die zahlreichen Kommentare bedanken, die die Blog-Einträge bisher hervorgerufen haben. Viele Kommentare sind positiv, und das bestätigt uns in unserem Anliegen, das wir unter „Über SPIEGELblog“ [1] dargelegt haben, nämlich etwas dazu beizutragen, dass der SPIEGEL und letztlich die Medien insgesamt viel konsequenter entlang der Fakten berichten und dadurch Korruption und Machtmissbrauch systematisch aufdecken.

Leider gibt es unter den Kommentaren aber auch einige, die sehr unsachlich sind. SPIEGELblog möchte daher zu Beginn des neuen Jahres auch noch mal alle Kommentarschreiber/innen mit Nachdruck darum bitten, die Kritik an Blog-Einträgen stets sachlich zu begründen bzw. mit Fakten zu unterlegen und auch von persönlichen Anwürfen abzusehen.

Dass die unqualifizierten Kommentare nicht gelöscht wurden, liegt im Übrigen daran, dass sich SPIEGELblog der Philosophie verpflichtet fühlt, die sich an die Gedanken des Harvard-Ökonoms und Nobelpreisträgers Amartya Sen anlehnt und besagt: Der Wert der freien Rede ist größer als das Unbehagen, das durch törichte Ansichten erzeugt wird.

Ein Beispiel eines törichten Kommentars ist zum Beispiel eine Reaktion auf die letzte SPIEGELblog-Analyse (über den Bericht auf SPIEGEL Online über rechte Gewalt), in der fälschlicherweise behauptet wurde, SPIEGELblog hätte folgendes zum Ausdruck bringen wollen:

„Die armen Nazis, die wollen doch nur spielen. Genauso wie Türken aus Jux gerne SS-Runen sprühen (ist ja bekannt). Und Neonazis, die den Hitlergruß machen sind keine rechten Verbrecher, sondern politisch, moralisch, geschichtlich und ethisch voll auf der Höhe“ – und abschließend wird an uns die Frage gestellt: „Zu viel braune Soße zu Weihnachten geschlabbert?“

Dies entpricht natürlich nicht den Tatsachen – um es mal sachlich auszudrücken – und es kommt auch mit keinem einizigen Wort in dem Blog-Eintrag zum Ausdruck. Natürlich haben Rechtsextreme abscheulichste Taten begangen und tun dies tragischerweise immer noch – und ohne Frage müssen die Vergehen von Nazis und deren Anhängern konsequent verfolgt und geahndet werden.

Doch dieser Umstand kann ja kein Grund sein, Berichte, die die Taten von Rechtsextremen nicht so darstellen, wie es die Datenlage hergibt, nicht zu kritisieren. Denn wenn es legitim sein soll, dass die Medien die Taten von Nazis oder sonst irgendwelchen gesellschaftlichen Gruppierungen aufbauschen, ohne die Fakten dafür vorlegen zu können, dann wäre dies ein Freifahrtschein für das, was wir ohnehin viel zu oft beobachten bzw. erleiden müssen: Sensations- und Meinungsjournalismus.

Doch wie auch unter „Über SPIEGELblog“ zu lesen ist, führt uns Meinungsjournalimus, der auf Emotionen aufsetzt, überhaupt nicht weiter, um sozial gerechte Geselschaften, die eingebettet sind in eine intakte Natur, aufzubauen. Daher geht es bei SPIEGELblog primär darum, anhand solider Belege aufzuzeigen, dass viele Artikel FAKTISCH nicht haltbar sind. Damit sieht sich SPIEGELblog in der Tradition der britischen Wissenschaftsgesellschaft The Royal Society, mit deren Gründung 1660 entschieden wurde: Es ist der wissenschaftliche Beweis – “the experimental proof” –, der zählt, und nicht grundlose Fantasie und Einbildung oder auch nur eine persönliche Meinung.