- SPIEGELblog - http://www.spiegelblog.net -

Misslungener Anschlag auf Flug 253 nach Detroit: Wie der SPIEGEL einfach ausblendet, dass der US-Geheimdienst mit dahinter stecken könnte

Der misslungene Anschlag des Nigerianers Umar Farouk Abdulmutallab auf Flug 253 [1]nach Detroit kam den Sicherheitsbehörden so richtig zu pass: Während 9/11 als Vorwand für einen bereits zuvor geplanten Krieg gegen Afghanistan herhalten musste, wird der misslungene Anschlag vom 25. Dezember 2009 als Begründung für die Ausweitung militärischer Interventionen in Jemen herangezogen. Was für ein Zufall… Mann muss nicht besonders intelligent sein, um zumindest den Verdacht zu schöpfen, hier könnten westliche Geheimdienste nachgeholfen oder das Ganze gar inszeniert haben.

So viel journalistischer Spürsinn ist beim SPIEGEL aber nicht vorhanden. Vielmehr bringt SPIEGEL ONLINE heute die Top-Schlagzeile, dass Osama Bin Laden in einer Audio-Botschaft die Verantwortung für den Anschlag übernommen hätte (siehe Screenshot). Einen Beweis dafür, dass diese Audio-Botschaft tatsächlich von Osama Bin Laden ist, liefert der Artikel freilich nicht; obgleich es berechtigte Zweifel an der Echtheit von Bin-Laden-Botschaften gibt (siehe z.B. den hintergrund.de-Beitrag „Propaganda und Wahrheit – Die Botschaften des Osama bin Laden“ [2]).

Und so muss, wie Sebastian Range ebenfalls auf hintergrund.de in seiner Analyse „Ist der Täter ein Opfer der Geheimdienste? Zum vereitelten Anschlag auf Flug 253“ schreibt [3], „angesichts der geheimdienstlichen Unterwanderung, wenn nicht teilweise sogar Steuerung des Phänomens Al-Qaeda, die Frage erlaubt sein: Handelte es sich bei dem Anschlagsversuch von Flug 253 um eine Aktion unter falscher Flagge?“

Man bedenke nur, dass der im Flug 253 überwältigte Täter, der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, nach eigenen Aussagen in Jemen ausgebildet worden ist und den Anschlag im Auftrag von Al Qaedas Filiale auf der arabischen Halbinsel ausgeführt hat. Diese Filiale bekannte sich auch prompt in einem Bekennerschreiben, das die obskure US-Amerikanische Firma „IntelCenter“ [2] verbreitete. Doch die Glaubwürdigkeit dieser Bekennerbotschaft muss angezweifelt werden. So behauptet darin die „Al Qaeda in the Arabian Peninsula“ (AQAP), dass Abdulmutallabs Tat die Rache für die US-Angriffe auf Ziele in Jemen vom 17. und 24. Dezember war. Allerdings hatte Abdulmutallab sein Ticket bereits am 16. Dezember erworben – offenbar in weiser Vorhersehung der amerikanischen Angriffe…

„Oder aber Abdulmutallab war vielleicht nur ein nützlicher Idiot ganz anderer Auftraggeber“, so Range – ein Gedanke, der dem SPIEGEL übehapt nicht in den Sinn kommt. Das Magazin macht sich damit – erneut – zum Sprachrohr der korrumpierten Machtcliquen der Bushs, Obamas, Merkels und Schäubles.