Neurodermitis-Salbe: SPIEGEL Online geht Pharmabranche abermals auf den Leim

  29. Oktober 2009, von T. Engelbrecht

(Mit Dank an Michael)

Der SPIEGEL wird seiner journalistischen Wächterfunktion bei der Pharmabranche einfach nicht gerecht. So hat SPIEGEL Online abermals ein Pharmaprodukt – eine angeblich „wirksame Salbe gegen Neurodermitis und Schuppenflecht“ – völlig haltlos hochgejubelt. Am 21. Oktober schreibt die uns bereits bekannte Autorin Heike Le Ker in dem Beitrag „Verschmähte Neurodermitis-Creme kommt auf den Markt“:

„Seit Jahren weigern sich Medikamentenhersteller, eine wirksame Salbe gegen Neurodermitis und Schuppenflechte zu vermarkten – jetzt hat eine TV-Dokumentation dieses Pharma-Versagen angeprangert. Mit Erfolg: Schon in wenigen Wochen kommt die Creme in deutsche Apotheken.“

Doch Pustekuchen. „Die Geschichte stimmt so nicht“, wie dieselbe Heike Le Ker einige Tage später in der Story „Die merkwürdige Geschichte der Wundersalbe“ schreibt (siehe Screenshot). Im Vorspann dieses Beitrags heißt es nun:

„Hat die Pharmaindustrie wirklich jahrzehntelang den Verkauf einer Salbe verhindert, die Millionen Neurodermitis-Opfern helfen könnte?… War alles nur ein PR-Coup?“

Ein möglicher PR-Coup, den auch SPIEGEL Online mal wieder nicht durchschaut hat. Dass man besonders auf das, was die Pharmabranche hinausposaunt, nicht blind vertrauen sollte, hat man beim SPIEGEL offenbar immer noch nicht begriffen.

 

3 Kommentare zu “Neurodermitis-Salbe: SPIEGEL Online geht Pharmabranche abermals auf den Leim”

  1. Paul Maetschke sagt:

    So langsam weiß man nun wirklich, das Spon der Pharmaindustrie auf den Leim geht. das Thema jetzt immer wieder mit einem ganzen Beitrag hochzujubeln ist dabei auch nicht sonderlich hilfreich, sinniger wäre es, das vielleicht mal nebenbei zu bemerken.

  2. KIM sagt:

    Ich finde es gut, diese Wiederholung. Nicht nur, weil die hartnäckige Gehirnwäsche durch die allopatische Medizin viele Menschen zu einem selbstständigen Denken unfähig gemacht hat, aber auch weil die Wiederhohlung des Fingerzeigs eben doch einen anderen Eindruck hinterlässt – und den Fakten ja auch entspricht. Wenn der Spiegel nur ein Mal lügt ist das nun mal was anderes wie wenn ich nachlesen kann, dass er in x-Fällen lügt, gelügt hat und weiterlügen wird.

  3. Michael sagt:

    Die beiden Salben-Artikel stammen wie schon die Schweinegrippe-Artikel von Heike le Ker (heute wieder ein neuer auf SpOn). Die wirkt auf mich wie eine Lohnschreiberin der Pharma-Industrie.

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