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Recherche-GAU: Der vom SPIEGEL kolportierte Vorwurf, an der Wiener Uni seien Handy-Studien gefälscht worden, ist definitiv haltlos

Im Zsh. mit der Frage, ob Handystrahlen Krebs auslösen, brachte der SPIEGEL im Mai und August 2008 zwei Artikel, [1]die auch auf SPIEGEL Online publiziert wurden. Darin wurde an die Leser die klare Botschaft weitergetragen, es stünde de facto fest, dass Studien von Wiener Forschern, in denen die erbgutschädigende bzw. krebserregende Gefahr von Mobilfunkstrahlen abgeklärt werden sollte, gefälscht worden seien. Bereits mit der Headline des ersten SPIEGEL-Beitrags vom 26. Mai 2008 wurde unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass die Wiener Wissenschaftler “Beim Tricksen ertappt” [1] worden seien (siehe Screenshot). Bezichtigt wurden die Laborantin Elisabeth K. und letztlich auch die Leiter der Studien, die Professoren Hugo Rüdiger und Franz Adlkofer.

Dass es sich bei diesen Vorwürfen um haltlose Diffamierungen handelte, darüber hat SPIEGELblog bereits Anfang Januar 2009 berichtet [2]. Das Pikante daran ist auch: Die unbegründeten Fälschungsvorwürfe des SPIEGEL zielten auf die EU-weite REFLEX-Studie (2005) und die UMTS-Studie (2007) der Medizinischen Universität Wien ab – und diese Studien wiesen die Krebsgefahr (Gentoxität) durch DNA-Strangbrüche durch Mobilfunkstrahlung nach. „Doch Insidern war schon damals klar, dass dies eine Inszenierung der Mobilfunkindustrie sein muss, um unangenehme Forschungsergebnisse zu entsorgen“, so der Umweltmediziner Joachim Mutter [3]. Und nicht nur der SPIEGEL, selbst bekannte Wissenschaftsmagazine wie Science agierten praktisch als williger Helfer in diesem Schmierenstück.

Profil: Ergebnisse der Handy-Studien, die der SPIEGEL grundlos als gefälscht brandmarkte, wurden jetzt bestätigt
Wie schmierig dieses Stück ist, zeigt sich auch daran, dass die Ergebnisse der Studien der Wiener Universität nun in Nachfolgestudien bestätigt [4] wurden, wie die Journalistin Tina Goebel im österreichischen Magazin Profil Ende November berichet [5]. Der Mobilfunkforscher Franz Adlkofer, Leiter der REFLEX-Studie, äußert sich gegenüber Göbel wie folgt „Das alles war ein Intrigenspiel der Mobilfunkindustrie und ihr nahe stehender Wissenschaftler. Ich bin sehr froh, dass unsere Forschungsergebnisse bestätigt wurden.“

Es bleibt abzuwarten, ob diese Tatsache vom SPIEGEL und anderen Medien ebenso zahlreich national und international von den Medien aufgegriffen wird. Die Rehabilitation des Rufes der angegriffenen Wissenschaftler genau wie die Aufklärung der Bevölkerung über potenzielle Risiken des Handygebrauchserfordert erfordert dies eigentlich zwingend.

Der SPIEGEL hat bis dato noch nichts dazu gebracht…

Weitere Infos zum Thema:
# Eine ausführliche Stellungnahme der angegriffenen Wissenschaftler findet sich auf der Website von www.diagnose-funk.ch: Der Fälschungsskandal von Wien: Eine Geschichte, die erfunden wurde, um Forschungsergebnisse über biologische Wirkungen der Mobilfunkstrahlung aus der Welt zu schaffen [6]

# Eine Zusammenstellung zum aktuellen Stand der Forschung [7] auf findet sich auf der Website www.der-mast-muss-weg.de