Schweinegrippe: SPIEGEL Online macht sich erneut zum Sprachrohr von Big Pharma

  27. Oktober 2009, von T. Engelbrecht

Der SPIEGEL kann es nicht lassen, sich zum Sprachrohr von Big Pharma zu machen. Zuletzt berichteten wir darüber, wie SPIEGEL Online beim Thema HIV-Impfstoff Big Pharma auf den Leim ging. Und aktuell gibt das Online-Portal in einem seiner Hauptaufmacher eins zu eins die Warnung der EU-Kommission an sein Millionenpublikum weiter: „EU-Kommission warnt vor aggressiver Schweinegrippe“ (siehe Screenshot). Eine absurde Schlagzeile, wenn man bedenkt, dass man derlei Warnungen wahrlich nicht so ohne Weiteres für bare Münze nehmen darf. Denn Pharmaindustrie und Politik sind eng und damit auf sehr heikle Weise verwoben, wie nicht nur die Frontal-21-Dokumentation „Das Pharmakartell“ (siehe rechte Spalte mit den Links) eindrucksvoll gezeigt hat, sondern auch die vor kurzem ausgestrahlte ARTE-Doku zur Schweinegrippe „Profiteure der Angst“.

Durch solche reißerischen Schlagzeilen werden auch die ganz wenigen Berichte im SPIEGEL, die sich kritisch mit dem Thema Schweinegrippeimpfung auseinandersetzen, schlichtweg ad absurdum geführt. So konnte man im SPIEGEL vom 19. Oktober den Beitrag „Immun gegen die Impfung“ lesen, in dem immerhin das brisante Fazit gezogen wird, die Deutschen könnten „Versuchskaninchen in einem gigantischen Pharmaexperiment“ sein. Warum aber begibt man sich dann beim Nachrichtenmagazin immer wieder auf BILD-Niveau* und gießt fleißig Öl in das Schweinegrippe-Panikfeuer, das letztlich nur einer Gruppierung zugute kommt: der Pharma- bzw. Impfindustrie?

Wie sehr sich die SPIEGEL-Journalisten in Sachen Schweinegrippe zum Sprachrohr der Impfindustrie macht, hat SPIEGELblog bereits Ende August skizziert.

* Am 21. Oktober zum Beispiel macht BILD mit der Superpanik-Schlagzeile auf: „Schweinegrippe: Professor befürchtet in Deutschland 35.000 Tote!“

 

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