Der SPIEGEL diffamiert mobilfunkkritische Forscher mit unbewiesenen Infos als Fälscher – und beruft sich dabei auf Personen, die der Telekomindustrie nahe stehen

  02. Januar 2009, von T. Engelbrecht

In Zusammenhang mit der Thematik, ob Handystrahlen Krebs auslösen, brachte der SPIEGEL im Mai und August 2008 zwei Artikel, die auch auf SPIEGEL Online publiziert wurden. Darin wurde an die Leser die klare Botschaft weitergetragen, es stünde de facto fest, dass Studien von Wiener Forschern, in denen die erbgutschädigende bzw. krebserregende Gefahr von Mobilfunkstrahlen abgeklärt werden sollte, gefälscht worden seien. Bezichtigt wird vor allem die Laborantin Elisabeth K., aber letztlich auch die Leiter der Studien, die Professoren Hugo Rüdiger und Franz Adlkofer.

Vorverurteilungen durch den SPIEGEL allerorten
So wurde bereits mit der Headline des ersten SPIEGEL-Beitrags vom 26. Mai unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass die Wiener Wissenschaftler „Beim Tricksen ertappt“ worden seien (siehe Screenshot). Dasselbe suggiert der SPIEGEL auch im zweiten Beitrag „Die Favoritin des Professors“ vom 26. August. Darin ist man sich bereits im Vorspann sicher: „Der Fall ist ein Lehrstück im Umgang mit hartnäckigen Tricksern.“ Und auch im Artikeltext werden Formulierungen verwendet wie „nach Bekanntwerden des Skandals“.

Das Brisante daran: So empört der SPIEGEL in seinen Artikeln gegen die Forscher anschreibt und so vorschnell er sie als Fälscher und hartnäckige Trickser aburteilt, so schlecht und fern der Faktenlage waren die Storys recherchiert. Dies offenbart auch der Artikel „Rufunterdrückung“ von der Journalistin Tina Goebel, der vor kurzem im österreichischen Nachrichtenmagazin profil erschien.

Keinerlei Beweis für Fälschungsvorwurf des SPIEGEL
Danach „lassen vorliegende Dokumente eine Fälschung fraglich erscheinen“. Zwar, so profil, „berichteten sogar internationale Wissenschaftsjournale wie Science oder Medien wie der SPIEGEL ausführlich über den Fälschungsfall an der Wiener Medizin-Universität. Das Problem ist nur: Es gibt für die Fälschung keinen Beweis, kein Geständnis, und die beteiligten Wissenschafter weigern sich, die bereits in Fachjournalen publizierten Studien zurückzuziehen, weil sie überzeugt sind, dass die Ergebnisse korrekt zustande gekommen sind.“

Warum der SPIEGEL voreilig das Urteil fällt, die Wiener Forscher hätten ihre Studie über mögliche Gesundheitsgefahren von Handystrahlen gefälscht, war von dem Nachrichtenmagazin bis dato nicht zu erfahren. Doch eine Auflistung der Aspekte, die ich gerne mit dem SPIEGEL diskutiert hätte, zeigt, wie dürftig die Recherche gewesen sein muss und wie leichtfertig und kritiklos dabei Statements von Personen übernommen wurden, die der Mobilfunkindustrie nahe stehen…

So habe ich der SPIEGEL-Redaktion natürlich zunächst die Frage gestellt, ob ihr Beweise dafür vorliegen würden, dass die Wiener Handy-Studie tatsächlich gefälscht wurde. Doch, wie erwähnt, erhielt ich keine Antwort. Auch dies bestätigt, dass es so ist, wie SPIEGELblog recherchiert hat, nämlich dass die seit Monaten laufenden Recherchen nicht zu Erkenntnissen geführt haben, die die Fälschung publizierter Daten beweisen würden.

Bemerkenwert in diesem Zusammenhang ist im Übrigen auch, dass der Rektor der medizinischen Uni in Wien, Professor Wolfgang Schütz, der mit seinen öffentlichen Äußerungen (um nicht zu sagen Diffamierungen) maßgeblich zur Vorverurteilung der Wiener Forscher beigetragen hat, keinen solchen Beweis liefern konnte, nachdem ihn der Chefredakteur des Magazins International Archive of Occupational and Environmental Health am 3. Juni 2008 schriftlich nach einem solchen gefragt hatte.

Wie der Rektor der Meduni Wien über Fakten und Interessenkonflikte einfach hinwegsieht
Bemerkenswert ist außerdem, dass zur Untersuchung der Angelegenheit in Wien ein dreiköpfiger universitärer Rat für Wissenschaftsethik eingesetzt worden war, der dann zu dem Schluss kam, dass die Publikationen, an denen die Laborantin Elisabeth K. mitgewirkt hatte, wegen des Verdachts der Datenmanipulation zurückgezogen werden müssten. Doch dies gechah offenbar nicht nur entgegen den Beteuerungen der Laborantin Elisabeth K.  – und nicht nur, ohne dass ihr füherer Vorgesetzten, Professor Rüdiger, angehört und ohne dass die Rohdaten der Untersuchungen selbst angesehen wurden. Vor allem auch sollte sich nur kurze Zeit später herausstellen, dass der vom Rektor berufene Vorsitzende des dreiköpfigen Rats für Wissenschaftsethik als Jurist bei einem Unternehmen der Mobilfunkindustrie beschäftigt ist.

Doch ungeachtet dieses Interessenkonflikts und ungeachtet des Umstandes, dass andere das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Untersuchungskommission zerstört sahen, gab Professor Schütz als Rektor der Universität an den Professoren Rüdiger und Adlkofer vorbei und unter Berufung auf Geständnisse – die es nach Recherchen von SPIEGELblog nie erwiesenermaßen gegeben hat – mit einer Pressemitteilung die Vermutung in Umlauf, die Arbeiten über erbgutändernde Wirkungen von Mobilfunkfeldern seien gefälscht.

Anschließend wurde wohlgemerkt eine weitere Sitzung des Rates für Wissenschaftsethik anberaumt, diesmal unter einem neutralen Vorsitzenden. Das Sitzungsprotokoll wurde aber aus unerfindlichen Gründen als Geheim­dokument behandelt und nicht veröffentlicht. Professor Adlkofer, Mitautor der publizierten Studien, durfte allerdings Einsicht nehmen. Und nach seiner Auffassung wird durch das Sitzungsprotokoll belegt, dass die Vorwürfe gegen die betroffene Arbeitsgruppe mit großer Wahrscheinlichkeit unzutreffend sind. Verbleibende Unsicherheiten könnten ohne großen Aufwand geklärt werden, wenn dies wirklich gewünscht würde, so Adlkofer. Ungeachtet dessen wiederholte Rektor Schütz seine Vorwürfe in weiteren öffentlichen Stellungnahmen, die letztlich auch in die Berichte des SPIEGEL einflossen.

In Anbetracht dessen wäre es nur konsequent gewesen, wenn zumindest diese Details und Hintergründe im SPIEGEL geschildert worden wären. Warum dies nicht geschehen ist, war vom SPIEGEL nicht in Erfahrung zu bringen.

Der SPIEGEL schreckt auch vor Verleumdungen nicht zurück
Statt dessen schreibt der SPIEGEL noch Ende August, die Laborantin „[Elisbaeth] K. jongliert mit Geständnissen und Widerrufen“. Doch der SPIEGEL war nicht in der Lage, den Beweis dafür vorzulegen, dass Elisabeth K. tatsächlich ein solches Geständnis gemacht hat. Nach Recherchen von SPIEGELblog ist es vielmehr so, dass es nach wie vor kein Geständnis von K. gibt, sondern nur ein von Professor Christian Wolf und Laborleiter Alexander Pilger behauptetes Geständnis.

Auch ist es kritisch zu sehen, dass der SPIEGEL in seinen Artikeln nicht scheut, die beschuldigten Wiener Forscher zu diskreditieren, um nicht zu sagen zu beleidigen. Professor Rüdiger etwa, so der SPIEGEL, sei „schwierig im Umgang“, und „sein Stern war im Sinken“. Elisabeth K. wiederum wird unter anderem als „mehrfache Studienabbrecherin“ gebrandmarkt. Woher der SPIEGEL diese Information nimmt, war nicht zu erfahren. Und nach Recherchen der Journalistin Antje Bultmann, die die Aufregung um die Wiener Studien recherchiert hat, hat Elisabeth K. in verschiedenen Fächern Vorlesungen gehört, nicht aber mehrere Studiengänge abgebrochen, wie der SPIEGEL schreibt.

Darüber hinaus zitiert der SPIEGEL am Ende seines Artikels „Beim Tricksen ertappt“ vom 26. Mai 2008 Rektor Schütz mit Worten, mit denen eine Beziehung zwischen Elisabeth K. Professor Rüdiger angedeutet wird. Für diese Andeutung hat sich, so die Journalistin Antje Bultmann, der SPIEGEL später entschuldigt. Und sofern dem so ist, stellt sich die Frage, warum der SPIEGEL genau diese Andeutung Ende August in dem Beitrag „Die Favoritin des Professors“ wiederholt hat – und zwar nicht nur durch die Headline „Die Favoritin des Professors“, sondern auch, indem Professor Rüdiger mit den Worten zitiert wird: „Die Elisbaeth [K.] war schon was Besonderes.“

Professor Rüdiger äußert sich dazu gegenüber SPIEGELblog wie folgt: „Mit ‚Die Elisbaeth [K.] war schon was Besonderes‘ habe ich ihre fachliche Qualifikation gemeint, das hätte dem SPIEGEL eigentlich klar sein müssen.“

Zur „Fachwelt“ zählt für den SPIEGEL, wer Mobilfunkstrahlen als unbedenklich einstuft
Der SPIEGEL benutzt auch den Terminus „Fachwelt“ – und meint damit unter anderem Experten wie Professor Alexander Lerchl von der privaten Jacobs University Bremen. Doch es stellt sich die Frage, wieso für den SPIEGEL diese Professoren, die in Handystrahlen letztlich keine Gefahr für die menschliche Gesundheit sehen, die Fachwelt darstellen, zumal sich nicht nur die Arbeit von Professor Lerchl der besonderen Unterstützung der Telekommunikationsindustrie erfreut.

So nennt Lerchl unter anderem die Forschungsgemeinschaft Funk als Finanzierer seines Wirkens. Und schon die Zusammensetzung des Vorstands der Forschungsgemeinschaft Funk ist aufschlussreich: Schon der Vorsitzende Karl-Wilhelm Siebert ist von Vodafone; desweiteren sitzen dort Dr. Fritz Lauer von T-Mobile, Dr. Karsten Menzel von E-plus, Christer Törnevik von Ericsson oder auch Luo Shudong von Huawei (siehe dazu den Report selbsthilfe-in-einem-system-mentaler-korruption von Professor Karl Richter von der „Kompetenzinitiative – zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie“ vom 19. Oktober 2008).

In dem Beitrag „Beim Tricksen ertappt“ schreibt der SPIEGEL auch, dass Professor Lerchl „den Fall ins Rollen“ gebracht hätte. Doch dass gerade Professor Lerchl den Fall ins Rollen gebracht hat, wo er Interessenvermengungen mit der Mobilfunkindustrie aufweist, scheint den SPIEGEL nicht einmal stutzig gemacht zu haben. Statt dessen wird, um den Angriff auf die im Visier stehenden und Mobilfunkstrahle kritisch gegenüber stehenden Wissenschaftler zu unterfüttern, den Lesern aber mitgeteilt, Professor Rüdiger würde „Gehässigkeiten“ gegen Rektor Schütz streuen – und anschließen noch ein Zitat von der Sprecherin des Rektors hinterhergeschoben, die „‚dahinter einen persönlichen Rachefeldzug‘ vermutet“. Ob diese Gehässigkeiten von Professor Rüdiger belegt sind, war vom SPIEGEL nicht zu erfahren. Die Journalistin Antje Bultmann dazu: „Ich habe von keinen Gehässigkeiten gehört und bin sehr nah an Infos dran.“

Für den SPIEGEL scheint längst festzustehen: Mobilfunkstrahlen machen nicht krank
Unterdessen drängt sich der Eindruck auf, dass der SPIEGEL konsequent die These verfolgt, Mobilfunkstrahlen seien unbedenklich für die menschliche Gesunheit. Und zwar nicht nur durch die hier thematisierten Artikel, sondern auch durch eine Artikel aus dem Jahr 2007 „Der Hamster ist Zeuge“, in dem diejenigen, die Mobilfunkstrahlen kritisch gegenüberstehen, im Grunde lächerlich gemacht werden.

Diesen Artikel hat auch Professor Richter von der Kompetenzinitiative zum Anlass genommen, mit dem SPIEGEL in Kontakt zu treten. Daraufhin kam es zu einem Schriftwechsel, aus dem auch die Position des SPIEGEL ersichtlich wird. So schreibt Manfred Dworschak, Autor aller drei hier thematisierten SPIEGEL-Artikel, in einer Email an Professor Karl Richter von der Kompetenzinitiative am 17. Mai 2007: „Ich weiß nicht mehr, wieviele verlässliche Beweise für die Schädlichkeit des Mobilfunks ich bereits präsentiert bekam, die sich allesamt schon nach ein bißchen Nachforschung in nichts auflösten.“

Gibt es tatsächlich keine Studien, die die Schädlichkeit von Handystrahlen zumindest nahelegen?
Dazu ist jedoch zunächst sagen: Eine eine solide Studie, die belegt, dass Mobilfunkstrahlen für die menschliche und vor allem auch kindliche Gesundheit definitiv UNbedenklich sind, konnten der SPIEGEL und sein Redakteur Manfred Dworschak nicht präsentieren. Darüber hinaus war vom SPIEGEL auch keine Antwort zu bekommen auf die Frage, ob nicht einige Studien zumindest den begründeten Verdacht nahe legen würden, dass Mobilfunkstrahlen für die menschliche Gesundheit gefährlich werden können – und dass wir daher dem Vorsichtsprinzip folgen sollten und die Möglichkeit, dass elektromagenetische Strahlen (also Mobilfunkstrahlung) gesundheitsschädlich sind, in Betracht ziehen sollten. Zu diesen Forschungsarbeiten zählen:

# 2003 bestätigt eine von drei niederländischen Ministerien in Auftrag gegebene Studie (TNO-Studie) unter anderem Tinnitus, Kopfschmerzen und Übelkeit als mögliche Sofortwirkungen der neuen Technik; bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass der SPIEGEL selber zu dieser Studie am 1. Oktober 2003 schrieb, dass UMTS-Strahlen „krank“ machen bzw. dass „UMTS-Sendeanlagen einen messbar negativen Nutzen auf das Wohlbefinden von Menschen haben“.

# 2005 gelangen schwedisch-russische Forschungen von Belyaev et al. zu dem Ergebnis, dass UMTS-Mikrowellenstrahlung auf Grund ihrer Signalcharakteristik deutlich größere zellschädigende biologische Effekte bewirken kann als GSM-Strahlung.

# 2006 bestätigen die Professoren Rüdiger und Adlkofer die Richtigkeit solcher Vergleiche mit dem Nachweis, dass die UMTS-Strahlung schon bei einer zehnmal niedrigeren Intensität (SAR) so gentoxisch ist wie nach den Ergebnissen der Reflex-Studie die GSM-Strahlung.

# Im August 2007 erscheint im Journal of the Australasian College of Nutritional & Environmental Medicine die Arbeit „Wireless Radiation in the Etiology and Treatment of Autism“. Ergebnis: Die Studie, die über einen Zeiraum von mehr als fünf Jahren verlief und an der Kinder teilnahmen, die unter Autismus und ähnlichen Zellmembranstörungen litten, zeigt, dass elektromatgnetische Strahlung eine negative Wirkung auf Zellmembranen hat in dem Sinne, dass durch ihre Einwirkung etwa Schwermetalle, die mit Autismus in Verbindung gebracht werden, vom Körper schlechter ausgeschieden werden können und sich daher im Gewebe anreichern.

# Im September 2007 vergleicht die Europäische Umweltagentur (EEA) unter Berufung auf einen umfassenden Report der BioInitiative Working Group (der auf mehr als 600 Seiten mehr als 2000 Studien auswertete) elektromgnetische Strahlung Asbest und „warnt eindringlich vor den Gefahren elektromagnetischer Strahlung, die beispielsweise durch WLAN-Netzwerke oder Mobiltelefone und ihre Masten ausgesendet wird“; zudem, so die EEA, komme „ein aktueller britischer Report zu dem Schluss, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Verwendung von Mobiltelefonen Krebs auslöst“.

# 2008 nimmt auch das EU-Parlament zum Thema Stellung und beruft sich dabei unter anderem auf einen umfassenden Report der BioInitiative Working Group. Ergebnis: „The BioInitiative Working Group has released its report on electromagnetic fields (EMF) and health. It raises serious concern about the safety of existing public limits that regulate how much EMF is allowable from power lines, cell phones, and many other sources of EMF exposure in daily life.“

# 2008 belegt eine Studie des Fraunhofer Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin Hannover am Beispiel von Mäusen die tumorfördernde Wirkung von UMTS.

# Im Mai 2008 erscheint die Arbeit von Adlkofer et al. „Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1,950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes“. Ergebnis: UMTS-Exposition kann bei einigen humanen Zellen in vitro (also im Reagenzglas) genetische Veränderungen verursachen.

Die Marktmacht der Mobilfunkindustrie in Sachen Anzeigen
Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang auch, was die Medienfachzeitschrift message in dem Beitrag „Funkstille über Strahlungsschäden“ zum „Machtfaktor Anzeigen“ schreibt:

„Beeindruckend für alle Medien dürfte die Marktmacht der Mobilfunkindustrie sein. Und das Anzeigenvolumen, das sie zu verteilen hat. Zwischen 582 und 820 Millionen € gab die Telekommunika-tionsbranche laut Nielsen-Werbeforschung in jedem der letzten fünf Jahre aus. Die Netzbetreiber T-Online, Vodafone, O2 und E-Plus gehören alle zu den Top 50 der größten werbenden Firmen; die Telekom war im Jahr 2000 sogar die Firma mit dem größten Werbebudget im Land. Dass die ganze Branche wegen einer möglichen erneuten Grenzwertdebatte in die Knie geht, können deshalb nicht nur die um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen besorgten Regierenden, sondern auch die Medienkonzerne nicht wollen.

Mit zusammengerechnet 26 Zeitungsseiten Anzeigen von Firmen wie Telekom, Nokia, Siemens und E-Plus war zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung im März 2001 gesegnet, als dort ein Redakteur kündigte, weil ihm ein Artikel über Mobilfunkgeschädigte umgeschrieben worden war.“

Welche Rolle dieses Phänomen beim SPIEGEL spielt, kann hier nicht geklärt werden. Fest steht, dass auch beim SPIEGEL Mobilfunkgiganten wie Vodafone regelmäßig Anzeigen schalten. Und auch unter den Prämien für diejenigen, die neue SPIEGEL-Leser werben, finden sich zwei Handys. Am Ende des message-Artikels wird auch noch mal explizit auf den SPIEGEL eingegangen, wo es unter der Zwischenüberschrift „SPIEGEL ohne Neugier“ heißt:

„So bleibt unklar, mit welcher Selbstsicherheit auch der SPIEGEL Mobilfunkkritiker abqualifiziert.

 

38 Kommentare zu “Der SPIEGEL diffamiert mobilfunkkritische Forscher mit unbewiesenen Infos als Fälscher – und beruft sich dabei auf Personen, die der Telekomindustrie nahe stehen”

  1. Thomas sagt:

    Also ich finde den Blog ja sehr interessant, aber die endlos langen Beiträge schecken mich immer wieder ab. Wenn das hier nach dem Bildblog-Prinzip funktionieren soll, dann bitte auch in einer lesbareren Länge.

  2. Annuschka sagt:

    „So bleibt unklar, mit welcher Selbstsicherheit auch der Spiegel Mobilfunkkritiker abqualifiziert.“
    Gibt es vielleicht eine Anweisung, dass man sich aus finanziellen Gründen eine Kritik an Mobilfunk nicht erlauben kann????
    Wäre überhaupt eine andere Begründung denkbar?
    Kann ich mir nicht vorstellen.
    Jedenfalls wird auf eine gute Recherche keinen Wert gelegt. Falsche und ungenaue Informationen, lüsterne Anmerkungen, arrogante Urteile sollen stattdessen Stimmung machen.
    Mit einem guten Journalismus hat das jedenfalls gar nichts zu tun.
    Was ist aus dem Spiegel geworden!

  3. Klaus Jarchow sagt:

    @ Thomas: Die Länge ist nicht das Problem – es fehlt mir an Gift, an Galle, an Meinung, an Witz, an Killerinstinkt, an Polemik. Anders ausgedrückt: Ein Faktum hat noch nie ein Faktum erschlagen. Das kann nur die Sprache. Medienkritik darf sich nicht in der Form einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung vollziehen. sie muss selbst mediale Mittel einsetzen.

  4. moonlight sagt:

    @ Klaus Jarchow: Achtung! Man darf nicht aus SPIEGELblog eine Art BILDblog machen wollen. Dafür sind diese Medien sehr verschieden. Der Spiegel steht definitiv für seriösen Journalismus und so muss auch die Kritik am Spiegel aufbereitet werden. Lustige Gimmicks oder nette Aktionchen wie beim BILDblog (z.B. BILDblog vor 40 Jahren) wären beim SPIEGELblog fehl am Platze.

    „Medienkritik muss selbst mediale Mittel einsetzen“, sagen Sie. Wie könnte diese dann Ihrer Meinung nach aussehen? Konkrete Vorschläge sind immer besser als nur reine Kritik! Weil nur so man weiter kommt.

    MfG
    Moonlight

  5. Torsten sagt:

    Ich stimme moonlight zu – ein plakatives Medium wie BILD erlaubt auch plakative Kritik. Bei SPIEGEL muss man das anderes angehen.

    Der Artikel ist durchaus spannend, und gut recherchiert. Mitunter wir ein wenig zu sehr vermutet und unterstellt (was ja genau das ist, was dem SPIEGEL in diesem Fall vorgeworfen wird). Am problematischsten scheint mir (und das ist ein subjektiver Eindruck) dass dem Autor selbst daran gelegen ist, Handy-Strahlung als schädlich zu belegen.

    Wissenschaftlich unseriös ist es hingegen, einen Beweis für die absolute Unschädlichkeit von Handystrahlung zu verlangen. Bewiesen werden kann nämlich nur, was existiert – die Schädlichkeit. Wenn die nicht messbar ist, kann eine Unschädlichkeit auf der Basis der Messungen vermutet werden. Eine Garantie ist das nicht, auch wenn Menschen das gerne so hätten. Nach dem gleichen Maßstab kann ich auch die Nicht-Existenz von Gott nicht beweisen.

    „So habe ich der SPIEGEL-Redaktion natürlich zunächst die Frage gestellt, ob ihr Beweise dafür vorliegen würden, dass die Wiener Handy-Studie tatsächlich gefälscht wurde. Doch, wie erwähnt, erhielt ich keine Antwort. Auch dies bestätigt, dass es so ist, wie SPIEGELblog recherchiert hat, nämlich dass die seit Monaten laufenden Recherchen nicht zu Erkenntnissen geführt haben, die die Fälschung publizierter Daten beweisen würden.“ – dieser Absatz ist falsch. Keine Antwort zu bekommen bestätigt gar nichts. Es gibt vielleicht Anlass zur Vermutung (Unterstellung), aber „keine Antwort ist auch eine Antwort“ kann hier nicht gelten.

  6. Klaus Jarchow sagt:

    @ moonlight: Mediale Mittel sind in diesem Fall – in einem Blog also – vor allem sprachliche Mittel. Es ginge also in diesem Fall darum, nicht nur die fachliche Einäugigkeit der Berichterstattung aufzugreifen, sondern zusätzlich auch diese ewig jungschnoddrige Form durch den Kakao zu ziehen, der man das selbstgewisse Grinsen am besten mit dem Bimsstein des Witzes und des Wörtlichnehmens aus dem Gesicht rubbelt, dazu den Kontrast mangelnder Fachlichkeit mit dem kathederhaften Selbstsicherheit eines solchen Tonfalls hervorheben, und das bei einem Menschen, der selbst doch alles ist, nur eben selbst kein Wissenschaftler, ferner die argumentative Klempnerei aufdröseln – wie geht das eigentlich genau, was der da macht? – um den Leser zukünftig dagegen zu immunisieren, ihn die Lächerlichkeit solcher Prätensionen erkennen zu machen, auch die rhetorischen Tricks und das allgegenwärtige Verschleierungsvokabular thematisieren (‚Fachwelt‘ nenne ich in meinen Artikeln nur das, was durch die Tür meines Kramladens passt) usw. Medienkritik wäre demnach immer auch Sprachkritik …

  7. Robert Guder sagt:

    Eigentlich sollte seriöse Berichterstattung auf sprachliche Tricks verzichten. Denn die können die Bedeutung eines Textes vernebeln.

  8. Klaus Jarchow sagt:

    @ Robert Guder: Es gibt gar keine sprachlichen Tricks. Bzw. ist alles Geschriebene dann notwendigerweise immer ein sprachlicher Trick, denn Sprache ist nur ein Spiel mit Symbolen, und nicht das Abbild einer Realität, wie es ein naives Vorverständnis gern annimmt. Selbst sprachliche ‚Objektivität‘ wäre also nur ein Stilmittel oder ein argumentatives Kostüm – oder wirkt dieser zitierte Spiegel-Text dort oben etwa nicht total ‚objektiv‘? Dabei steckt er voller ’sprachlicher Tricks‘, die eben diese Suggestion bewusst erzeugen, wie es T. Engelbrecht der Länge und Breite nach dargestellt hat. Dem Verfasser des Spiegel-Textes dient gerade die geforderte ‚Objektivität‘ zur ‚Vernebelung‘ eines Sachverhalts.

    Gleiches gilt übrigens für die ‚Seriosität‘, die auch nur ein sprachlicher Eindruck ist, der zwingend aus bestimmten Stilfiguren und vor allem aus einer bestimmten, meist bildungsbürgerlich geprägten Wortwahl folgt. So klingt das, was ich hier schreibe, auf diese Weise ’seriös‘, auch wenn meine Aussagen für viele Positivisten inhaltlich ausgesprochen skandalös sind.

    Die Bedeutung wiederum liegt nie im Text verborgen, sondern sie entsteht grundsätzlich im Kopf des Betrachters. Es gibt sogar Menschen, die halten den ‚Faust‘ für völlig irrelevant, der Text ‚bedeutet‘ ihnen einfach nichts, weil dort oben bei ihnen nichts ist, auf was der Text ‚hindeuten‘ könnte …

  9. stilstand» Blogarchiv » Seriöser Stil sagt:

    […] tun, wie ich es gestern im ‘Spiegelblog erlebte. Robert Guder, vom Rote-Couch-Blog, schrieb dort in den Kommentaren: “Eigentlich sollte seriöse Berichterstattung auf sprachliche Tricks verzichten. Denn die […]

  10. SPIEGELblog sagt:

    Hallo Herr Jarchow,

    vielen Dank für Ihre Anmerkungen, die wir zum Teil durchaus anregenden finden. Sie schreiben aber zum Beispiel, dass es uns an Gift, an Galle, an Meinung oder auch an Polemik fehle. Hier möchten wir zu bedenken geben, dass SPIEGELblog ja gerade nicht dem in Deutschland und auch beim SPIEGEL so verbreiteten „Meinungs“journalismus, der mitunter Gift und Galle speit, frönen möchte. Wenn auch wir dies tun würden, so würden sicher gleich viele ankommen und uns – vielleicht nicht zu Unrecht – vorwerfen, wir würden ja nur herumpolemisieren. Denken Sie nicht?

    Wir möchten gerne die Fakten sprechen lassen – und sind im Übrigen auch nicht wie Sie der Auffassung, dass „ein Faktum noch nie ein Faktum erschlagen hat“. Diesen Satz finden wir in sich schon problematisch, weil SPIEGELblog ja nicht mit einem Faktum ein anderes Faktum erschlagen möchte, sondern mit Fakten Falschaussagen „erschlagen“ – oder besser: widerlegen – möchte. Und wer genau hinschaut bzw. liest, der müsste schnell erkennen, welche Brisanz jeweils dahintersteckt.

    Wenn Sie uns mitteilen könnten, wo wir in dem, was wir niedergeschrieben haben, FAKTISCH falsch liegen, so wären wir Ihnen sehr dankbar.

    Danke und sG

    SPIEGELblog-Team

  11. SPIEGELblog sagt:

    Hallo Torsten,

    danke für Deinen Kommentar. Du schreibst, dass Du den Eindruck hättest, ich würde gerne aufzeigen, dass Handy-Strahlung schädlich sei. Es wäre interessant zu erfahren, wie Du darauf kommst. Jedenfalls sage ich dies mit keinem einzigen Satz in meinem Beitrag. Das Einzige, was ich sage, ist, dass es offenbar Studien gibt, die zumindest den begründeten Verdacht nahe legen, dass Mobilfunkstrahlen für die menschliche Gesundheit gefährlich werden können – und dass wir deshalb vielleicht besser nach dem Vorsichtsprinzip verfahren sollten. Wenn ich hier FAKTISCH falsch liege, so lasse ich mich gerne überzeugen.

    Doch bisher ist dies noch nicht gesehehn. Auch von SPIEGEL-Redakteur Manfred Dworschak war leider (bis dato) diesbezüglich nichts zu erfahren. Wenn Du meinst, ich würde hier falsch liegen, so wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir das bgründet darlegen könntest, warum die erwähnten Studien das von mir Gesagte nicht stützen.

    Desweiteren schreibst Du, es sei von mir „wissenschaftlich unseriös, einen Beweis für die absolute Unschädlichkeit von Handystrahlung zu verlangen“, denn „bewiesen werden kann nämlich nur, was existiert – die Schädlichkeit. Wenn die nicht messbar ist, kann eine Unschädlichkeit auf der Basis der Messungen vermutet werden.“

    Wie aber kommst Du darauf zu sagen, die „Schädlichkeit“ der Mobilfunkstrahlung sei „nicht messbar“. So ist die Schädlichkeit sehr wohl messbar, jedenfalls wurde sie unter anderem in den von mir aufgeführten Studien gemessen.

    Torsten
    SPIGELblog

  12. Klaus Jarchow sagt:

    @ Spiegelblog: Danke für die ausführliche Antwort, die ernsthafter ist, als mein Einwurf intendiert war. Ich habe ja gar nicht das Spiegelblog und seine dort oben angeführten Fakten kritisiert oder in Zweifel gezogen, sondern ich bezog mich auf den ebenfalls im schönsten ‚Objektivitätsstil‘ verfassten Spiegel-Artikel, den ihr dankenswerterweise der Länge und der Breite nach einfach mal auseinandermontiert habt. Wodurch er sich als Windei erwies – so wie einst die Aversionen des seligen Stefan Aust gegen Windmühlen. Hieran zeigte es sich aber auch, dass diese vermaledeite Objektivität regelhaft meist nur ein ‚Sprachtrick‘ ist, man wirft sich das Mäntelchen dieses ‚Seriositätsstils‘ um und ruft ein paar ‚Experten‘ zu Hilfe, um eigene Meinungen unbeschadet einzuschmuggeln. Das ‚Quod erat demonstrandum‘ dazu habt ihr in diesem Fall selbst geliefert. Wobei gegen Meinungen an sich überhaupt nichts einzuwenden wäre, man soll sie nur nicht in die Toga der absoluten Wahrheiten hüllen. Das erst ist dann ‚Rosstäuscherei‘. In gewisser Weise gehört andererseits dem Meinungsjournalismus wegen der anlaufenden ‚Medienrevolution‘ in meinen Augen sogar die Zukunft …

    Was ich oben an eurem Stil monierte, das bezog sich darauf, dass ‚Quellenkritik‘ – so dankenswert wie sie ist – allein vielleicht nicht genügen könnte, um eine maximale Zahl von Lesern zu finden. Und das wäre schade bei all der Mühe, die der Schreiber sich mit einem solch langen Riemen gegeben hat. Ein wenig mehr Witz, Sprachspiel etc. könnte daher manchmal vielleicht angebracht sein, gerade auf der Langstrecke, um mehr Leser zu finden – und es schadet der Seriosität nichts. Ein Heine wurde ja nicht wegen seiner Fakten oder wegen der Argumente besonders viel gelesen, sondern wegen seiner Methode – und durch eine gekonnte Metapher wird kein Text dieser Welt ‚falsch‘. Ich meine damit aber nicht, dass man immer gleich mit der polemischen Bratpfanne jeden journalistischen Faktenverdreher à la Broder zubereiten sollte, es gibt auch andere schmackhafte Mittel wie Ironie, Sarkasmus, Beim-Wort-Nehmen, Durch-den-Kakao-ziehen usw. Hauptsache, das hochverehrte Publikum genießt es GERN …

  13. Björn Olsen sagt:

    Hallo, im Prinzip hat Klaus Jarchow Recht. Loriot und Hildebrand, am besten beide, würden dem SPIEGELblog sicher nicht schaden

  14. Torsten sagt:

    Nicht die Beweislast umdrehen. DEINE Aussage: „Eine eine solide Studie, die belegt, dass Mobilfunkstrahlen für die menschliche und vor allem auch kindliche Gesundheit definitiv UNbedenklich sind, konnten der SPIEGEL und sein Redakteur Manfred Dworschak nicht präsentieren.“

    Wie gesagt: Eine solche Studie KANN es nicht geben – und sie zu erwarten, zeugt von mangelndem Verständnis der wissenschaftlichen Methode.

    Der Absatz, dass eine Nicht-Antwort des SPIEGEL eine Bestätigung für irgendwas sei, ist immer noch falsch.

    Und im Titel „cancelt“ geht gar nicht. Was spricht gegen „kanzelt“?

    Hier wird sehr selektiv auf Kommentare geantwortet, wie mir scheint…

  15. Arnulf sagt:

    Der „Profil“-Artikel, der als Kronzeuge herhalten muss, ist aber mindestens so faktenarm und tendenziös wie der „Spiegel“-Artikel, nur dass er eben die Leute zitiert, die seiner mobilfunkkritischen These entsprechen (wogegen in Nachrichtenmagazinen ja auch prinzipiell nichts zu sagen ist, nur dann darf man es nicht dem Spiegel vorwerfen). Und dass die „Profil“-Autorin nicht einmal den Namen der Universität richtig schreiben kann, an der einer der von ihr kritisierten Professoren lehrt, spricht nicht unbedingt für die Recherchequalität.

  16. ilia Papa sagt:

    @ Björn Olsen sagt: 04. Januar 2009 um 20:37 zu: „Hallo, im Prinzip hat Klaus Jarchow Recht. Loriot und Hildebrand, am besten beide, würden dem SPIEGELblog sicher nicht schaden“ …

    ilia Papa: Die Idee von Loriot und Hildebrand im SPIEGEL-Blog ist echte Superklasse! Aber ich denke nicht, die zwei großen Meister haben noch die Zeit und die große Lust sich aus ihrem wohl verdienten Rentnerleben herauszuschmuggeln um hier ihren so bissigen Senf dazu zu geben. Echt schade!

    Aber: Wo ein Wille ist, da finden sich auch Wege der Liebe zu Bissigem!
    Alles was der SPIEGEL-Blog nicht machen kann oder will, hmm … Hast schon mal einen echten ilia Papa gelesen? Dann google da mal fein oder schau gleich in meinen Blog rein … Aber dann bitte nicht beschweren, es wäre zuviel Loriot und der geballte bissige Hildebrand drin!

    Liebe Grüße – ilia Papa

  17. SPIEGELblog sagt:

    Hallo Torsten,

    es geht ja hier im Grunde nicht darum zu klären, ob Mobilfunkstraheln letztlich gesundheitsschädlich sind oder nicht, sondern darum, einen SPIEGEL-Artikel zu analysieren von einem Autor, der mit einer Art selbstherrlichen Sicherheit davon ausgeht, dass Mobilfunkstrahlen NICHT gesundheitsgefährdend sind und von dieser Basis aus schwere Rufschädigung betreibt. Woher aber nimmt der Autor diese Sicherheit? Das ist das Ziel der Frage.

    Ich habe im Übrigen in meiner Anfrage an den SPIEGEL auch noch erwähnt: „So weit mir bekannt ist, räumen diejenigen, die Mobilfunkstrahlen als unbedenklich einstufen, ein, dass es einen Beweis der Unschädlichkeit nie geben wird, doch auf der anderen Seite verlangen sie ein-eindeutige und möglichst monokausale Beweise der Schädlichkeit.“ Diese Diskrepanz stößt auf.

    Auch sei noch angemerkt: Was die Beweislast für die (Un)Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlen angeht, so sehe ich es genau so wie ich es auch bei der Gentechnik oder bei Pestiziden oder sonst welchen (Gefahr)Stoffen sehe: Wer eine Technologie, eine Chemikalie oder ein Medikament oder sonst irgendeinen Stoff auf den Markt bringen will, sollte vorher so gut es geht (also in soliden und Studien, durchgeführt von unabhängigen Forschern) bewiesen haben, dass diese Technologie, Chemikalie etc. unbedenklich ist für die menschliche Gesundheit. Die Beweislast läge also in diesem Fall bei den Mobilfunkkonzernen, bei Monsanto etc.

    Vielleicht bist Du am besten einfach froh, dass Dir noch nicht das passiert ist, was den Wiener Forschern mit dem SPIEGEL widerfahren ist.

    Torsten Engelbrecht
    SPIEGELblog

  18. Robert Guder sagt:

    @ Klaus Jarchow

    Ich gebe Ihnen Recht, dass ein Objektivitätsstil (oder Seriositätsstil) nicht zwangsläufig die Wahrheit ausdrücken, bzw. die Realität darstellen muss (Ob die Sprache solch einer Verantwortung überhaupt gerecht werden kann, sei einmal dahin gestellt). Dies haben Sie sehr schön dargestellt. Dennoch bleibe ich erst einmal bei meiner Aussage.

    Denn ich bin der Meinung, dass Sprache nicht gleich Sprache ist (Auch wenn es um die gleiche Muttersprache geht). Sie zum Beispiel nutzen eine andere Sprache als ich. Dies kommt daher zustande, dass Sie andere Erfahrungen in Ihrer individuellen Entwicklung erworben haben als ich. Sie wurden anders erzogen, haben eine andere Ausbildung genossen usw.. Das bedeutet aber, dass jeder die deutsche Sprache mit ihren vielen Wörtern anders benutzt. Ganze Sätze (und/oder Texte, so wie sie dies auch schön beschrieben haben) bekommen damit bei jedem Betrachter eine andere Bedeutung.

    Ich gebe zu, dass die Formulierung „sprachliche Tricks“ nach Ihrer Sichtweise unpassend war. Denn ich gebe Ihnen recht, dass „alles Geschriebene dann notwendigerweise immer ein sprachlicher Trick“ sein muss. Denn verschiedene Stilrichtungen stehen nebeneinander, nicht in einer Hierarchie übereinander. Dennoch empfinde ich, das der „Objektivitätsstil“ die beste Möglichkeit darstellt, um Fakten zu vermitteln. Wenn dies die Intention eines Autors ist, sollte er dann auch möglichst auf diesen Stil zurückgreifen. Weil aber schon alleine diese Methode Mißverständnisse entstehen läßt, wie ich im vorhergehenden Teil zu zeigen versucht habe, sollte der Text nicht mit anderen Stilmittel zusätzlich angereichert oder ‚verfeinernt‘ (oder ersetzt) werden. Denn Sarkasmus, Ironie, Meinung, Gift und Galle können noch mehr mißverstanden werden, als ein möglichst objektiver Stil. Denn nur allein wenn man Sarkasmus findet, ist es erst möglich, ihn behalten zu können.

    Und genau weil ich empfinde, dass im Fall des Spiegelblogs und seinen Ansprüchen der ‚Objektivitätsstil‘ die beste Lösung ist, sind alle anderen in diesem Fall sprachliche Tricks. Also kann ich dies auch so stehen lassen.

    Ganz davon abgesehen ist es unmöglich, in einem reinen ‚Objektivitätsstil‘ zu schreiben, dennoch sollte versucht werden, sich diesem anzunähern.

  19. wireless sagt:

    Mit diesem Blog schaffen Sie ein „Gegengewicht“ zur vorherrschenden Falschinformation in den Medien. Vielen Dank für diese wervolle Arbeit.
    Ich selbst habe mich jahrelang von der Mobilfunkindustrie für dumm verkaufen lassen, schlimmer noch: Ich habe selber als kleines Rädchen im Getriebe dieser Industrie gearbeitet und Leute davon überzeugt, dass Händies unverzichtbar wären. Heute bin ich in Folge der langjährigen Nutzung von Mobiltelefonen in meiner Gesundheit geschädigt und leide täglich an der allgegenwärtigen „normalen“ Strahlenbelastung (durch Mobilfunk / WLAN etc.) in meiner Umgebung.
    Ich hoffe, dass kritische Stimmen, wie in diesem Blog, einigen Lesern die Augen öffnen und sie zu kritischen Fragen und einer Verhaltensänderung in Sachen Mobilfunk bewegen. Jeder einzelne Konsument hat durch sein Marktverhalten Einfluss auf die Produkte und Dienstleistungen, die Angeboten werden.Bitte informieren sie sich und nutzen sie diese Macht.

    Man muss nicht alles kaufen, wofür im Spiegel geworben wird.

  20. Torsten sagt:

    Wieder wurden die handwerklichen Fehler im Beitrag weggeschwiegen – und der Titel wurde ohne Ankündigung geändert, was ein absolutes journalistisches no-no darstellt. Ich werde mit diesem Blog wohl noch viel Spass haben….

    @ Wireless: Als jemand, der für die Industrie gearbeitet hat, sollten Sie den Plural von Handy kennen…

  21. ilia Papa sagt:

    @ Torsten: Lieber Torsten, Du bist echt so Spitze! Darf man fragen, was Du beruflich machst? Ich tippe mal auf den Psychiater, Psychonalytiker, vielleicht sogar Theoretischer Physiker oder Elite-Universitäts-Ober-Fach-Mann-Frau??-Deutsche-für-Handy’s-Professor. Vielleicht hast Du gar den Begriff „Handy“ erfunden??! RESPEKT, Mann, dann muß man auch wissen, wie das Dingsbums geschrieben wird, wo die Kommas hinkommen – oder wieso ICH nur blöd bin! Wow! Laß uns vor den Saloon, es wie echte, harte MÄNNER austragen, Gringo! Peng!

    Mann, wenn ich Deine Frau wäre oder Dein KFZ-Mecha-Elektroniker: DIR würde ich nicht nur die Zündung mal neu einstellen, sondern auch all die Hirnfunktions-Herzschmerz-ABC-Waffen-Sülze-Ablaß-Ventile …

    Noch ein Tipp am Rande: „Versuche“ doch mal, bevor Du hier postest und den Macky Macker gibst, erstmal die Themen und DAS ganze WOLLEN hier einfach nur als Ganzes im Ganzen zu verstehen. GANZheitlich!
    Du Hardnußknacker hast noch nicht einmal im kleinen Ansatz verstanden, was an BILDungsthemen in den Massen-Verblödungsmedien – erfolgreich, siehe Du – auszusetzen und zu verbessern ist. Das was die „da draußen“ machen, machst Du hier. Schau mal in den SPIEGEL, Dich, bevor Du hier „SPIEGEL-BLOG“-Themen zu kommentieren versuchst und immer der nur gleiche sooo dümmlich-kindliche Kindergarten-„ich-will-aber-MEIN!!!-Schäufelchen-haben-nicht-das-Deine“-Müll ablädst.
    Kannst es glauben oder lassen, ich BEISSE, wenn mir was nicht paßt, aber ich beisse mit Worten, die DAVOR aber in alle dem, was sie sagen sollen, auch immer DURCHDACHT sind! Comprende, Muchacho Macho?

    Du, Mann, Du bist NUR ein schwäbischer Tüpfelesscheisser OHNE jeden Checker-BLICK … lol!

  22. Torsten sagt:

    @ Ilia: Ein Klick auf meinen Namen hätte Ihnen verraten, wer ich bin, und was ich mache – aber das mit dem Internet-Dingsbums haben Sie wohl noch nicht so ganz verinnerlicht. Ich hingegen schon, und deshalb bekenne ich: gegen Sie komme ich nicht an – Sie haben ja schließlich die Zeit UND die Weltformel verstanden!

    Ich beuge mich Ihrer brillanten und konstruktiven Kritik.

  23. Klaus Jarchow sagt:

    @ Robert Guder: Jeder Text muss gewissermaßen ‚Brot UND Spiele‘ bieten. Denn der Leser will dafür belohnt werden, dass er sich die Arbeit des Lesens macht. Viel mehr wollte ich gar nicht sagen: Der Objektivitätsstil hat nämlich den großen Nachteil, dass er langweilig ist. Und so interessestark ist das mitlaufende Faktische oft nicht, dass es dafür einen Ausgleich bietet. Alle ‚objektiven‘ Journalisten sind nach der jeweiligen Ausgabe ihres Heftchens vergessen – Roth, Döblin, Polgar, Kerr, Sieburg, Kraus, Kisch, Heine, Zola, Börne, Gutzkow usw. leben fort.

    Rest der Antwort drüben bei mir.

  24. Onkel Peter sagt:

    @Torsten:

    Als jemand, der für die Industrie gearbeitet hat, sollten Sie den Plural von Handy kennen

    der Plural lautet: Komurken.

  25. ilia Papa sagt:

    @ Klaus Jarchow sagt: 06. Januar 2009 um 13:36 zu Deinem Kommentar:

    Klaus, … Du bist: SPITZE! Gibs uns! Was sind schon weich gespülte, abba-alle-Hausfrauen-abba-lieben-die-Frau-im-Spiegel-Artikel wert, wenn da nix echt Emotionales, Wichtiges, uns Weiterbringendes vom nicht ‚geBILDeten‘ Journalisten drin steckt, sondern von einem MACHER, einem Typen, einem Änderer? Wie die Idee hier.
    Nix! So absolut nix wert, null. Müll. ‚Massenware‘ für die Altpapier-Tonne, nur rausgeschmissenes Geld. Wie hab ich ‚früher mal‘ Magazine wie ‚DER SPIEGEL‘, ’stern‘, sogar den ‚Playboy‘ – bis ca. 1983-84, NICHT wegen der Nackischen, die gab’s live – wegen echt so informativer Artikel und TOP-Geschichten von echten SCHREIBERN drin geliebt??! Heute? Größtenteils alles vollgesülzter Sondermüll mit Umwelt-Verstrahlungsfaktor. Schreib-, Inhalts- und Aussagestile wie der von ‚uns‘ Ängie Bunny M., wenn die nur den Mund aufmacht – ohne ‚Tittenshow‘ in Bayreuth – und ‚ernst‘ redet … Ja, da lacht sich sogar der mittlerweile auch schon 80 Jahre alte Mickey Mouse und all seine Kumples bildzeichnerisch schepp, sooo megahohl …

    KOTZ, statt Koch sind da noch die bemittleidenswertesten ‚Versprechen‘, die uns alle nix kosten, weil sie escht GRATIS und nicht Umsonst sind.

    Klaus, kennst Du den Unterschied zwischen ‚gratis‘ und ‚umsonst‘, den gar VIP-Möchtegerne-‚Star-Jounalisten‘ zu oft in ihren Attitüden verwechseln? Nein? Ok, ich erklärs mal schnell und kurz für alle, zwei Sätze:

    1. Ich bin gratis in die Schule gegangen, kostete also garnix, null Geld …

    2. … und der Rest? Umsonst? … Genau das ist der kleine so, sooo feine Unterschied, wenn man und frauli nur denkt man spricht über dasselbe Thema, redet dabei aber real vollkommen ‚umsonst‘, wie das Bunny M. in Berlin auch.

    Wieso? Wir sind hier ja schließlich nicht in der Politik und wollen 2009 wieder gewählt werden, MÜSSEN also eine ‚gute Figur‘ machen und bei den ’sehr vereeehrten WählerInnen und Wählern, den BürgerInnen und Bürgern, den LeserInnen und Lesern, den MenschInnen und Menschen‘ die nur-Vaseline oder die nackten TitelBILD-Mädchen reinholen, damit man überhaupt nur mal ‚interessiert‘ reinsieht! Hier brauchen wir also nicht all das rausholen um mit hooolsten Phrasen ‚Liebkind‘ zu spielen. Es geht hier nicht um mal voll gemocht oder gar toll geliebt zu werden, nicht um ‚tolle Verpackung‘, aber NULL Inhalt. So total Macht-, ‚Hipp‘- und Intelligenzen-geil wie manche meinen sich geben zu müssen, um das ICHle auch mal zu heben, ganz hoch und ‚öffentlich‘, weil es bei der Mutti ja nicht gar nicht klappt. Schon zu sehr Nirwananiert. Rosarot Wölkchen umschbebt, weg.

    So sind wir auch nicht bei den ‚MISS VERSTÄNDNISS-2009‘-Wahlen in der Xy-Stadthalle von Hinter-Ober-Unter-Busen-Tussing im weißblau-rotgrün-weißen Bayern mit ‚ay‘ und nicht mit ‚z‘ wie Zero Zoro, wo der Dorfkasper all die ’so geilen Mädels‘ begutachten muß, um zu bemerken das es noch immer KEINE DIN-F-Norm für Oberweitenwerfer und normierte Vollidioten gibt.

    Hey Du, Klaus, der Macher von SPIEGEL-Blog und auch ich sind nur so MENSCHEN, wir wollen voll das Kinderschokolade-Überraschungs-Ei mit ‚echt was drin‘, statt NUR Hirnwäsche-BILDung. Da muß es klappern im Oberstübchen, wenn da was rein soll.
    Wenn man allerding wie einige hier noch nichtmal in der Lage ist den Sinn dieses Blogs als Ganzes zu verstehen, dann, ja dann … Gnade uns Gott oder Bunny M. in Berlin!

    Das Motto hier heißt: Information NEBEN dem Mainstream, Wissen DAZU geben, so den Anderen achten für das, was der Kontruktives und uns alle Ergänzendes zu sagen hat. Wir sind hier auch nicht bei Olympia, wo es um den 1., 2. oder nur-3.-Preis geht, also Gold, Silber und Bronze beim Voll-Deppen-Wettbewerb im Denker-denken-Höchstsprung. Wow. Klaus, solche Leute wie Du? Respekt!!! Bitte mehr von Deinen Kommentaren!

    Liebs Grüße vom Schwäbischen Mehr, ganz unten auf der Karte der BRDDR an der Grenze zum CH – ilia

    P.S. Ich will Spaß, … ich geb Gas … Immer und immer mehr: Wissen!

  26. Johan sagt:

    Zum Thema gibt es ein aktuelles neues Buch von Alexander Lerchl, Prof an der Bremer Jacobs-Unversität, mit dem Titel:

    „Fälscher im Labor und ihre Helfer: Die Wiener Mobilfunk-Studien – Einzelfall oder Symptom?“. Dort werden die Vorkommnisse an der Medizinischen Uni Wien sachgerecht dargestellt.

    Wenn die Mobilfunkgegner von der „Kompetenzinitiative“ und die kritisierten Wiener Wissenschaftler meinen, es würden die Verantwortlichen vorverurteilt oder gar diffamiert, sollen sie doch den Mut aufbringen und klagen. Ansonsten sollten sie lieber fein stille schweigen und schauen, dass sie den Scherbenhaufen, den sie angerichtet haben, wieder aufkehren.

  27. Johan sagt:

    HAllo, SPIEGELblog,

    Sie sagen:

    “ “So weit mir bekannt ist, räumen diejenigen, die Mobilfunkstrahlen als unbedenklich einstufen, ein, dass es einen Beweis der Unschädlichkeit nie geben wird, doch auf der anderen Seite verlangen sie ein-eindeutige und möglichst monokausale Beweise der Schädlichkeit.” Diese Diskrepanz stößt auf. “

    Das ist keine Diskrepanz. Man kann die Unschädlich auch nur irgendeiner Sache nicht beweisen. Man kann aber Wahrscheinlichkeiten herleiten für den Grad der möglichen Schädlichkeit einer Sache. Falls Sie dies nicht einsehen, müssen Sie es mit der abendländischen Philosophie und gleich noch mit der gesamten Wissenschaft aufnehmen. Das wird anstrengend.

    „Ein-eindeutige möglichst monokausale Beweise der Schädlichkeit“ verlangt übrigens niemand. Da haben Sie etwas falsch verstanden.

    Gruss,

    Johan

  28. Torsten sagt:

    Ich danke Johan, meinen Punkt zum Thema Beweisbarkeit noch mal schön deutlich formuliert zu haben. Wer den Unterschied zwischen „Schädlichkeit nicht bewiesen“ und „Unschädlichkeit bewiesen“ nicht versteht, sollte solche Artikel nicht angehen.

    Die Beiträge von Ilia Papa sind übrigens großes Tennis, das dem Ruf des Blogs dienlich ist!

  29. cruiser sagt:

    In was für einem Land und in was für einer Zeit leben wir eigentlich, dass Gesundheitsrelevante Schädigung (in diesem Fall durch Mobilfunk) ausschließlich an wissenschaftlichen Erkenntnissen festgemacht wird.
    Wo doch jeder, der mal dahinterschaut oder selbst in einer vergleichbaren Situation lebt, weiß, wie das System „funktioniert“.

    Zitat: Je näher Kinder unter fünf Jahren an einem Atomkraftwerk wohnen, desto höher ist ihr Risiko, an Leukämie zu erkranken. http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs/Stellungnahme_SSK

    Diese Vermutung gibt es im Volk seit Jahrzehnten, doch wo ist sie in den Medien nur geblieben?

    Ähnlich läuft es beim Mobilfunk. Wieso berichten die Medien nicht mal über das Volk und den ähnlichen Beschwerden durch Mobilfunk, als nun weitere Jahrzehnte auf brauchbare wissenschaftliche Ergebnisse zum Mobilfunk zu warten.
    Z.B über Appelle denen eigene hundert Ärzte beipflichten:
    http://www.igumed.de/apell.html

    Bislang gibt seitens der Wissenschaft nur ein athermisches Wirkmodell, worauf auch die absurden Grenzwerte beruhen, die zum Wohl des Volkes (versteht sich) nicht im Ansatz ausgereizt werden.

  30. cruiser sagt:

    Berichtigung:
    > Bislang gibt seitens der Wissenschaft nur ein _a_thermisches Wirkmodell

    Es gilt eben nur ein thermisches Wirkmodell das auf einer Temperaturveränderung (im Gewebe) durch Mikrowellen basiert.

    Athermische Wirkung wird seitens der Wissenschaft bislang ausgeschlossen bzw. stellt sich der Nachweis kompliziert dar und ist dadurch auch unterschiedlicher Interpretation oder Manipulation ausgesetzt.

  31. Manu sagt:

    Hallo Johan,

    der Kompetenzinitiative wurde die Möglichkeit zuteil, mit Dr. Lerchl über seine Erkenntnisse zur UMTS-Studie zu diskutieren noch bevor der Spiegel Artikel erschien. Sie lehnte ab. Das spricht nicht gerade von Kompetenz, die sich messen könnte mit der des SSK-Mitglied Dr. Lerchl. Nicht zu vergessen, der Kronzeuge Dr. Adlkoffer, war über viele Jahre der wissenschaftliche Leugner der Zigarettenindustrie. Ausgerechnet dieser Mann soll bei Mobilfunk ehrlich und verantwortlich sein?

    Wer davon spricht, die FFG ist kein seriöser Verein weil Vertreter der Mobilfunker da hinter stecken, der sollte so fair sein und berichten, wer die Kompetenzinitiative darstellt. Geschäftsleute die mit der Angst vor Mobilfunk ihre Geschäfte machen. Ganz übel, ein Mediziner der Globolis verschreibt nach der teuren Bioresonanzmessung.

  32. Markus sagt:

    Hallo Manu,

    – es gibt richtige und falsche Informationen. Die Kunst ist es durch Vernunft beide zu unterscheiden.

    Schade, das ist Ihnen in Ihrem Beitrag leider nicht gelungen. Sie behaupten Dinge, die nicht wahr sind. Bitte vergewissern Sie sich vorher über das worüber Sie sich auslassen.

    Die FFG ist ein Verein und macht seine Aufgaben so gut er kann, nämlich die wirtschaftlichen Interessen der Vereinsgründer nach zu gehen. Ist das seriös? Wenn dies zu Lasten der Gesundheit geht, ist das für mich „unseriös“.

    Die Kompetenzinitiative wurde von Prof. K. Richter und mir als Arzt ins Leben gerufen zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie. Wir Ärzte sind für die Gesundheit der Bevölkerung verantwortlich. Wir sind verpflichtet Alarm zu schlagen, wenn industrielle Interessen über unsere Gesundheit gestellt werden.

    Als Arzt kann ich – wie viele meiner Kollegen /-innen – aus meiner Praxis berichten: Masten, schnurlose Telefone und Elektrosmog machen Menschen immer häufiger krank.

    Hunderte Ärzte fordern einen Stop des weiteren Ausbaus – s.a. http://www.mobilfunk-aerzteappell.de.
    Es ist an der Zeit unbequeme Wahrheiten zu konfrontieren –

    JA zum Mobilfunk; aber ein klares NEIN zu schädigenden Nebenwirkungen!

  33. Annuschka sagt:

    Arnulf sagt:
    05. Januar 2009 um 00:52

    Der “Profil”-Artikel, der als Kronzeuge herhalten muss, ist aber mindestens so faktenarm und tendenziös wie der “Spiegel”-Artikel, nur dass er eben die Leute zitiert, die seiner mobilfunkkritischen These entsprechen (wogegen in Nachrichtenmagazinen ja auch prinzipiell nichts zu sagen ist, nur dann darf man es nicht dem Spiegel vorwerfen). Und dass die “Profil”-Autorin nicht einmal den Namen der Universität richtig schreiben kann, an der einer der von ihr kritisierten Professoren lehrt, spricht nicht unbedingt für die Recherchequalität.
    ——————————————————–
    Hallo Arnulf,
    Du hast einfach keine Ahnung wovon Du sprichst. Die Profilautorin hat monatelange fast täglich recherchiert und zig Personen wiederholt befragt. Es ist nämlich nicht so einfach die Wahrheit herauszubekommen bei dem Maulkorb, die Schütz rundherum verpassst hat.
    Ich finde es schlimm, wenn man einfach seinen Meinungen unbegründet seinen Lauf lässt.
    Und der klitzekleine Unterschied zwischen der Stimmungsmache im Spiegel und der mit zahlosen Fakten belegte Profilartikel sollte einem schon auffallen.
    Annuschka

  34. Alfred Theun sagt:

    In dem Artikel heisst es:

    „Es gibt für die Fälschung keinen Beweis, kein Geständnis, und die beteiligten Wissenschafter weigern sich, die bereits in Fachjournalen publizierten Studien zurückzuziehen, weil sie überzeugt sind, dass die Ergebnisse korrekt zustande gekommen sind“

    Es gibt klare Hinweise, dass die Daten zu glatt sind. Erst nach Hinweis auf diese Tatsache kam Bewegung in die Sache, geriet aufgrund interner Nachforschungen an der MU Wien Frau K. ins Blickfeld. Wissenschaftler und jeder, der mit statistischen Berechnugen zu tun hat, wissen um die Bedeutung von Ausreissern, um statistische Wahrscheinlichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten. Plötzlich wurde dann auch bekannt, dass es mit der angeblich sicheren Verblindung nicht weit her war. Innerhalb der MU Wien wird man erkannt haben, dass so ein faules Ei im eigenen Wissenschaftsbetrieb an der Reputation nagt.

    Hinzu kommt, dass es keinen beschreibbaren Wirkmechanismus gibt, mit dem eine angeblich DNA-Strangbruchverursachende Wirkung erklärt werden könnte. Es kommt schlicht nicht das nötige Quantum Energie bei den angeblich wegen UMTS gebrochenen Stellen an.

    DNA-Strangbrüche geschehen in der Natur übrigens andauernd. Im UV-Licht (Sonnenbad) geschieht das fortlaufend, und es gibt im Körper einen Reparaturmechanismus dafür. Anti-Mobilfunk-Jünger reiten gerne auf Schlagworten wie „Strangbrüche“, „Blut-Hirn-Schranke“, „Krebs“ usw herum, weil sie wissen, dass man damit bei unbedarften Menschen Ängste erzeugen kann. Ich habe den Verdacht, sie hoffen sogar darauf.

  35. Annuschka sagt:

    Hallo Alfred Theun,

    Na ja, leider ist Ihr Kommentar Oberflächlichkeit pur.
    Da nützen auch keine Argumente mehr leider nur Selbstbetroffenheit und späte Einsicht.

  36. Hotti sagt:

    @Alfred Theun

    Ach Gott, das sind die gaaanz typischen Argumente der Mobilfunk-Industrie … dass die Strahlung zu wenig Energie hat, um die DNA zu brechen. Aber man geht ja davon aus, dass durch die Strahlung die Repair-Proteine ihr Verhalten ändern und die Zellen die Stränge einfach nicht mehr reparieren können. Außerdem ist da wieder die Statistik, und dass das Ganze so ist wie beim Sonnenbaden. Von einem Sonnenbrand bekommt man in der Regel auch keinen Krebs.

  37. Alfred Theun sagt:

    Hallo, Hotti,

    sie sagen: „Von einem Sonnenbrand bekommt man in der Regel auch keinen Krebs“

    Vom Mobilfunken bekommt man keinen, von zu häufigen Sonnenbränden nachgewiesenermaßen schon. Die Sendemastengegner regen sich über die falschen „Probleme“ auf.

  38. Hannelore Hühne sagt:

    Alfred Theun: Bitte fragen Sie doch die Ärzte. Nur die haben die praktische Erfahrung (siehe oben Markus). Kein Krebs durch Mobilfunk? Doch. Blutkrebs oder Leukämie. Es lässt sich längst nachweisen. Die Anzahl der an Leukämie leidenden Kindern nimmt nicht nur in der Nähe von AKWs zu (auch das wurde ja lange Zeit bestritten), sondern nachweislich auch in der unmittelbaren Nähe von Mobilfunkmasten.

    Handy? Was ist denn das?? Ach so, ein Mobiltelefon. Onkel Peter: Den Plural „Komurken“ habe ich noch nie gehört. Klingt aber lustig.

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