Der SPIEGEL hat schon Probleme mit dem Segel-Einmaleins – wie will er uns dann Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erklären können?

  19. Juni 2010, von T. Engelbrecht

Uwe Röttgering schreibt auf www.seefieber.de in der Rubrik „Streiflichter“ zu den SPIEGEL-Online-Artikeln „Teenager-Seglerinnen: Daily Soap auf den Weltmeeren“ (siehe auch Screenshot) und „Segeln: Boris Herrmann will nonstop um die Welt“:

„Journalisten so genannter Qualitätsmedien erklären uns jeden Tag die Welt. Ab und zu schreiben sie auch über den Segelsport. Da kann man [in dem Beitrag „Daily Soap auf den Weltmeeren“] solche Sätze bei SPIEGEL Online lesen:

‚Für Nicht-Segler: Mit Knockdown bezeichnet man es, wenn ein Segelboot durch Wellengang und/oder Wind so sehr in die Waagerechte gedrückt wird, dass der Mast die Wasseroberfläche berührt. Ein paar Grad mehr, und ein Boot verbleibt in dieser Lage.‘

Dies ist falsch. Jede als hochseetüchtig klassifizierte Yacht, und nur von denen war im Artikel die Rede, wird sich auch nach einer Kenterung um z.B. 100 Grad wieder aufrichten. Mein Boot sogar noch aus über 150 Grad.

In einem anderen Artikel [„Boris Herrmann will nonstop um die Welt“] kann man bei SPIEGEL Online über das Barcelona World Race dies hier erfahren:

‚Die Route führt die Teilnehmer von Barcelona über den Atlantik Richtung Westen, um das berüchtigte Kap Hoorn in Südamerika und weiter durch den Pazifik. Die Durchfahrt zwischen der Nord- und Südinsel Neuseelands (‚Cook-Straße‘) ist eine Pflichtpassage, anschließend wartet noch die Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas, ehe es durch den Atlantik und das Mittelmeer zurück nach Barcelona geht.‘

Dumm nur, dass die Route genau andersrum, also von West nach Ost verläuft. Siehe hier.“

Oder siehe auch Seite 14 in dem PDF-Dokument zum Barcelona World Race 2010/2011, in dem es heißt: „Course: Round the world from west to east“. Oder siehe auch hier.

Bildblog.de schreibt dazu:

„Nun geht von diesen Fehlern nicht die Welt unter. Schwamm drüber, es geht ja nur ums Segeln. Was mir aber zu denken gibt, ist, dass uns diese Leute auch die Wirtschaftskrise und die große Politik erklären wollen. Es ist zu befürchten, dass sie davon genau so wenig Ahnung wie vom Segelsport haben.“

 

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