SPIEGEL-Titel „Facebook & Co – die Unersättlichen“: schlicht verlogen

  10. Januar 2011, von T. Engelbrecht

Der aktuelle SPIEGEL-Titel „Facebook & Co. – die Unersättlichen: Milliardengeschäft mit privaten Daten“ (siehe Screenshot) ist schlichtweg verlogen. Da werden die Internetplattformen als riesige Datenkraken angeprangert. Das Problem dabei ist nur, dass die Verlage selber riesige Datenkraken sind. Richard Gutjahrs Blog-Beitrag „Eure Doppelmoral kotzt mich an“ hat dies treffend skizziert. Gutjahr schreibt u.a.:

„In einer nicht enden wollenden Aneinanderreihung von Online-Services, die Daten sammeln, versucht der [SPIEGEL-]Artikel seine These zu untermauern, dass das Internet eine einzige Räuberhöhle sei (‚Paradies für Datensammler‘, ’skrupellose Firmen‘, ‚Datenschürfer‘). Ein rechtsfreier Raum? Papperlapapp: das reinste Sodom und Gomorrha! Einen Beweis für einen flächendeckenden Missbrauch dieser Daten bleibt der gesamte Riemen allerdings schuldig. Egal.

Dabei sind es gerade die Zeitungen und Zeitschriften-Verlage, die hierzulande spitz auf unsere Daten sind, wie kaum eine andere Branche. Die Unterwanderung des Datenschutzes hat hier System. .. Und so lesen wir vom ‚Datenriesen‘ Google, von Cookies und von Konsumentenprofilen, kein Wort aber von den mitunter größten Datenkraken im eigenen Land: den Verlagen.“

 

Ein Kommentar zu “SPIEGEL-Titel „Facebook & Co – die Unersättlichen“: schlicht verlogen”

  1. Gregor sagt:

    Keine Frage – Scheinheiligkeit, Doppelmoral und Heuchelei sind (und waren es schon immer) „in“:
    – pfäffische Moral-Apostel, die schon mal ganz gerne Kindern an den Hintern greifen,
    – rauhe Mengen von Rettern dieser Welt, die in Flugzeugen um die halbe Welt in die schönsten Resorts einschweben und in klimatisierten Räumen zäh um den Weiterbestand der Erde kämpfen,
    – gutgemeinte „Nothilfe“ oder auch sogenannter medizinischer Fortschritt, der mehr schadet als nutzt … die Liste ist unendlich lang.

    Die Welt ist voller Schweinepriester. Und da soll ich mich über die Verlogenheit der Journallie – ganz vorneweg der Spiegel – aufregen ?

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