St. Paul’s Chapel und der 11. September: Der SPIEGEL glaubt tatsächlich an göttliche Wunder

  24. Mai 2011, von T. Engelbrecht

(Mit Dank an Georg)

Quelle: SPIEGEL Online; Foto: Hans Rudolf Uthoff

In seiner Rubrik einestages berichtet SPIEGEL Online darüber, wie die St. Paul’s Kirche in New York am Tag der Anschläge vom 11. September stehen geblieben ist, obwohl sie gleich neben den Zwillingstürmen des World Trade Center stand, die ja bekanntermaßen kollabierten (siehe auch Screenshot). Doch anstatt eine wissenschaftliche Erklärung dafür zu suchen, schreibt SPIEGEL Online allen Ernstes einfach nur: „Bei dem Attentat vom 11. September 2001 blieb das Gotteshaus wie durch ein Wunder verschont“ (Hervorhebung durch SPIEGELblog).

Doch anstatt in eine voraufklärerische Geisteshaltung zu verfallen, hätten die Top-Journalisten des SPIEGEL diesen Vorfall zum Anlass nehmen können, mal darüber nachzudenken, ob nicht die WTC-Türme gezielt gesprengt wurden und nicht direkt oder indirekt durch den Einschlag der Flugzeuge zusammenkrachten. Während nämlich das World-Trade-Center-Gebäude 7 praktisch aus dem Nichts heraus auch kollabierte (also ohne dass es von einem Flugzeug getroffen wurde – siehe dazu etwa den SPIEGELblog-Beitrag „Wie der SPIEGEL erneut die Mär vom WTC7, das ‚wegen Bränden einstürzte‘, kolportiert“), blieb die kleine St. Paul’s Chapel einfach stehen. Dafür MUSS ES eine irdisch-wissenschaftliche Erklärung geben – und eine gezielte Sprengung würde eben eine solche liefern.

Doch die SPIEGEL-Buddys ziehen es vor, an Wunder zu glauben – oder einfach der Bush-Version der Ereignisse Glauben zu schenken (SPIEGELblog berichtete). Beides passt wohlgemerkt gut zusammen. Denn George W. Bush ist ja ein streng gläubiger Christ. So lesen wir bei Wikipedia: „Mitte der 80er konvertierte [Bush] von den Anglikanern zu den Methodisten, um fortan als Wiedergeborener Christ völlig auf Alkohol zu verzichten.“

Amen!

 

15 Kommentare zu “St. Paul’s Chapel und der 11. September: Der SPIEGEL glaubt tatsächlich an göttliche Wunder”

  1. dermax sagt:

    Aus reiner Neugierde: Wieso genau wurde „wie“ nicht fett markiert? Hat nämlich durchaus eine relevante Bedeutung für das Verständnis des Spiegel-Zitats, was ja offenbar hier komplett schiefgelaufen ist…

  2. Anichrist sagt:

    @ dermax

    Ob nun „wie durch ein Wunder“ oder nur „durch ein Wunder“ gefettet ist, ist doch letztlich gleichgültig. Fakt ist, dass SPON nur ein Wunder als „Erklärung“ bemüht, nicht aber eine plausible wissenschaftlich Erklärung.

  3. Maith sagt:

    Finde es ziemlich arm, sich hier auf Verschwörungstheorien einzulassen, anstatt mit Fakten zu kommen..

    Hier in diesem Fall ist beides ziemlich irreführend, denn die Kathedrale stand nicht gleich neben den Türmen, sondern einen Block entfernt mit einer Häuserreihe dazwischen, die ebenfalls stehengeblieben ist.

  4. SPIEGELblog sagt:

    @ Maith

    Und wir finden es arm, immer wieder mit dem albernen Begriff „Verschwörungstheorie“ zu kommen. Das ist nur wirklich kein Begriff, der in einer Diskussion über Fakten weiterhilft.

    Im Übrigen ist gerade die Bush- und SPIEGEL-Version zu 9/11 absolut unbewiesen und damit die allergrößte bzw. einzige Verschwörungstheorie, die im Umlauf ist, worauf etwa der dänische Wissenschaftler Niels Harrit in einem Fernsehinterview aufmerskam gemacht hat, siehe http://www.youtube.com/watch?v=8_tf25lx_3o.

    Zudem widerspricht es nicht dem, was wir geschrieben haben, wenn Sie meinen, dass zwischen Kirche und Zwillingstürmen auch noch ein Häuserblock stand. Nicht nur sieht man auf dem Foto, das dem SPON-Beitrag beigefügt ist, klar, dass die Kirche im unmittelbaren Einzugsgebiet der Zwillingstürme stand. Auch stellt sich auch in Bezug auf den von Ihnen erwähnten Häuserblock dieselbe Frage wie für die St. Paul’s Chapel: Wieso ist er nicht eingekracht – WTC 7 z.B., das wohlgemerkt auch nicht direkt an den Zwillingstürmen, also WTC 1 und 2, „dranklebte“ (siehe z.B. http://www.brudermann.net/blog/blogs/blog1.php/2007/08/08/911_brennendes_wtc_5_gebaude) aber schon?

    „Wie durch eine Wunder“ erscheint uns als Erklärung nicht faktengerecht.

  5. Wolfgang Schäfer sagt:

    SpOn in Schutz zu nehmen, fällt mir nicht leicht. Ich meine aber, es ist ein Unterschied ob ich schreibe „wie durch ein Wunder“ oder „durch ein Wunder“.

    Denn „wie“ durch ein Wunder ist eindeutig eine Relativierung. Der Schreiber gibt damit zu verstehen, daß es – selbstverständlich – kein Wunder war, es aber wie ein solches anmutet. Somit kann diese Beschreibung nicht den Vorwurf der Wundergläubigkeit rechtfertigen.

  6. Gregor sagt:

    @ Wolfgang Schäfer

    Einen gravierenden Unterschied zu machen zwischen „WIE durch ein Wunder“ und „durch ein Wunder“ ist m.E. Haarspalterei. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten:

    Entweder hat man eine weltlich-wissenschaftliche Erkärung oder man glaubt an so etwas wie Wunder, so wie es Kirchenhistoriker offenbar tun. So lesen wir bei Wikipedia: „The church survived without even a broken window. Church history declares it was spared by a miracle sycamore…“, siehe http://en.wikipedia.org/wiki/St._Paul%27s_Chapel#September_11.2C_2001

    Mal davon abgesehen lenkt es von dem Umstand und Problem ab, dass es die SPIEGEL-Redaktion ganz offensichtlich versäumt hat, eine logische Erklärung zu suchen dafür, dass die Kirche stehen geblieben ist, während etwa das WTC 7 (welches sich in einer ähnlichen Entfernung von den Zwillingstürmen befand) innnerhalb einiger Sekunden in sich und exakt senkrecht in seine Grundmauern zusammen gefallen ist.

    Was – außer einer Sprengung – könnte diesen Umstand und den Umstand, dass alle drei betroffeenen Gebäude des WTC praktisch zu Staub geworden sind plausibel erklären?
    Ein durch die beiden in WTC 1 und 2 eingeschlagenen Flugzeuge ausgelöstes Feuer jedenfalls nicht.

  7. hallo sagt:

    es sieht nur auf dieser photo so aus, aus der distanz, dass diese kirche zwischen den beiden türmen steht. wenn mensch die begebenheiten dort kennt, dann ist es so, dass die kirche separat steht, umgeben von grün und einem friedhof, dann kommt eine breite strasse und vis a vis das ground zero gelände. fein pulverisierten staub hat sie sicher einige zentimeter abbekommen, wie auch andere gebäude, die sogar näher standen, aber ein wunder, dass die kirche noch steht ist es überhaupt nicht…….

  8. Maith sagt:

    @ SPIEGELblog

    Wenn in einer Sachlage _nichts_ bewiesen ist, was hier ja impliziert wird, dann sind ja alles Theorien und wenn man meint, dass manche Menschen diese Sache eingefädelt haben ohne einen Beweis, dann kann man ja durchaus von Verschwörungstheorien sprechen. Einen Beweis bitte, dann rücke ich von diesem Wort ab, aber den bringt ihr nicht. Deswegen kann man gar nichts glauben. Aber etwas Unbewiesenes mit Unbewiesenem zu kontern, dann könnte ich genauso behaupten auf dem Mars leben grüne Menschen, nur haben wir sie noch nicht gesehen. Beweis mir das Gegenteil.
    Keiner behauptet hier, dass die eine oder andere Version wahr ist, die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen, aber wenn ich jemanden vorwerfe nicht mit Fakten zu arbeiten und dann selber nicht mit Fakten aufwarten kann, dann ist das einfach nicht gut geschrieben.

    Ich war erst vor ein paar Monaten in New York und an der Kirche. Sie ist weit genug entfernt um nicht einzustürzen bei der Art und Weise, wie die Türme eingestürzt sind. Punkt aus. Und jeder, der mal davor stand wird mir das Bestätigen. Das Foto auf dem SPON-Eintrag ist einfach nur irreführend weil aus einem irreführenden Winkel aufgenommen.

    Hier gehts ja auch nicht um die Erklärung warum, wieso oder weshalb. Der einzige Punkt, den ich mit dem Kommentar anmerken wollte und das ist ein Fakt:

    Bei der Art und Weise, wie die Türme eingestürzt sind, hätte die Kirche gar nicht arg in Mitleidenschaft gezogen werden können, weil sie zu weit weg stand. Und das ist bei SPON falsch und wird hier auch nicht widergespiegelt.

    Ob und warum da jetzt andere eingestürzt oder nicht eingestürzt sind, spielt dafür überhaupt keine Rolle.

  9. SPIEGELblog sagt:

    @ Maith

    Zunächst: Von Verschwörungstheorien ist (beim SPIEGEL) immer nur in Bezug auf die Aussagen derjenigen, die die offizielle Version zu 9/11 kritisiren, die Rede. Dies ist aber nicht gerechtfertigt, wenn es so ist, wie Sie schreiben, dass nämlich keine – auch nicht die offizielle Version – belegt ist.

    Im Übrigen ist der Begriff “Verschwörungstheorie” einfach despektierlich und damit unsachlich – und hilft somit nicht wirklich weiter bzw. ist sogar hinderlich, wenn es um die Suche nach Fakten geht. Lassen Sie ihn doch einfach weg und argumentieren Sie exakt und faktenbezogen anstatt nicht mit billigen Schlagworten.

    Wohlgemerkt, in diesem Blog geht es um die Kritik am SPIEGEL. Und der stellt eben die offzielle Version zu 9/11 als die Wahrheit dar. Dagegen setzen wir keine neue Wahrheit, wie Sie behaupten. Vielmehr kritisieren wir, dass der SPIEGEL das, was er z.B. in Bezug auf 9/11 als Wahrheit(!) ausgibt, faktisch nicht belegen kann.

    Und wir fordern dabei v.a. eine unabhängige Untersuchungskommission, genau wie es etliche andere seriöse Personen und Organisationen tun. Nicht einmal dazu ist der SPIEGEL aber in der Lage, siehe z.B. http://www.spiegelblog.net/der-spiegel-zieht-eine-bilanz-von-911-mal-wieder-im-stile-von-bush-und-schauble.html oder auch http://www.spiegelblog.net/die-huffington-post-fordert-aufklarung-uber-911-der-spiegel-hingegen-vertraut-ganz-auf-dubiose-regierungsberichte.html.

    Zudem präsentieren wir Thesen – etwa diejenige, dass die WTC-Türme gesprengt worden sein könnten -, die wohlgemerkt wissenschaftlich gut untermauert sind, siehe z.B. http://www.youtube.com/watch?v=8_tf25lx_3o.

    Das Problem dabei ist nun, dass weder der SPIEGEL noch Sie ernsthaft darüber diskutieren wollen. Statt dessen kommen Sie nur, wie erwähnt, mit dem letztlich nichts sagenden Begriff “Verschwörungstheorie”. Das ist doch ziemlich dürftig!

    Argumentieren Sie doch mal in wissenschaftlicher Manier gegen die These, dass eine unabhängige Untersuchung notwendig ist. Oder auch gegen die These, dass die WTC-Türme gesprengt worden sein könnten. Was haben Sie dagegen aufzubieten? Der SPIEGEL konnte dazu bis dato nichts Fundiertes hervorbringen, siehe z.B. http://www.spiegelblog.net/wie-der-spiegel-erneut-das-marchen-vom-wtc7-das-wegen-brande-einsturzte-kolportiert.html.

    Und was die Lage der St. Paul’s Chapel angeht: Sie stand ungefähr genau so weit weg von WTC 1 und WTC wie WTC 7 von den Zwillingstürmen entfernt stand. Abermals also: Wieso ist die Kirche genau wie der von Ihnen erwähnte Häuserblock nicht eingekracht, WTC 7 hingegen schon?

  10. Maith sagt:

    Punkt nicht verstanden, oder ihr wollt es nicht.. ein letztes Mal.. alles, was ich sagen wollte war (und ich zitiere mich selbst):

    Bei der Art und Weise, wie die Türme eingestürzt sind, hätte die Kirche gar nicht arg in Mitleidenschaft gezogen werden können, weil sie zu weit weg stand. Und das ist bei SPON falsch und wird hier auch nicht widergespiegelt.

    Und wenn ihr mir das nicht glaubt, dann fahrt halt mal nach New York. Ist ne wunderschöne Start.

    Alles drumherum war nur eine Meinung, von der man sich persönlich angegriffen fühlen kann oder nicht.

  11. SPIEGELblog sagt:

    @ Maith

    Noch mal die Frage: Wenn „die Kirche gar nicht arg in Mitleidenschaft hätte gezogen werden können, weil sie zu weit weg stand“, wie Sie schreiben, wieso ist dann WTC 7 in sekundenschnelle in sich zusammengekracht?

    Und wenn „die Kirche gar nicht arg in Mitleidenschaft hätte gezogen werden können, weil sie zu weit weg stand“, wieso hat dann SPIEGEL Online geschrieben, dass sie „wie durch ein Wunder“ stehen geblieben ist?

  12. Gregor sagt:

    @Maith

    Es ist ja eben gerade DIE ART UND WEISE, WIE DIE 3 !!! TÜRME EINGESTÜRZT sind, was uns dazu veranlasst zu vermuten, dass sie wahrscheinlich quasi professionell gesprengt wurden. Wären sie SO eingestürzt, wie hohe Gebäude das vermutlich tun, wenn sie in den obersten Stockwerken durch einschlagende Flugzeuge getroffen wurden und ausbrannten, dann wären die Zwillingstürme doch nie und nimmer EXAKT IN SICH SELBST, DIREKT SENKRECHT RUNTER zusammengefallen, sondern doch viel viel eher irgendwie von oben angefangen und zumindest teilweise zu irgend einer Seite umgefallen und dann in die Häuserschluchten gestürzt und hätten da sehr sehr grossen Schaden angerichtet. Und dann wäre St. Paul´s wahrscheinlich auch beschädigt worden, egal ob da eine „mysteriöse Platane (Wikipedia)“ stand oder nicht.

    Und der Zusammenbruch des dritten Gebäudes (WTC 7), welches ebenfalls EXAKT IN SICH SELBST, DIREKT SENKRECHT RUNTER zusammenfiel, und ebenfalls INNERHALB VON SEKUNDEN, fast IM FREIEN FALL, ist das grösste „Mysterium“. Es stand eben auch, wie St. Paul´s, NICHT DIREKT an den Zwillingstürmen, sondern da standen (und stehen auch noch) weitere Gebäude dazwischen.

    Nein, an ein „Wunder“ mag in diesem Zusammenhang glauben, wer will, ich aber nicht wirklich. Aber wer´s glaubt, wird ja bekanntlich selig 😉

  13. egal sagt:

    tja, die wunderkirche macht sich gut in der großen christentum vs. islam story. ich krieg jedesmal das kotzen, wenn in den medien radikale islamisten nur noch als „islamisten“ bezeichnet werden, wie wenn jeder islamist automatisch radikal wäre.

  14. dermax sagt:

    Ne Freunde… es ist nicht gleichgültig, daß es „WIE durch ein Wunder“ heisst, auch wenns Euch selbstverständlich nicht in den Kram passt…

  15. Kåre Bergheim sagt:

    WTC 7 war 108 meter von dem Welthandelszentrum 1 und 2 entfernt und wurde pulverisiert. Der Abstand zwichen Welthandelszentrum 1 und 2 und St. Paul’s Chapel kenne ich nicht. Nach dem zu urteilen, was man von videos im internet sehen kann , so ist St. Paul’s Chapel etwas geschützt von Gebäude beiderseits.
    Kåre Bergheim

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