„Terrorfürst, ganz privat“: SPIEGEL Online veröffentlicht Videos, auf denen bin Laden zu sehen sein soll – und erntet dafür Hohn und Spott

  09. Mai 2011, von T. Engelbrecht

„US government lies about bin Laden: can you handle the documented truth?“
Carl Herman, Examiner.com, 7. Mai 2011

„Der Mann im Video ist nicht Osama bin Laden, es ist mein Nachbar, ich kenne ihn sehr gut.“
Einwohner von Abbottabad gegenüber der BBC-Reporterin Orla Guerin

Es gibt keine Beweise dafür, dass Osama bin Laden mit den Anschlägen vom 11. September 2001 etwas zu tun hatte.
Marcus Jauer, FAZ.net, 10. Mai 2011

Immer mehr Ungereimtheiten und Fragen tauchen auf. Im fernen Europa oder Amerika mag man die US-Version von der Jagd auf Bin Laden und dem heldenhaften Zugriff schlucken. Doch in Südasien glaubt sie so gut wie niemand.“
Christine Möllhoff, FR, 13. Mai 2011

„Der US-Geheimdienst hat Videos von Osama Bin Ladens Leben in Pakistan veröffentlicht“, lesen wir am Wochenende auf SPIEGEL Online. Titel des Beitrags: „Terrorfürst, ganz privat“ (siehe auch Screenshot). Dies wird als weiterer Beweis dafür präsentiert, dass es sich bei dem Getöteten tatsächlich um Osama bin Laden gehandelt haben soll. Doch harte Beweise liefern auch diese Videos nicht.

„Die gezeigte Person kann irgendwer sein“, wie etwa Schall und Rauch korrekterweise schreibt. „Denn man sieht sie nicht von vorne. Dann sind die Videos ohne Ton. Dadurch kann man die Stimme nicht überprüfen.“

Harte Beweise? Interessiert SPIEGEL Online offenbar nicht!
Dass sich die Massenmedien daran nicht stoßen, spricht Bände über die Qualität des heutigen Journalismus. Denn egal, wer dieser Mann tatsächlich ist: Die Medien müssen nach harten Belegen fragen, bevor sie etwas als Tatsache hinausposaunen.

Massenmedien wie der SPIEGEL machen also schlichtweg ihren Job nicht und agieren praktisch nur als Sprachrohr der US-Regierung. Vor diesem Hintergrund ist es schon bemerkenswert, dass sich die Konsumenten dieser Medien offenbar nicht so einfach für dumm verkaufen lassen. Im Forum zum besagten SPON-Artikel „Terrorfürst, ganz privat“ etwa wimmelt es nur so von abfälligen Kommentaren:

Kommentarschreiber „TKKG“ etwa meint:

Ich glaub ich bin im falschen Film
Für wie dumm wollen die uns eigentlich verkaufen? Die wollen mir doch nicht im ernst weismachen das Bin Laden dort sitzt und Fernseh schaut. Echt lächerlich fehlt nur noch das er anfängt zu singen. Ja ne is klar.

„Meist Besuchteseite“ wiederum ist der Auffassung:

Immer grotesker
Die ganze Inszenierung wird immmer abwegiger und verstiegener: Ein Video eines älteren Mannes von hinten (!), der im Fernsehen eine Sendung sieht, in der gelegentlich Bin Laden eingeblendet wird: Das soll irgendeine Art von Nachrichtenwert haben?

Ist das jetzt der Ersatz für die nicht vorhandenen Beweise, dass Bin Laden am letzten Montag in Pakistan erschossen wurde? Und was das Video jetzt alles beweisen solle, ich komme aus dem ungläubigen Staunen nicht mehr heraus.

Die Ammenmärchen von Colin Powell 2003 vor der UNO (http://www.spiegel.de/politik/auslan…373779,00.html) waren ja noch glaubwürdig vorgetragen worden, aber das hier ist einfach nur noch Verarsche. Man lacht uns alle einfach ganz offen aus, die haben gar keinen Respekt mehr und geben sich entsprechend auch keine Mühe beim Lügen mehr.

Und wieso verbreitet der Spiegel dieses, und wieso wird Bin Laden „terrorfürst“ genannt, was soll das alles, ist sich hier keiner mehr zu Schade?

Kurz darauf schreibt „zwischendominante“:

Bin-Laden-Berichterstattung schlimmer als in der DDR
Zunehmend halte ich die ganze Bin-Laden-Story der letzten Tage für eine atemberaubende Verhöhnung eines mündigen Bürgertums der zivilisierten Welt, das das Erbe der Aufklärung für sich beansprucht. Eine billige Show solchen Ausmaßes hätte sich nicht mal die sozialistische Presse der DDR erlaubt, und was die für einen Ruf hatte, weiß wohl jeder …

 

2 Kommentare zu “„Terrorfürst, ganz privat“: SPIEGEL Online veröffentlicht Videos, auf denen bin Laden zu sehen sein soll – und erntet dafür Hohn und Spott”

  1. ASR-Fan John Connor sagt:

    Es sollte den Lesern dieses Artikels zu denken geben, warum die letzten Fälschungen so schlecht sind.
    Warum so offensichtlich fälschen, wenn Hollywood gleich um die Ecke ist?
    Was soll erzeugt werden?
    Globale Wut?

    Genau:
    Obama schürt den Anti-Amerikanismus.
    Das Land ist (finanziell) zerstört und nichts ist denen lieber als ein Krieg, auch im eigenen Land, oder besser:
    Alle gegen Amerika.
    Noch besser:
    Alle gegen Alle…
    Hauptsache Gewalt, Rache, Vergeltung, vollkommen egal, nur nichts gewaltfreies.

    Die Menschen müssen nun auf die Strasse gelockt werden, Strassenkampf in der 1.Welt, mit freundlicher Unterstützung des jeweiligen Geheimdienstes des Landes…
    Dann können die Atombomben noch gewissenloser geschmissen werden, die Uranmonition wird zur Standardbewaffnung des Kaufhauswächters…

    Hier noch ein Leserbrief den ich in dem Artikel von euch beschrieben entdeckt habe und gleich die Links liefert:

    „Interessant ist, dass bekannte Medien immernoch dieses offensichtlich gefälschte Bild vom Ausweis der Frau auf Ihren Titelseiten haben. (z.B. http://edition.cnn.com/) Viele Leser in den Foren machen sich schon lächerlich über die schlechte Arbeit mit Photoshop.

    Ich habe das Bild mal in Photoshop CS5 auf 300% vergrößert. Da sieht man an der Hand sogar noch teilweise die weiße Schnittkontur unterhalb der Hand. Zum Foto ist zu sagen das es ebenfalls reinkopiert wurde. Bei 300% Vergrößerung sieht man auch hier die Schnittränder und das Unverhältnis der Schärfe von der Schrift oberhalb des Fotos „Republic of Yemen“ und dem Portraitfoto an sich (Scheimpflugsche Regel).
    Hier zu sehen: http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2011/…39_634x542.jpg

    Im Prinzip ist das gesamte Bild komplett gefälscht. Ich gehe hier mal auf die Kleinigkeiten nicht ein.

    Die ganz große Frage ist hier natürlich nicht die Fälschung, sondern warum hat das Weisse Haus es nötig diese Fälschung zu verbreiten?

    Und warum geht der Spiegel hier nicht darauf ein? Zu unwichtig? Das wäre doch mal ein ehrlicher Aufmacher. „Fotos vom Ausweis der Ehefrau bin Ladens offensichtlich gefälscht.“ Die Grafiker beim Spiegel können das ja an Ihrem Mac mit CS5 sofort sehen und das bestätigen.“

    Von dem Kommentator mel80
    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=35129&page=19

    Da die wenigsten Blogger Lösungen liefern ist das mit der Wuterzeugung auch so leicht, das wissen die Herren in den Think-Tanks.
    „78 neue Wasserwerfer für deutsche Polizeien spritzen bald mit noch höherem Druck aus drei Rohren. Hinzu kommen 52 Spähfahrzeuge mit Zoom und Richtmikrofon“
    http://www.heise.de/tp/artikel/33/33486/1.html

    Es gibt gewaltfreie politische Lösungen, mir fällt spontan immer diese ein:
    Brauchen wir noch eine Regierung?
    http://www.kanzlerdaemmerung.de/251-0-Brauchen-wir-noch-eine-Regierung.html

  2. Schockmeldung:Der angeblich tote Bin Laden wurde nie ausgeflogen sagt ein Augenzeuge - Seite 70 - politik.de - Portal f sagt:

    […] LIES IN ABBOTTABAD | Heretical Notions Helikopters im Text

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