Tragischer Tod von Robert Enke: Mainstreammedien wie der SPIEGEL blenden das Thema Nebenwirkungen von Antidepressiva erneut aus

  12. November 2009, von T. Engelbrecht

Der Tod von Robert Enke ist ein äußerst tragisches Ereignis. Auch ich möchte den Hinterbliebenen mein herzlichstes Beileid ausdrücken. Ich wünsche ihnen viel Kraft, um diese schwierige Zeit durchzustehen und die Zukunft in Frieden zu meistern.

Als Journalist erlaube ich mir, die Frage zu stellen, was Robert Enke, der offenaber unter schweren Depressionen gelitten hat und deswegen lange in Behandlung war, zu dieser „unerklärlichen“ Tat veranlasst haben könnte. Immerhin sprachen sich SPIEGEL Online in einem Beitrag (siehe Screenshot) und zum Beispiel auch Christoph Daum in einem anderen Artikel von SPIEGEL Online dafür aus, das Thema Depression nicht zu tabuisieren. Lässt sich Enkes Tat also „nur“ mit dem beruflichen Druck und den persönlichen Schicksalsschlägen erklären? Oder könnten auch andere Faktoren beteiligt gewesen sein, zum Beispiel Antidepressiva? So soll Robert Enke laut einem heutigen Bericht von www.rp-online.de „spätestens seit seiner Zeit beim FC Barcelona [2000 bis 2004] Antidepressiva genommen haben“.

Viele Menschen scheint eine Frage nach der möglichen (Mit)Schuld von Medikamenten zu irritieren, und auch die Journalistengemeinde scheint wenig bis gar nicht gewillt, in diese Richtung zu denken. Jedenfalls taucht das Thema Antidepressiva nirgends in den Medienberichten über den tragischen Tod von Robert Enke auf (mit Ausnahme dieses rp-online-Berichtes). Und wie mir Stefan Wittke, Leiter der Pressestelle der Polizeidirektion Hannover am Telefon sagte, hätte auch auf der gestrigen Pressekonferenz keiner der anwesenden Journalisten das Thema Antidepressiva angesprochen. Der behandelnde Arzt von Robert Enke, der Kölner Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Valentin Markser, ist aktuell nicht erreichbar, sodass ein Nachfragen nicht möglich ist – und wahrscheinlich würde er sich dazu auch nicht äußern wollen und auf seine ärztliche Schweigepflicht verweisen.

Dass Antidepressiva Menschen zum Selbstmord veranlassen können, ist hinreichend belegt
Die Thematik kann also derzeit nicht abschließend geklärt werden. Fest steht, dass es heutzutage gängig ist, Menschen, die wegen Depressionen in Behandlung sind, Medikamente zu verabreichen. Von daher sehe ich es als großes Versäumnis an, dass der SPIEGEL und all die anderen Mainstreammedien das Thema Antidepressiva schlicht ausblenden – oder wenn dann doch mal ein Artikel kommt, so wie gestern auf Welt Online, die rosa Brille aufsetzen und unter Berufung auf orthodoxe Mediziner Antidepressiva einseitig zu möglichen Heilsbringern verklären.

Nur auf rp-online.de heißt es immerhin: „Die Wirkung der Medikamente ist rein symptomatisch, heilen können sie den Kranken nicht.“ Doch das ist noch nicht alles. In Wahrheit können Antidepressiva (genau wie die durch das Abesetzen von Antidepressiva verursachten Entzugserscheinungen) nämlich schwere Nebenwirkungen verursachen und die Patienten zum Selbstmord und zu anderen Wahnsinnstaten veranlassen. Einer, der dieses Thema intensiv erforscht hat, ist der renommierte amerikanische Psychiater Peter Breggin (siehe z.B. seinen Beitrag „Violence and Suicide Caused by Antidepressants Report to the FDA“). Und auch auf stern.de lesen wir am 15. Oktober den Beitrag „Antidepressivum fördert Suizidgedanken“. Wieso also schweigt man sich über Antidepressiva im Zusammenhang mit Robert Enke aus?

Dieses Schweigen kennen wir von anderen medial gepushten Ereignissen, etwa vom Amoklauf in Winnenden. Auch hier spekulierten die Journalisten freimütig über alle möglichen Ursachen wie Videospiele und Schusswaffen – das Thema Antidepressiva wurde hingegen auch hier totgeschwiegen (siehe meinen Beitrag für die Wochenzeitung „Wenn der Schalter kippt…“).

Immerhin ist das Thema Antidepressiva von gesellschaftlicher Relevanz und geht weit über den tragischen Tod von Robert Enke hinaus. So soll jeder achte Bundesbürger – also rund 10 Millionen Menschen hierzulande – mindestens einmal im Leben eine Depression durchmachen; und viele schmeißen sich wie Robert Enke vor einen Zug. Welch dramatische Folgen die Einnahme von Antidepressiva haben kann, ist nicht nur durch die Arbeiten von Peter Breggin oder auch durch entsprechende Warnhinweise auf den Beipackzetteln der Medikamente gut dokumentiert; auch persönliche Berichte zeigen eindrucksvoll auf, wie Antidepressiva Patienten durchdrehen lassen können:

# In einem Schreiben an die US-Medikamentenzulassungsbehörde FDA schilchert Stephen Leith, wie er als Lehrer unter dem Einfluss des Antidepressivum Prozac im Medikamentendelirium den Schulleiter erschoss.

# In einem anderen persönlichen Bericht schildert David Carmichael, wie er unter Einfluss von Paxil seinen eigenen 11-jährigen Sohn erschoss.

Eine öffentliche kritische Debatte über Antidepressiva ist überfällig, auch wenn sich irgendwann herausstellen sollte, dass sie tatsächlich nicht (mit)schuld gewesen sind am tragischen Tod von Robert Enke.

 

60 Kommentare zu “Tragischer Tod von Robert Enke: Mainstreammedien wie der SPIEGEL blenden das Thema Nebenwirkungen von Antidepressiva erneut aus”

  1. Reginald Bohn sagt:

    Sehr gut! – Ich kann der Darstellung von Herrn Engelbrecht nur 100% zustimmen!

  2. Dashmaster sagt:

    Also irgendwie steh ich hier gerade total auf den Schlauch :/

  3. Fatma sagt:

    Nicht selten ist es sogar so, dass sich die Famlilienangehörigen vom Psychiater als eine Art Gefängniswärter mißbrauchen lassen, die strikt darauf fixiert sind, dass die “Therapie” möglichst erfolgreich verläuft, auf die Einhaltung der “Medikamenten”-Einnahme achten und den Psychiater sofort beiziehen, wenn etwas nicht planmäßig verläuft.
    Die eigene Familie als Vorstufe der geschlossenen psychiatrischen Abteilung.

    Erst werden die Familien zu Mittätern gemacht und dann sind sie, wie in den Beispielen Enke und Kretzschmar, Mitopfer.

    da bin ich mit dir auf den gleichen Nenner:

    1. Familie, dann die Psychiatrie..
    Alle gegen einen einen..

    auch dass gerade die am Anfang von Antidepressiva einnahmen sind, sind positiver Meinung über diese Tabletten,
    um die einzelnen Punkte zu verkürzen nenne ich einen Hauptgrund dafür, die Verantwortung über das eigene Leben ist nicht mehr so vordergründig, und die Verdrängungspsychologie hat bereits eingesetzt..

    wie du auch sagst, erst nach 5 – 6 Jahren merken erst die Nutzer dieser Tabletten, was sie sich angetan haben, denn wenn die Nebenwirkungen so in 1-2 Jahren ersichtlich wäre, würde es keiner nehmen. Nein es sammelt sich über die Jahre, meistens bis 8 Jahre, dann wird der Schaden bemerkt, dann ergeben sich 2 Möglichkeiten entweder von Grund auf sich neu strukturieren, denn was war, das war man kann nichts mehr rückgängig machen, oder man verfällt noch tiefer in den Sumpf..

    ich habe einige Leute hautnah erlebt, mit diesen Tablettenkonsum, keinem gings besser, DEREN ZUSTAND WURDE IMMER SCHLIMMER …!!!!!!!!!

    Ich würde sogen was dagelegen unternehmen, gegen diese Tabletten, bin noch auf der Suche nach Möglichkeiten..

    Alle reden hier vom Selbstmord, das bereits einer der in Depressionen sein Leben lebt,und mit Antidepressiva nur noch isst, trinkt, schläft eigentlich schon ein seelelntoter mensch ist, ist für mich noch schockierender..

    Denn diese Leute leben, als wären sie eine Pflanze, die trennen sich mit der Zeit immer mehr von der menschlichen Würde..

    MIT DEM GEHIRN SOLLTE MAN ECHT NICHT EXPERIMENTIEREN, DENN DIE FORSCHER SIND IMMER NOCH NICHT SO WEIT, WIE DAS MENSCHLICHE GEHIRN WIRKLICH FUNKTIONIERT..

  4. Fragezeichen sagt:

    Vielleicht erhalte ich hier Antworten bzgl. Antidepressiva und ihre Neben- und Auswirkungen.
    Vor fünf Tagen habe ich meinen jüngsten Sohn (26) durch einen schrecklich ausgeführten Suizid verloren. Er hat sich in den Morgenstunden unter Einnahme all seiner Filmtabletten (Großpackungen) Paroxetin AL 20mg von einem Zug töten lassen.
    Mitte August wollte er, da Ärzte (Streik) geschlossen hatten, in die stationäre Psychiatrie aufgenommen werden. Auch zuvor hat er immer wieder wegen starker Depressionen und Zusammenbrüche um professionelle Hilfe gerufen. Er war beruflich sehr erfolgreich, hatte eine liebevolle Frau und zwei kleine Kinder (5+3), einen sehr verständnisvollen Chef und tolle Kollegen.
    Zahllose Gespräche hatten sicher nicht die Qualität einer professionellen, psychiatrischen Ursachenforschung. Aber schon in der Klinik bekam er erstmals dieses Medikament Paroxetin sowie Diazepam.
    Während seines 13-tägigen Aufenthalts in der Klinik fand ein einziges Gespräch mit einer Therapeutin statt, ansonsten gab es keinerlei Therapie, keinerlei Abwechslung, bis auf Besuche, keinerlei Hilfe.
    Für diesen Aufenthalt kam ironischerweise in der vergangenen Woche die Selbstbeteiligungsrechnung der Krankenkasse.
    Die Tagesdosis Paroxetin wurde nach der Entlassung durch seinen Hausarzt, dessen Ehefrau auch Psyhotherapeutin ist, verdoppelt, und das Diazepam viel zu spät, erst Anfang November wieder abgesetzt, und zwar wegen einer anstehenden Nasen-OP.
    Da ich dieser Art der leichtfertigen Medikation sehr kritisch und immer hinterfragend gegenüber stehe, habe ich natürlich sowohl im Internet recherchiert, als auch Beipackzettel genauer gelesen.

    Bei allen Antidepressiva steht u.a.:
    „2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von „Paroxetin AL 20mg Filmtabletten“ ist erforderlich
    Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression/Angststörung: Wenn Sie depressiv sind und/oder unter Angststörungen leiden, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit, bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
    Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher, wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen, und/oder wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.“

    Welcher Patient liest und befolgt denn solche Hinweise, ist überhaupt aufgrund seiner Erkrankung in der Lage seine Nebenwirkungen zu berurteilen? Welcher Angehörige erkennt Nebenwirkungen? Es wird auch immer wieder glaubhaft von Ärzten versichert, dass man den aufgezeigten Nebenwirkungen nicht zu viel Gewicht beimessen sollte, denn sonst dürfe man ja gar kein Medikamtent mehr verabreichen.

    Nach monatelanger Wartezeit auf eine weiterführende therapeutische Behandlung (das Thema sickert nun endlich auch in den Medien durch) wurde das Medikament in der hohen Dosierung seit Anfang/Mitte November weiter verabreicht, bis es nun zu diesem „Freitod“ kam.

    Da mein Ehemann (61) seit ca. 10 Jahren ohne Antidepressiva seine Arbeit im Schuldienst nicht leisten könnte (so sein Therapeut), bin ich sehr verunsichert und stelle mir schon seit langer Zeit die Frage, ob auch bei ihm zu wenig Beachtung den Nebenwirkungen, wie starke bis sehr starke Schlafaktivitäten, Mattheit und Müdigkeit, geschenkt wird.
    Ich bin immer wieder erschüttert, wie leichtgläubig wir der Medizin (den Pharma-Unternehmen) vertrauen, uns die Ärzte – auch wenn das Patientenrecht nun stärker im Vordergrund stehen soll – immer noch das Gefühl der richtigen Behandlung geben und die Politik sich nicht an dieses große Thema heranwagt, geschweige denn sich traut, der Pharmaindustrie zu trotzen.

  5. Alexia sagt:

    Mein Sohn hat ebenfalls Suizid begangen und hatte Antidepressiva seit einiger Zeitbekommen. Bei diesem (Levafaxin) wird auch eine evtl. Angst unterdrückt-das ist aber nur sinnvoll, wenn er Ängste gehabt hätte-aber er hatte starken familiären Druck und verlor einige Zeit vorher eine enge Bezugsperson-das hat ihn traurig gemacht, trotzdem hatte er Pläne und war
    Ein liebevoller Vater für seine Kinder. Ohne das Levafaxin wäre er heute noch am Leben, trotz aller Probleme-davon bin ich fest überzeugt!!!! Denn er hatte keine Angststörung o.ä. Erschwerend kommt noch dazu, dass er auch nochMedikinet gg. ADHS nahm, was ebenfalls mit erhöhter SUizidgefahr einhergeht-also die NW im Doppelpack!!!!

  6. bianca sagt:

    Mein Freund nahm auch tabletten gegen seine depresionen und hat nach kurzer behandlungs zeit selbstmord begangen – lass dan die packungsbeilage und da stand drin das diese tabletten selbstmord gedanken auslösen können.
    Find sowas total schlimm – kann man klagen?

  7. peter manier sagt:

    Bin seit über 2 Jahren in einem üblen SSRI Entzug,ich habe keine
    Ahnung wie lange dieser Horror noch dauert.
    Habe zwischenzeitlich fast 30 kg abgenommen,die schlimmste Zeit meines Lebens,wer das einmal mitgemacht hat,wird wissen was ich meine.
    Und ich bin immer noch nicht durch!!!!!
    Man bekommt keine Hilfe,- es gibt auch NICHTS was man gegen den
    Antidepressiva Entzug machen könnte,außer aushalten und versuchen
    zu überleben…….

  8. Jemand mit Fachwissen sagt:

    @Peter:
    Die Lösung wäre, dass du deine SSRI nicht absetzt, sondern ausschleichst. Das was du als „Entzug“ wahrnimmst, kann auch einfach nur die Verschlimmerung der bestehenden Depression sein. Das SSRI Entzugssyndrom geht maximal über einige Monate.

    Ich schätze mal, dass du vorher deine SSRIs über einen längeren Zeitraum und sehr hoch dosiert bekommen hast (?)

    Das eigentliche Problem ist meiner Meinung nach nicht, dass die Antidepressiva schlecht sind. Im Gegenteil: Sie fangen bei den Betroffenen kritische Phasen ab, mildern Ängste und Zwänge, die auch ein Grund für eine Depression sein können und machen viele Betroffene für eine Psychotherapie überhaupt erst zugänglich.

    Problematisch ist dagegen der Umgang der Ärzte damit:
    – Es werden manchmal ungeeignete Psychopharmaka an Patienten verschrieben. Wenn diese nicht wirken, wird einfach die Dosis erhöht, was nur die Nebenwirkungen verschlimmert
    – falsche Aufdosierung: Es wird schon von Anfang an eine sehr hohe Dosis verschrieben. Bei den SSRIs kann es zu dem sogenannten „Serotonin-Syndrom“ führen. Die Regel wäre, dass man zuerst niedrige Dosen verschreibt und langsam die Dosis anpasst.
    – Es steht an jedem Beipackzettel, dass in Einzelfällen die Depression verschlimmert werden kann und Selbstmordgedanken auftreten können. In seltensten Fällen erfolgt bei der Verschreibung die Aufklärung der Ärzte, die Patienten bekommen selten rechtzeitig einen Termin, wenn der Zustand durch die Antidepressiva sich verschlechtert hat.
    – bei leichten Depressionen sind die Antidepressiva wirkungslos, sie wirken erst bei Mittelschweren bis Schweren Depressionen.

    Medikamente wirken bei jedem Patienten anders. Es ist sinnlos aus eigener Erfahrung diese zu Verteufeln und sogar gefährlich, da es vielen doch helfen würde. Für manche ist es empfohlen diese auszuprobieren und wenn es nicht hilft oder die Nebenwirkungen zu massiv sind, davon die Finger zu lassen.

    Fast jeder, der durch diese Medikamente angeblich Selbstmord begangen hat, würde sich ohne diese erst recht umbringen. Ein potentieller Selbstmörder schreibt sich das nicht zwangsläufig auf die Stirn. Habt ihr schon nachgedacht, dass sich die Leute nicht einfach aus der Laune heraus, das Zeug verschreiben lassen und das „einbischen Sport“ eventuell nicht immer für Betroffene hilfreich ist? In Deutschland bringen sich jährlich ca. 10 000 Menschen um. Tendenz ist sinkend, u.a., da die Depressionen häufiger erkannt und u.a. medikamentös behandelt werden.

    Manchmal ist es sogar gut, dass sie Emotionen ausschalten (bei manchen), da kann der Betroffene erst mal Distanz davon nehmen und darüber rational reflektieren.

    http://de.statista.com/themen/40/selbstmord/

    Leider kreisen hier im Blog viele unwissenschaftliche Spekulationen über Antidepressiva und Depressionen, die aus Gerüchten stammen. Die Liste wäre zu lang um das alles aufzuzählen…

    (Und NEIN, ich bin kein Vertreter der Pharmalobby 😀 )

  9. Buch Robert Enkes | Nur das Beste aus der Bücherwelt sagt:

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  10. Severin, sagt:

    Guten Tag,

    zum Absturz der Germanwings durch Andres Lubitz verwundert es mich sehr, dass von Seiten der Presse bis dato keinerlei Rechercheergebnisse zur Medikamentierung von Herr Lubitz vorliegen. Noch nicht einmal der Verdacht, dass Psychopharmaka in seinem Fall sein Verhalten gesteuert haben könnten, wurde geäußert. Und das, obwohl schon in 2013 die ARD ein alarmierendes Dokument dazu gesendet hatte (s. http://www.welt.de/fernsehen/article113712547/Die-moerderischen-Nebenwirkungen-von-Glueckspillen.html). In diesem Beitrag wurden ganz deutlich die Zusammenhänge aufgezeigt, wohin sich die Psyche bei längerer Einnahme von Psychopharmaka der Patienten entwickeln können. Das ging von Verschärfung der Symptome, bis hin zur Neigung von Gewalt und Suizid. Sicher sollen Psychopharmaka, ähnlich wie bei Cortison, nur kurzzeitig zur Linderung der ersten Beschwerden verabreicht werden. Aber wie kennt man das von den Antibiotika? Obwohl wir durch die
    hemmungslose Vergabe dieser Medikamente mittlerweile an bakteriellen Infektionen leicht sterben können, werden weiter von der Ärzteschaft unbekümmert Antibiotika bei gripp. Infekten verschrieben, ohne sich vorher durch entsprechende Laboruntersuchungen von der Notwendigkeit (bakterielle Infektion) zu überzeugen. Die hohe und hemmungslose Vergabe in der Massentierhaltung will ich gar nicht weiter kommentieren.

    Soll ggf. wieder einmal die Medizin bzw. auch die Pharmaindustrie aus ihrer evtl. Verantwortung heraus gehalten werden? Und so soll es dann weiter gehen? Nach dem Fall Gustl Molath hat die Öffentlichkeit ja mehr als deutlich die Hilflosigkeit der Psychotherapie und den daraus resultierenden möglichen Missbrauch vorgeführt bekommen.

    Es wäre wirklich befriedigend, wenn der Spiegel, seiner alten Tradition getreu, nach dem Fall Robert Enge und den vielen Beispielen hier, wie auch im Ausland, dieses Thema aufgreifen würde. In Zeiten, in denen die Zahl der depressive erkrankten Menschen stets steigt, gehört auch dieser Massenmöder in die Untersuchung nach den evtl. wirklichen Ursachen für sein Verhalten. Die unschuldigen Opfer haben ein Recht darauf!!!

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