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Vereitelter Paketbombenanschlag im Jemen: Wie der SPIEGEL fahrlässig die Propaganda der US-Regierungsstellen weiterträgt

Die sichergestellten Paketbomben, die aus dem Jemen stammten und in einer UPS-Frachtmaschine sichergestellt wurden, sorgten weltweit für Aufregung. [1]Auch der SPIEGEL heizte die Aufregung mal wieder mächtig an und brachte auf seinem Online-Portal etwa den Beitrag: „Terror: Al-Qaida bekennt sich zu Jemen-Paketbomben.“ [2]

Im Gegensatz zum SPIEGEL geht etwa Hintergrund dem berechtigten Verdacht nach, dass die USA die Terroristen auch selber erzeugt und rekrutiert
Die Botschaft, die den Schäubles und Obamas in die Hände spielt, lautet auch hier: Leute, habt große Angst vor den bösen Terroristen aus den fernen islamischen Ländern!! Wie naiv bzw. fahrlässig, kann man da nur sagen. Denn die wahren Hintergründe werden überhaupt nicht beleuchtet.

So lesen wir auf hintergrund.de in dem Artikel „Selbstgemachte Terroristen – wie die USA islamistischen Nachwuchs erzeugen und rekrutieren“ [1] (siehe auch Screenshot):

„Neben anderen Ungereimtheiten fällt bei den entdeckten Paketbomben vor allem ein Widerspruch auf: Warum bedient sich al-Qaeda dieses Weges, wenn das Terror-Netzwerk doch angeblich über „Schläfer“ und Zellen in den USA verfügt? Schließlich seien in den letzten neun Jahren über 200 Menschen aufgrund von Aktivitäten mit terroristischem Hintergrund festgenommen worden. Ein Viertel davon seien Konvertiten.“

Und weiter heißt es auf hintergrund.de:

„Der Verdacht liegt nahe, dass Geheimdienste gezielt solche Foren betreiben bzw. überwachen, um solch psychisch labile Personen ausfindig zu machen und diese dann solange zu bearbeiten, bis sie sich zur Beteiligung an Anschlägen hinreißen lassen. Dann nimmt man sie hoch und kann medienwirksam die terroristische Gefahr beschwören, die den „Krieg gegen den Terror“ rechtfertigen soll.

Dieser Verdacht wiegt umso schwerer, wenn man die Rolle einer zentralen Figur näher beleuchtet. Adam Chesser suchte den Kontakt zu dem nun im Jemen lebenden Imam Anwar al-Awlaki und tauschte sich mit diesem per E-Mail aus. Al-Awlaki wird nicht nur mit den jüngsten Bombenpaketen aus Jemen in Verbindung gebracht. Er habe auch den Weihnachtsbomber Abdulmutallab indoktriniert und in Kontakt mit Major Nidal Hasan gestanden, der am 5. November 2009 bei einem Amoklauf auf dem Armeestützpunkt Fort Hood 13 Menschen tötete. Al-Awlaki gilt mittlerweile als Staatsfeind Nummer Eins und wurde als erster US-Bürger von der CIA auf eine Todesliste gesetzt.

Von 1996 bis zum Jahr 2000 predigte er in einer Moschee in San Diego, USA. Seit 1999 stand er wegen seiner Kontakte zu verdächtigen Organisationen unter Beobachtung des FBI. Die gegen ihn eingeleitete FBI-Untersuchung wurde aber im Jahr 2000 eingestellt. Noch unter Beobachtung, unterhielt er bereits regen Kontakt zu den beiden mutmaßlichen 9/11-Attentätern Nawaf al-Hazmi und Khalid al-Mihdhar. Al-Awlaki gilt als ihr ’spiritueller Ratgeber‘.

Engen Kontakt pflegte er auch zu Omar al-Bayoumi, einem Agenten des saudi-arabischen Geheimdienstes. Al-Bayoumi selbst hatte beste Beziehungen zu al-Hazmi und al-Mihdhar. So empfing er sie nach ihrer Einreise in die USA am Flughafen, nahm sie bei sich auf, versorgte sie mit Geld und besorgte ihnen schließlich eine eigene Wohnung in San Diego.

Ein Nachbar al-Awlakis berichtete nach dem 11. September, wie er von diesem im August 2001 gewarnt wurde, dass bald „etwas sehr Großes“ passieren würde. Ermittler gehen davon aus, dass al-Awlaki in die 9/11-Pläne eingeweiht war.

Dennoch konnte er die USA Anfang 2002 ungehindert verlassen. Erst danach wurde vom US-Außenministerium ein Haftbefehl erlassen. Trotzdem konnte er am 10. Oktober 2002 wieder in die Vereinigten Staaten einreisen. Wie der Zufall es wollte, ordnete das Justizministerium einen Tag zuvor an, den Haftbefehl aufzuheben. (20) Ein perfektes Timing möchte man meinen. Allerdings nur fast perfekt. Denn die Aufhebung des Haftbefehls wurde erst am 11. Oktober in Vollzug gesetzt. Trotz des noch gültigen Haftbefehls wurde al-Awlaki nach seiner Festnahme beim Eintreffen am New Yorker Kennedy-Flughafen wieder laufen gelassen. In einem Brief an das FBI stellte der Kongressabgeordnete Frank R. Wolf diese ungewöhnliche Tatsache fest und dazu die Frage, wie der FBI-Beamte vor Ort von der noch nicht vollzogenen Aufhebung des Haftbefehls gewusst haben konnte.

Zehn Tage später reiste al-Awlaki wieder ab, ohne dass die US-Behörden Schwierigkeiten machten. Von Ende 2002 bis 2004 predigte er dann in Großbritannien den Dschihad, bevor er sich im Jemen niederließ. Im September dieses Jahres kam heraus, dass das FBI nach dem 11. September 2001 versucht hatte, al-Awlaki zu rekrutieren. Wenn man sich den Schutz vergegenwärtigt, den al-Awlaki trotz seiner ihm zur Last gelegten Beteiligung an den 9/11-Anschlägen offenbar von höchsten Stellen genoss, so liegt die Vermutung nahe, dass der Rekrutierungsversuch erfolgreich verlief.

Doch solche Hintergründe werden in den Massenmedien selten beleuchtet.“

Und der SPIEGEL ist eines dieser „zahnlosen“ Massenmedien.

Lesen Sie hier [1] den ganzen Artikel auf hintergrund.de.