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Warum der SPIEGEL zu Unrecht behauptet, dass „Deutschland vom Euro profitiert“

[1]In einer mehrteiligen Serie hat SPIEGEL Online aktuell regelrechte Propaganda für die europäische Einheitswährung, den Euro, betrieben. Einer der Beiträge trägt die wohlklingende Überschrift „Wie Deutschland vom Euro profitiert“ [1] (siehe auch Screenshot). Doch so wunderschön diese Botschaft auf den ersten Blick auch klingen mag, sie ist schlichtweg nicht nachvollziehbar.

SPON setzt „Deutschland“ mit „Firmenchefs“ gleich – und übersieht, dass die Beschäftigten selbst im Boomjahr 2007 keine Reallohnzuwächse für sich verbuchen konnten
So schreibt SPIEGEL Online: „Natürlich wird auch in der EU Geld verschwendet. Aber ein beträchtlicher Teil der Gemeinschaftsausgaben hat geholfen, aus unterentwickelten Volkswirtschaften wohlhabendere zu machen. Von diesem Aufholprozess profitiert Deutschland gleich doppelt: Hiesige Firmen verkaufen mehr Waren dorthin… Die gemeinsame Währung hat zu einem regelrechten deutschen Exportboom geführt. Mini-Wachstum, sattes Exportplus – unser Wohlstand hängt immer stärker vom Handel ab.“

[2]

Quelle: nachdenkseiten.de

Doch verschweigt SPIEGEL Online dabei, dass der Aufschwung bei der Masse der deutschen Bevölkerung gar nicht ankommt, sondern bei den Superreichen hängenbleibt. So konnten die Beschäftigen selbst im Boomjahr 2007 keine Reallohnzuwächse für sich verbuchen [3]. Schlimmer noch: Die Realllöhne sind in den vergangenen zehn Jahren gesunken (siehe Grafik).

Was also nützt in diesem Zsh. der Masse der Deutschen der Euro? Der SPIEGEL setzt offenbar „Deutschland“ mit „Firmenchefs von größern bis ganz großen Unternehmen“ gleich – doch Deutschland hat 80 Millionen Einwohner, von denen nur die allerwenigsten Firmenchefs sind…

Joachim Jahnke schreibt dazu auf seinem Infoportal Deutschland & Globalisierung [4]:

„Der Exportboom ist auf dem Rücken einer real negativen Entwicklung der Arbeitseinkommen und einer miserablen Binnenkonjunktur entstanden. Doch die ist als Teil der Gesamtwirtschaftsleistung viel wichtiger als der Export. SPIEGEL Online erwähnt zwar das Mini-Wachstum, nicht aber den Zusammenhang mit der Lohnbremse und der Binnenkonjunktur.

Lesen Sie hier [4] den vollständigen Kommentar von Joachim Jahnke.