Über SPIEGELblog

„Hungersnöte geschehen nicht in Ländern mit einer freien Presse. Denn Hungersnöte resultieren aus einem Problem der Verteilung von Nahrung, nicht aus einem absoluten Mangel an Nahrung. Eine freie Presse würde für so einen Aufruhr sorgen, dass die Regierung entsprechend handeln würde.“
Amartya Sen, Harvard-Ökonom und Nobelpreisträger

Interview mit Jörg Wagner vom radioeins-Medienmagazin im rbb zum Start von SPIEGELblog (20. Dez. 2008):
rbb_interview_start_von_spiegelblog_201208

Über SPIEGELblog
„Der SPIEGEL steht für investigativen Journalismus und zeichnet sich durch gründliche und gute Recherche aus“ oder „SPIEGEL-Leser wissen mehr“ – mit solchen Botschaften macht Deutschlands bedeutendstes Nachrichtenmagazin von sich selber Werbung. Doch ist dem wirklich so? Schaut man den SPIEGEL und dessen Ableger genauer an, so zeigt sich, dass viele Berichte faktisch nicht haltbar sind oder kritikwürdige Aussagen transportieren. Auch kommt es vor, dass der SPIEGEL zentral wichtige Informationen außer Acht lässt. SPIEGELblog möchte als journalistisches Internetangebot darauf aufmerksam machen.

Ein Schwerpunkt der Kritik und der Analysen von SPIEGELblog liegen auf dem Wissenschaftsteil. Denn der Wissenschaftsteil ist in gewisser Weise Ausdruck für die Recherchestärke eines Mediums. Gerade im Wissenschaftsteil sollte das gelten, was 1660 mit der Gründung der britischen Wissenschaftsgesellschaft The Royal Society entschieden wurde: Es ist der wissenschaftliche Beweis – „the experimental proof“ –, der zählt, und nicht grundlose Fantasie und Einbildung oder auch nur eine persönliche Meinung.

Die Kritik von SPIEGELblog erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise sind immer willkommen.

Ziele
Mit seinen Analysen möchte SPIEGELblog dazu beitragen, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, selbst Leitmedien wie dem SPIEGEL nicht blindlings Glauben zu schenken. In der Tat vertrauen selbst viele Journalisten von anderen Medien und Wissenschaftler auf das, was im SPIEGEL geschrieben steht. Dies hat entsprechenden Einfluss auf die öffentliche Meinung, also auf das, was in einer Gesellschaft gedacht und für richtig oder sinnvoll befunden wird. Dies muss aber nicht immer zum Besten einer Gesellschaft sein, die von einer Reihe zentraler Probleme betroffen ist, darunter einem sukzessiven Auseinanderdriften von Arm und Reich, einer fortschreitenden Zerstörung der Natur oder auch einem eklatanten Machtmissbrauch durch Konzernstrategen.

Den Medien kommt in unserer Gesellschaft die zentrale Aufgabe zu, solchen Missständen entgegenzuwirken bzw. diese zu verhindern. Nicht von ungefähr werden die Medien als vierte Macht im Staat bezeichnet, und die Medien selber nennen sich Wachhund („Watchdog“) der Gesellschaft. Doch leider mangelt es an Journalismus, der wirklich investigativ ist und als echtes Korrektiv drastischer Missstände fungieren könnte.

„Wir wissenschaftlichen Berichterstatter dienen zu oft als lebhafte Beifallklatscher für unser Thema“, kritisierte einmal die New-York-Times-Reporterin Natalie Angier ihren eigenen Berufsstand. „Und manchmal“, so Angier weiter, „schreiben wir ein Manuskript, das sich wie eine unbearbeitete Pressemitteilung anhört.“ Von diesem Phänomen ist offenbar auch der SPIEGEL, der eine Art Speerspitze des deutschen Journalimus darstellt, betroffen. Die Geschichten, die die Mächtigen konsequent so richtig das Fürchten lehren könnten, sucht man im SPIEGEL mittlerweile vergeblich – und in anderen einflussreichen Massenmedien entsprechend erst recht.

Wenn SPIEGELblog dazu beitragen kann, dass sich der SPIEGEL und damit die Medien insgesamt wieder stärker ihrer ureigensten Aufgabe widmen – nämlich für so einen Aufruhr zu sorgen, dass Missstände konsequent ausgemerzt bzw. gar nicht erst entstehen – so wäre viel gewonnen.

Hinweise und Kritik
SPIEGELblog freut sich über jeden kritischen Beitrag, der faktisch fundiert ist. Auch ist SPIEGELblog für jede konstruktive Kritik dankbar.

Gründer
Gegründet wurde SPIEGELblog von dem Journalisten Torsten Engelbrecht (www.torstenengelbrecht.com).