Archiv für September 2011

Friedliche Besetzung der Wall Street – und was machen die Mainstream-Medien wie der SPIEGEL? Sie schreiben am liebsten über Festnahmen…

Montag, 26. September 2011
SPON-Artikel zu Protesten gegen die Wallstreet; Foto: AP
SPON-Artikel zu Protesten gegen die Wallstreet; Foto: AP

… Das zeigt sich nicht nur in der Headline des Beitrags, den SPIEGEL Online dazu bringt und die da lautet „80 Festnahmen bei Wall-Street-Blockade“ (siehe auch Screenshot). Auch zitiert das Nachrichtenportal ziemlich zu Anfang dieses Artikels die Polizei, die loswerden kann, „…einzelne Demonstranten seien ´Ruhestörer´, sie hätten ´Fahrzeuge und Fußgänger blockiert´, aber auch ´Widerstand gegen behördliche Anordnung´ geleistet. In einem Fall habe es (sogar) eine ´Beamtenbeleidigung´ gegeben.“

Nun, man stelle sich einmal vor: Auf dem Tahrir-Platz in Kairo demonstrieren und campieren unzufriedene Menschen, wollen auf Missstände aufmerksam machen – und die Medien machen dann vor allem auf die „gemeinen Ruhestörer“ aufmerksam. Kaum denkbar…

Dazu schreibt Die Zeit in dem Beitrag „Die Wall Street gehört uns“: „Seit Samstag kampieren Hunderte in der Wall Street, aus Protest gegen die Finanzkrise. Von amerikanischen Medien sehen sie sich ignoriert. Berichte in Onlinemedien nennen die wenigen Beiträge der klassischen Medien darüber einen ‚brownout‘, eine Verdunkelung, ein Totschweigen, und fragen sich, ob das bewusst geschieht. Der Effekt jedenfalls ist verheerend für die Ziele der Demonstranten.

CNN hat seit Montag nichts mehr über die Proteste gebracht, die Berichte auf der Website der New York Times sind Blogpostings und geben fast ausschließlich die Geschehnisse rund um die Festnahmen wieder. Die New York Daily News schrieb zuletzt über den Pizzadienst, der die Aktivisten kostenlos versorgt hat. Von konservativen Medien wie Fox News und der New York Post können die Demonstranten sowieso keine Unterstützung erwarten. Allenfalls Berichte über Festnahmen gibt es. Über die Ziele der Demonstranten dagegen spricht kaum jemand. Dabei sind diese völlig berechtigt. 99 Prozent der Menschen müssten leiden, damit sich ein Prozent bereichern könne, beklagen sie und protestieren gegen Armut, Korruption und Ausbeutung. ‚Wir sind die 99 Prozent‘, lautet ihr Slogan.“

Alles Schall und Rauch meldet: „25 Millionen Amerikaner sind arbeitslos oder unterbeschäftigt. Über 46 Millionen benötigen staatliche Lebensmittelmarken um etwas zu Essen zu haben. Über 50 Millionen können sich keine Krankenversicherung leisten. 62 Millionen haben kein oder ein negatives Vermögen und 64% der Amerikaner hat weniger als 1’000 Dollar auf dem Sparkonto.“

Wie Augenzeugen (und auch die verschiedene Livestreams) berichten, waren und sind in der Nähe des ‚Liberation Squares‘ und rund um den ‚Union Square‘ seit Tagen viele Menschen unterwegs. Es wurde allerdings von den Behörden von Anfang an verboten Zelte aufzustellen, wie auf dem Tahrir-Platz in Kairo geschehen und Strom und Wasser wurden abgestellt. Nicht einmal Plastikplanen wurden geduldet, obwohl es unter der Woche regnete. Die Polizisten griffen immer wieder mit grosser Brutalität ein, um die Demonstranten einzuschüchtern, konfiszierten Kameras und Handys und fesselten friedlichen Demonstranten wie Schwerverbrechern die Hände auf dem Rücken, sprühten friedlichen Demonstrantinnen Pfefferspray ins Gesicht (siehe Videos auf www.occupywallst.org).“

Wissenschaftliche Analyse zu SPIEGEL Online zeigt auf: mehr Spektakel, weniger Fakten; Wortschatzkomplexität sinkt; Angstmacher-Berichterstattung steigt

Donnerstag, 15. September 2011

Seit einigen Jahren ist bei SPON die Panorama-Berichterstattung umfangreicher als die Politik-Berichterstattung

Joachim Scharloth schreibt den Wissenschaftlerblog „Surveillance and Security“ für FachkollegInnen und interessiert Laien. Für ein kleines Forschungsprojekt beschäftigt er sich zurzeit mit dem Sprachgebrauch auf SPIEGEL Online. Gewissermaßen als Nebenergebnis hat er eine Statistik über die Artikel- und Textmengen in den Ressorts des Online-Magazins in den vergangenen elf Jahren berechnet. Die Analyse gliedert sich in Teil 1 und Teil 2.

Die Tendenzen kann man folgendermaßen zusammenfassen:

# Das Ressort Panorama wird immer mehr ausgebaut und überholt sogar im Umfang die Ressorts aus dem Bereich Politik (siehe obere Grafik)

# Die Wortschatzkomplexität sinkt; das heißt die Texte enthalten immer weniger sprachliche Varianten

# In den vergangenen 11 Jahren ist bei SPIEGEL Online die Tendenz gestiegen, immer skandalisierender und immer weniger faktengesättigt zu berichten (siehe zweite Grafik)

# Seit den Anschlägen vom 11. September 2001,  kurz 9/11, verharrt der Angstindex – das so genannte Fnord-Barometer – auf einem Niveau, das im Schnitt 50 bis 70 Prozent höher liegt als vorher. Bei diesem Index wird die Anzahl von Wörtern und Wendungen angezeigt, die auf Angst machende Sachverhalte referieren (Terror, Seuchen, Umweltkatastophen, Klimawandel, Islamisten, Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit etc.), Dabei handelt es sich also eher um eine einfache Messgröße, weil sie schlicht Wörter und Phrasen auszählt. Funktioniert aber offenbar erstaunlich gut. Der Angstindex ist bei SPIEGEL Online durch 9/11 erstmal hochgeschnellt und wieder zurückgegangen, verharrt aber insgesamt auf einem deutlich höheren Niveau als vor 9/11. Scharloth hat im Übrigen auch die Print-Ausgabe der ZEIT untersucht – und da geht der Angstindex zeitweise wieder auf ein vor-9/11-Niveau zurück, steigert sich dann aber mit der Wirtschaftskrise enorm.

9/11: Der SPIEGEL und die Unfähigkeit, die offizielle Version zu den Anschlägen konsequent als Lügengebäude zu entlarven

Sonntag, 11. September 2011

„Some efforts have been made to explain away some of the evidence that is contrary to the official account [of 9/11], but most of the contrary evidence is simply ignored. The fact remains that the skepticism of a large number of knowledgeable experts has had no effect on the government’s position…
The practice has been to brand experts not convinced by the government’s case ‚conspiracy theorists.‘ But of course the government’s own theory is a conspiracy theory, an even less likely one once a person realizes its full implication of intelligence and operational failures…
My point is how uninquisitive the executive branch including the security agencies, Congress, the media, and much of the population are about the defining event of our time.“

Paul Craig Roberts, ehemaliger Editor des Wall Street Journal in seinem Artikel „9/11 After A Decade: Have We Learned Anything?“

Der Artikel "WTC7 und andere Rätsel um 9/11" von der Basler Zeitung vom 7. Sept. 2011 ist einer der wenigen Beiträge von einem etablierten Medium, in dem voruteilsfrei zentrale Fragen gestellt werden

Der Artikel"WTC7 und andere Rätsel um 9/11" von der Basler Zeitung (7.9.11) ist einer der wenigen von einem etablierten Medium, in den vorurteilsfrei zentral wichtige Fragen gestellt werden; Foto: Reuters.

Auf den Tag genau zehn Jahre ist es nun her, dass die Welt von den Terrorakten am 11. September – kurz 9/11 – erschüttert wurde. Der Wahrheit bzw. den Fakten wurde aber von Mainstreammedien wie dem SPIEGEL nie konsequent auf den Grund gegangen. SPIEGELblog hat dazu bereits mehrfach berichtet. Das zentrale Problem dabei: Der SPIEGEL vertraut letztlich voll auf die offizielle Version, wonach islamische Terroristen unter Führung von Osama bin Laden die Anschläge verübt haben. Doch für diese Theorie gibt es keinerlei handfeste Beweise.

So gab es gab nicht einmal – was eigtl. selbstverständlich hätte durchgeführt werden müssen – eine forensische Untersuchung der Anschläge; und auch der offizielle Untersuchungsbericht, auf den sich der SPIEGEL so gerne beruft, wurde massiv manipuliert und ist somit das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt wurde. Selbst die Vorsitzenden der 9/11 Untersuchungskommission, Thomas Kean und Lee Hamilton, greifen die Kommission scharf an und konstatieren: it was „set up to fail“.

Während der SPIEGEL also nach wie vor die harten Fakten zu 9/11 ignoriert und nicht konsequent kritische Fragen an die US-Regierung formuliert, tun andere dies nicht. Dies gilt etwa für die mehr als 3.000 seriösen Personen, die auf der Website PatriotsQuestion911.com genannt sind.

Über Larry Silverstein, den großen Profiteur der Anschläge, schreibt der SPIEGEL wie über einen „netten Onkel von nebenan“
Schlimm daran ist auch, dass der SPIEGEL nichts besseres zu tun hat, als über derlei Kritiker mit dem Begriff „Verschwörungstheoretiker“ herzuziehen. Schlimm nicht zuletzt auch deswegen, weil das Nachrichtenmagazin dabei außer Acht lässt, dass eben die offzielle Theorie zu 9/11 die größte, um nicht zu sagen einzige Verschwörungstheorie ist – wie etwa auch Paul Craig Roberts, der Vater der „Reagonomics“ und ehemaliger Editor des Wall Street Journal, in seinem Beitrag „9/11 After A Decade: Have We Learned Anything?“ anmerkt. Roberts Artikel fasst die Kritik an der offiziellen Version zu 9/11 hervorragend zusammen.

Und während der SPIEGEL über Larry Silverstein, den Pächter der drei am 11. September in New York eingestürzten World-Trade-Center-Gebäude (WTC 1, 2 und 7), wie über einen „netten Onkel von nebenan“ schreibt, wäre Silverstein in Wahrheit ein besonders kritischer Blick würdig gewesen – ist er doch der große Profiteur der Anschläge, weil er so Gebäude los geworden ist, die für Unsummen hätten saniert oder abgerissen werden müssen. Auch Roberts verweist in diesem Zsh. darauf, dass es klare Hinweise darauf gibt, dass die Gebäude gezielt gesprengt wurden. Roberts: „Larry Silverstein, who had the lease on the World Trade Center buildings, said in a PBS broadcast that the decision was made ‚to pull‘ [WTC] Building 7 late in the afternoon of 9/11.“

Gemäß Roberts sind die USA bereits in einen üblen Polizeistaat gemündet. Dies hätte nicht passieren müssen, wenn Medien wie der SPIEGEL ihren Job richtig gemächt hätten und machen würden…

Weiter interessante Links:

# WTC7 und andere Rätsel um 9/11, Basler Zeitung, 7. Sept. 2011

# Überwacht, erfasst und abgehört, news.orf.at, 9. Sept. 2011