Archiv für Februar 2009

SPIEGEL Online zieht haltlos über den Wunsch Chinas nach Rückgabe von Beutekunst her – und biegt an der Geschichte herum

Samstag, 28. Februar 2009

Auf SPIEGEL Online erschien gestern der Artikel „Pekings Propagandisten rechnen mit Frankreich ab“. Darin geht es um die Wut von Chinesen darüber, dass bei der Auktion bei Christie’s für die Kunstsammlung des Modeschöpfers Yves Saint Laurent zwei Figuren aus Bronze – ein Hase und eine Ratte – versteigert wurden (siehe Screenshot). Nach Auffassung Chinas handelt es sich dabei um Raubgut bzw. Beutekunst. So seien die Figuren 1860 im Zuge eines Sturmlaufs französischer und britischer Truppen aus dem Palast des Kaisers Xianfeng gestohlen worden.

Kritikwürdig an dem SPIEGEL-Online-Artikel ist – neben dem sehr herablassenden Stil des gesamten Textes – insbesondere folgende Passage:

„Woran die chinesischen Medien sich derzeit allerdings nicht erinnern wollen: Es waren nicht nur die Alliierten Truppen, die den Sommerpalast ausraubten, nachdem sie die Anlage aus Rache für die Ermordung ihrer Unterhändler gebrandschatzt hatten. Als die Flammen verloschen waren, holten sich bald die Bauern aus den umliegenden Dörfern alles, was nicht niet- und nagelfest war.“

SPIEGEL Online verklärt den Angriffskrieg der Allierten zu einem Rachefeldzug
Bedenklich ist diese Passage deshalb, weil sie die begangenen Verbrechen (Angriff, Mord und Plünderung) der „Alliierten“ (Invasoren) aus Frankreich und Großbritannnien – begangen innerhalb eines langandauernden Angriffskrieges (2. Opiumkrieg, 1856-1860) – als „Rache“ darstellt und dadurch relativiert bzw. verharmlost. Es wird also beim Leser der falsche Eindruck erweckt, als sei der Krieg (wegen der angeblichen Ermordung des Unterhändlers der Allierten durch Chinesen) mehr oder weniger gerechtfertigt gewesen – und daher der Raub von Kulturgut also wohl nicht so schlimm. Und vor allem auch wird mit der Vermutung gespielt, vielleicht hätten die chinesischen Bauern ja selber die Bronzestatuen geraubt und dann nach Frankreich verkauft.

Dabei versucht China ja mindestens seit dem Jahr 2000, die Statuen zurückzubekommen. Dies wird im Artikel auch erwähnt – und nicht zuletzt deshalb wirkt es ziemlich konstruiert, wenn SPIEGEL Online versucht zu suggerieren, die Aufregung der Chinesen sei letztlich nur vordergründig und diene eigentlich dazu, den politischen Frust über Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy loszuwerden, weil dieser sich mit dem Dalai Lama getroffen hätte.

Woher Yves Saint Laurent die chinesischen Bronzefiguren hat, versucht SPIEGEL Online gar nicht erst in Erfahrung zu bringen
Dabei schreckt SPIEGEL Online auch nicht davor zurück, die Forderung Chinas nach Herausgabe der Statuen ins Lächerliche zu ziehen. (mehr …)

Ackermanns Märchen vom kategorischen Nein zu Staatshilfen – auch vom SPIEGEL kolportiert

Mittwoch, 25. Februar 2009

„Josef Ackermann hat allen Grund, sich zu schämen. Mit der Übernahme der Postbank hat die Deutsche Bank einen eleganten Weg gefunden, staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen, ohne dass dies von der Öffentlichkeit bemerkt würde.“
Sahra Wagenknecht

Am 5. Februar wartet SPIEGEL Online mit der Schlagzeile auf: „[Deutsche-Bank-Chef] Josef Ackermann kämpft um sein Vermächtnis“ (siehe Screenshot). Und zentraler Punkt bei diesem Kampf ist, dass Ackermann sein Institut ganz ohne Staatshilfen durch die Wogen der Finanzkrise segeln und letztlich zu alter Stärke zurückführen möchte. „Er würde sich schämen, wenn er finanzielle Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen müsse“, soll Ackermann laut SPIEGEL Online auf einer Veranstaltung erklärt haben. Und der Chef der Deutschen Bank hätte „keine Gelegenheit ausgelassen, dieses kategorische Nein zu wiederholen“ – eine Botschaft, die SPIEGEL Online am selben Tag übrigens auch in einem anderen Beitrag an seine Leser weitergibt.[1]

Doch was Ackermann hier über die Medien loswerden kann, ist nichts anderes als ein Märchen. Und so hat der Vorstandsvorsitzende allen Grund sich zu schämen, hat seine Bank doch in Wharheit staatliche Hilfe in Anspruch genommen. So kam man im Januar überein, dass die Deutschen Post AG bei der Deutschen Bank einsteigt, und zwar in Höhe von 8 Prozent. Damit wird die Post sogar größter Einzelaktionär bei der Deutschen Bank. Und wie SPIEGEL Online selber am 14. Januar schreibt, ist „auch der Staat künftig indirekt am größten privten Geldhaus der Republik beteiligt – denn der Bund hält über die Förderbank KfW rund 30 Prozent an der Post“. Um so verwunderlicher, dass der SPIEGEL die Mär Ackermanns vom kategorischen Nein zu Staatshilfen noch Wochen später kolportiert.

Post-Einstieg bei der Deutschen Bank: staatliche Hilfe – oder gar Teilverstaatlichung
In dem SPIEGEL-Online-Beitrag vom 14. Januar wird zwar Post-Chef Frank Appel mit den Worten zitiert, von einer „Teilverstaatlichung“ könne keine Rede sein, da man nicht beabsichtige, „längerfristig Teilaktionär der Deutschen Bank zu bleiben“. Doch es bleibt abzuwarten, ob die Post ihre Anteile an der Deutschen Bank wirklich wie geplant in Kürze wieder abstoßen wird. Unabhängig davon stellt der Deal, dass die Post AG bei der Deutschen Bank einsteigt, wenn schon keine Teilverstaatlichung, so doch auf jeden Fall eine staatliche Hilfe dar, die wohlgemerkt von zentraler Bedeutung ist für das größte Finanzhaus Deutschlands. Verfügt es doch offenbar nur durch die Aktienbeteiligung der Post AG über genügend liquide Mittel, um seinen seit längerer Zeit geplanten Einstieg bei der Postbank aus eigener Kraft stemmen zu können.

Und während SPIEGEL Online am 14. Januar die Behauptung von Post-Chef Appel, beim Einstieg der Post AG bei der Deutschen Bank handele es sich nicht um eine „Teilverstaatlichung“, unwidersprochen stehen lässt, so liest man heute auf SPIEGEL Online in dem Beitrag „Entscheidung des Kartellamts: Deutsche Bank darf bei Postbank einsteigen“:

„Die Postbank-Mutter Deutsche Post soll für den Verkauf der 22,9 Prozent rund acht Prozent der Deutschen Bank erhalten. Darauf hatten sich beide Seiten im Januar verständigt. Damit wird indirekt auch der Staat, dem zum Teil die Deutsche Post gehört, an der größten deutschen Bank beteiligt.“

[1] Am 5. Februar liest man etwa auf finanzen.net, dass Ackermann staatliche Hilfen nicht mehr gänzlich ausschließt. Doch diese Aussage ist lediglich auf die Zukunft bezogen für den Fall, dass es zu weiteren Verwerfungen und Katastrophen an den Finanzmärkten kommen sollte. EIn öffentliches Eingeständnis, dass der Staat über den Einstieg der Post bei der Deutschen Bank dem größten Finanzinstitut Deutschlands finanzielle Hilfe gewährt hat, ist dies nicht.

Gazprom schickt Ex-Kanzler Gerhard Schröder auf „Iran-Mission“ – doch vom SPIEGEL erfährt man darüber nichts

Sonntag, 22. Februar 2009

Helle Aufregugung um die Reise von Ex-Kanzler Gerhard Schröder in den Iran. „Von allen Seiten hatte er sich schon vor dem Besuch harsche Kritik anhören müssen“, wie auch SPIEGEL Online gestern schreibt (siehe auch Screenshot). Grund: Schröder fügt dem Ansehen der Bundesregierung und der Bundesrepublik Deutschland schweren Schaden zu, weil er mit Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad einen Politiker treffe, der den Holocaust leugne und als „Märchen“ bezeichnet habe.

Desinformation durch den SPIEGEL
Doch so groß die Aufregung um Schröders Treffen mit Ahmadinedschad, so  sehr hat es der SPIEGEL versäumt, über den eigentlichen hochbrisanten Grund für die Reise des Altkanzlers zu berichten. Wie nämlich auf der Website der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti schwarz auf weiß – und sogar auf Deutsch – heute zu lesen ist, hat der russische Energieriese „Gazprom Schröder auf Iran-Mission geschickt“. RIA Novosti beruft sich dabei auf einen Bericht der Tageszeitung Kommersant. Demnach werde Schröder, der als Freund des Iran gilt, versuchen, die Islamische Republik dazu zu bewegen, eine Teilnahme Irans an europäischen Gasprojekten abzulehnen und sich stattdessen dem South-Stream-Projekt, an dem Gazprom beteiligt ist, zuzuwenden. Schröder vertritt hier also knallharte Wirtschaftsinteressen eines mächtigen Konzerns, in dessen beruflichen Diensten er steht. Diese Information seinen Lesern vorzuenthalten, ist eine klare Unterschlagung, um nicht zu sagen Verfälschung von Tatsachen.

Schröder und Gazprom - "nachgelagerte Bestechung"? Quelle: www.udo-leuschner.de

Statt Kritik an Schröder zu üben, hofiert der SPIEGEL den Altkanzler und Gazprom-Angestellten lieber
Zumal SPIEGEL Online allen Ernstes schreibt, Gehard Schröder würde sich zu einem „privaten Besuch im Iran aufhalten“. Hierbei vertraut das Nachrichtenmagazin blind auf das, was von Gerhard Schröder selber bzw. auch vom Auswärtigen Amt kolportiert wird. Doch dass es sich bei Schröders Reise in den Iran nicht um einen Besuch privater Natur handelt, wird selbst dann offenbar, wenn man davon absieht, dass er im Iran für Gazprom auf Geschäftsreise ist.

So fragt sich die Redaktion des Tagesspiegel, der Schröders „Gazprom-Mission“ im Übrigen auch unerwähnt lässt, ob Schröders Treffen mit Ahmadinedschad wirklich „rein privater“ Natur sein kann. Wohl kaum, denn „allein die Tatsache, dass das Außenministerium in die Reise des Ex-Kanzlers eingebunden ist, zeigt, dass die Reise sehr wohl eine gehörige Portion politischen Charakters innehat – eine Woche Urlaub auf Sylt würde Schröder sicher nicht mit dem Auswärtigen Amt absprechen“, so die Berliner Tageszeitung.

Nun, in letzter Zeit hat der SPIEGEL Altkanzler Schröder geradezu hofiert. (mehr …)

Der SPIEGEL präsentiert Aquafarmen für Kabeljau fälschlicherweise als Beitrag zur Rettung der Wildfischbestände…

Donnerstag, 19. Februar 2009

… und vermeidet dabei auch noch die kritische Beleuchtung brisanter Aspekte wie die Flucht von Zuchtfischen aus den Becken oder den Stress der Tiere in den begrenzten Bassins.

Der Beitrag, erschienen im SPIEGEL vom 9. Februar und geschrieben von Wissenschaftsredakteur Gerald Traufetter (siehe Ausriss), beginnt mit kernigen Worten: Fische wie „Bodybuilder“ würden da in Norwegens „ersten Aquafarmen für Kabeljau“ herangezogen, und „Gourmet-Köche schwören, dass die Zuchtfische sogar besser schmecken“ – und vor allem auch „sollen [diese Aquafarmen] die überfischten Bestände im Meer entlasten“.

Doch so fantastisch dies klingt, so falsch ist es, denn wie selbst die Züchter aus Norwegen auf Nachfrage bestätigen, können auch die modernen Kabeljaufarmen nicht helfen, die überfischten Weltmeere zu entlasten – Weltmeere, in denen der Mensch des Industriezeitalters Raubfischarten wie Kabeljau, Schwertfisch, Hai oder Thunfisch bereits um 90 Prozent dezimiert hat. Des weiteren sind Aquafarmen mit brisanten Problemen verbunden, die aber in dem SPIEGEL-Artikel gar nicht diskutiert werden.

(1) Norwegens Kabeljaufarmen sind keine Retter für die wilden Fischbestände, weil tatsächlich gerne mehr als 5 kg Wildfisch nötig sind, um 1 kg Zuchtfisch zu erhalten – was die Überfischung der Meere weiter forciert
Der SPIEGEL: So heißt es in dem Artikel, der WWF hätte die norwegischen Kabeljau-Farmfische sogar „als Retter der Wildbestände ausdrücklich geadelt“ – und Züchter Steinar Eliassen wird in diesem Zusammenhang mit den Worten zitiert, er müsse nur „1,1 kg Fisch[trocken]futter in seine Käfige pumpen, um 1 kg Kabeljau zu ernten“.

Dazu SPIEGELblog: Der SPIEGEL vergleicht hier Äpfel mit Birnen, wenn er Fischtrockenfutter und Zuchtkabeljau gegenüberstellt. Vergleichen muss man nämlich das Lebendgewicht der verfütterten Fische mit dem Ledendgewicht der daraus entstehenden Zuchtdorsche. Und wenn man dies tut, so zeigt sich, dass es gerne mehr als 5 kg an lebendem Wildfisch bedarf, um 1 kg Zuchtkabeljau zu produzieren – was die Überfischung der Meere weiter vorantreibt.

„Die Wildbestände werden nur effektiv geschützt, wenn für die Erzeugung von 1 kg Zuchtfisch deutlich weniger als 1 kg Wildfisch verfüttert werden muss“, so Heinzpeter Studer von der Organisation fair-fish. Der SPIEGEL liefert seinen Lesern also nicht die korrekte Rechnung.

Erschwerend kommt hinzu, dass in dem Kabeljaufutter bzw. überhaupt in dem Futter für Zuchtfische reichlich Fischöl enthalten ist, mit dem etwa die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren gewährleistet werden soll. Und um Fischöl zu gewinnen, bedarf es Unmengen an Fisch (Lebendgewicht). Dies rückt den Wunsch, aus Aquafarmen Stätten zur Rettung der Wildfischbestände zu machen, in noch weitere Ferne.

Die enormen Engergiekosten, um all das Fischmehl und Fischöl herzustellen, sind in der Rechnung im Übrigen noch gar nicht enthalten.

Und nicht zuletzt ist es so, wie auch Züchter Eliassen auf Nachfrage sagt, dass in der Massentierhaltung an Land Unmengen an Fischmehl in den Trögen von Schweinen und Hühnern landet. „Zuerst müssten die Hühner- und Schweinemastfarmen der Welt verschwinden, sonst sind ohnehin alle Bemühungen, die Überfischung der Meere aufhalten zu wollen, vergebens“, so Eliassen.

(2) Mögliche Qualen der Fische sind für den SPIEGEL kein Thema
Der SPIEGEL: In dem Beitrag lesen wir zudem, dass „unten im Netz ein grünliches Licht schimmert. Das soll den schuppigen Gefangenen die sommerliche Mitternachtssonne vorgaukeln. ‚So wollen wir sie davon abbringen, sich fortzupflanzen‘, erklärt [Züchter] Eliassen.“

Dazu SPIEGELblog: Das enorme Wachstum der Fischzuchtindustrie macht es schwer, Fragen nach dem Wohl der Fische auch nur einigermaßen ernsthaft zu diskutieren oder gar Mittel für entsprechende Forschungen zu bekommen. Doch warum der SPIEGEL hierzu überhaupt nicht kritisch Stellung nimmt, verwundert. Denn nicht nur gibt es klare Hinweise darauf bzw. kann niemand ausschließen, dass Fische extrem sensibel sind und sehr wohl Stress und Schmerzen empfinden. Auch verdeutlicht dies eine Passage in dem SPIEGEL-Artikel selber: (mehr …)

Pharmaindustrie: Rekordstrafen und Raffgier sind dem SPIEGEL keine Meldung wert – Erfolgsmeldungen der Konzerne dagegen schon

Dienstag, 17. Februar 2009

„Der medizinische Berufsstand ist von der Pharmaindustrie gekauft – in Bezug auf Praxis, Lehre und Forschung.“
Arnold Relman, Harvard-Professor und Ex-Chef des NEJM

Milliardenstrafe für Eli Lilly - für die New York Times ein Scoop, für den SPIEGEL nicht berichtenswert...

Milliardenstrafe für Eli Lilly - für die New York Times ein Scoop, für den SPIEGEL nicht berichtenswert...

Wissen SPIEGEL-Leser wirklich mehr? Wenn es um skandalöses Verhalten von Pharmariesen geht, offenbar nicht. So wurde vor kurzem bekannt, dass sich Top-Manager des US-Konzerns Eli Lilly für 2008 mal so eben knapp 50 Mio. $ (= knapp 40 Mio. €) an Erfolgsprämien gegönnt haben, obwohl im selben Geschäftsjahr einen Verlust von 2 Mrd. $ eingefahren wurde. Doch weder für den SPIEGEL noch SPIEGEL Online war dies berichtenswert. Dasselbe gilt für die Nachricht, dass sich Eli Lilly nach jahrelangen Auseinandersetzungen wegen illegaler Vermarktungsmethoden für das Schizophrenie-Mittel Zyprexa im Januar bereit erklärt hatte, eine Strafe von 1,4 Mrd. $ zu zahlen (die Suchbegriffe „Eli Lilly“ und „Zyprexa“ ergeben bei SPIEGEL Online keinen entprechenden Treffer, und auch eine Suche bei Google mit „der spiegel eli lilly zyprexa“ bleibt erfolglos).

... dass Eli Lilly Inclome schluckt, will SPIEGEL Online seine Leser aber unbedingt wissen lassen

... Dass Eli Lilly die Biotech-Firma Inclome schluckt, will SPIEGEL Online seine Leser aber wissen lassen

Die Meldung ist so heiß, dass die New York Times sogar einen Scoop – eine exklusive Meldung – daraus machte, die von vielen Medien wie CBS News oder auch vom Standard aus Österreich aufgegriffen wurde.

Historische Strafe von 1,4 Mrd. $ für Eli Lilly – für den SPIEGEL nicht erwähnenswert
Die enorme Relevanz der Nachricht auch weit über die USA hinaus wird nicht nur verständllich, wenn man bedenkt, dass es sich bei den 1,4 Mrd. $ zu diesem Zeitpunkt um eine Rekordstrafe und somit eine historische News handelte. Auch richten sich die Vorwürfe gegen einen Pharmakonzern, der weltweit und auch in Deutschland aktiv ist und deren  Methoden alles andere als einzigartiger Natur sind.

So kündigte, wie etwa das Handelsblatt Anfang Februar meldete, der britische Pharmakonzern Glaxo-Smithkline zusätzliche Belastungen von rund 400 Mio. $ im Zusammenhang mit Ermittlungen der US-Behörden wegen unerlaubter Vertriebsmethoden an. Branchenführer Pfizer hatte wenige Tage zuvor sogar die Rückstellung von 2,3 Mrd. $ für entsprechende Verfahren bekanntgegeben. Darüber erfährt man vom SPIEGEL aber offenbar auch nichts.

Dabei wird, wie etwa eine Untersuchung des britischen Unterhauses aufzeigt, in Europa im Prinzip nicht anders vorgegangen. Und es lässt einen geradezu erschaudern, wenn man sich vergegenwärtigt, was Pharmariesen wie Eli Lilly konkret verbrochen haben. So hat Eli Lilly offenbar mittels krimineller Marketingmethoden sein Medikament Zyprexa gepusht – ein Präparat, mit dem der Konzern allein 2007 knapp 5 Mrd. $ umgesetzt hat und damit so viel wie mit keinem anderen Produkt.

Was zählt, ist konsequente mediale Aufklärung darüber, wie wenig sich die Pharmariesen um unsere Gesundheit scheren
Dabei hat Eli Lilly mit Hilfe von Tausenden Vertriebsakteuren jahrelang Ärzte dazu ermuntert, Zyprexa Pflegekindern, Patienten mit Schlafstörungen und Menschen in Altersheimen zu verschreiben – also Gruppen, für die das Medikament gar nicht zugelassen und für die die Einnahme extrem riskant war. (mehr …)

Journalist P. Saineth bestätigt: vom SPIEGEL erteilter „Freispruch“ für Gen-Baumwolle als Ursache für Selbstmorde ist haltlos

Freitag, 13. Februar 2009

Ende Dezember 2008 berichtete SPIEGELblog, dass der „Freispruch“, den der SPIEGEL der Gen-Baumwolle im Zusammenhang mit den vielen Selbstmorden indischer Farmer erteilt hat (siehe Ausriss), „faktisch nicht haltbar“ ist. Dass ein solcher „Freispruch“ haltlos ist, hat nun auch der bekannte indische Journalist Palagummi Sainath, der für The Hindu schreibt und 2007 den Ramon Magsaysay Award erhalten hat, in dem Beitrag „Neo-Liberal Terrorism in India: The Largest Wave of Suicides in History“ dargelegt.

Gentech-Business stützt den Kontext, der für die Freitode verantworlich zeichnet
Dass Gen-Baumwoll-Business und Selbstmorde in Zusammenhang stehen, ist im Grunde auch leicht zu erkennen. Dafür muss man nur einen genaueren Blick in die IFPRI-Studie werfen, auf die sich der SPIEGEL beruft. Dabei zeigt sich, dass die die Autoren der IFPRI-Studie mit den Kritikern der Gen-Pflanzen wie Greenpeace, GMWatch, Vandana Shiva, dem Centre for Sustainable Agriculture oder der Deccan Development Society darin übereinstimmen, dass es letztlich das gesamte Umfeld, in dem auch die Gen-Baumwolle angebaut wird, ist, das die Bauern in die Schuldenfalle und damit in den Selbstmord treibt. Dieses Umfeld ist charakterisiert durch das Fehlen eines Sicherheitsnetzes (Versicherungen, Subventionen), mangelhafte Kreditmöglichkeiten, hohe Inputkosten für Saatgut, Dünger oder Pestizide, eine hohe Schuldenlast, unzureichende Ausbildung, aggressives Marketing der Agro-Konzerne, unstete Wetterbedingungen, Mangel an Bewässerungssystemen und Korruption.

Und weil das Gen-Baumwoll-Business diesen Kontext stützt oder sogar begünstigt, steht die Gentech-Baumwolle sehr wohl in ursächlichem Zusammenhang mit den Selbstmorden der indischen Farmer – was sich auch darin ausdrückt, dass die Selbstmordrate seit Einführung der Gen-Baumwolle im Jahr 2002 in Indien unverändert hoch liegt (bei wohlgemerkt stetig abnehmender Zahl an indischen Kleinbauern).

Sainath: Gen-Baumwolle ist nicht der einzige, aber ein weiterer zentraler Treiber für die Selbstmorde
Sainath bestätigt das exakt. Seine zentralen Aussagen über den Zusammenhang von Agro- bzw. Gen-Baumwoll-Business und Selbstmorden sind:

1. Wesentlicher Treiber für die Selbstmorde sind die Schulden der Kleinbauern. Die Kleinbauern geraten in diese Schuldenfalle aufgrund der unheilvollen Zustände (fehlendes Sicherheitsnetz, hohe Preise für Saatgut und Dünger etc.). Sainath hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der Einfluss von Gentech-Konzernen wie Monsanto in diesem Zusammenhang verheerend ist, weil das Agro-Business die Preise hoch hält bzw. nach oben treibt und damit auf die Schuldenlast der Farmer drückt. Dies gilt besonders für Zentren des Baumwollanbaus wie Maharashtra, wo Regenfeldbau die Norm ist.

2. Gen-Baumwolle ist bei weitem nicht der einzige Faktor, der Bauern in den Freitod treibt, aber sie ist ein weiterer zentraler Treiber für die größte Selbstmordwelle in der Geschichte Indiens.

3. Seit Einführung der Gen-Baumwolle in Indien im Jahr 2002 ist es zu deutlich mehr Selbstmorden gekommen als in den Jahren 1997 bis 2001, in denen es noch keine Gen-Baumwolle gab.

Der SPIEGEL bauscht Jan Åge Fjørtoft zum „bekanntesten Norweger der Bundesliga-Geschichte“ auf

Mittwoch, 11. Februar 2009

Mal ganz ehrlich, kennen Sie Jan Åge Fjørtoft? Nun, selbst eingefleischte Bundesligafans dürften da arge Probleme haben, sich an ihn zu erinnern oder ihn gar zum „bekanntesten Norweger, der in der Bundesliga gespielt hat“, zu machen, so wie es SPIEGEL Online heute tut (siehe Screenshot). Ein bisschen Aufbauschen ist ja OK, um seine Interviews den Lesern schmackhaft zu machen. Aber Fjørtoft zum bekanntesten Norweger der Bundesliga-Geschichte hochzustilisieren, geht dann doch entschieden zu weit. Nicht nur, weil Fjørtoft weiß Gott nicht bekannt ist, sondern auch, weil da ja noch andere Norweger waren, die in der Bundesliga sicher für viel mehr Furore gesorgt haben als Fjørtoft.

Ex-Bundesligisten Bratseth und Andersen sind sicher viel bekannter als Fjørtoft
Denken wir nur an Rune Bratseth. Bratseth spielte zwischen 1986 und 1995 stolze 230 mal für Werder Bremen auf der Position des Liberos. Damit war er dreimal so lange in der Bundesliga aktiv wie Fjørtoft, der zwischen 1998 und 2001 nur 52 Spiele für Eintracht Frankfurt bestritt. Im Gegensatz zu Fjørtoft gewann Bratseth auch mehrere Titel (Deutsche Meisterschaft, Europapokal der Pokalsiege, DFB-Pokal) – Erfolge, für die er als einer der Garanten gefeiert wurde.

Lustigerweise erwähnt SPIEGEL Online Rune Bratseth in einem Beitrag, der in der Rubrik „Sport“ exakt über dem Interview mit Fjørtoft platziert ist. Demnach genießt Bratseth ein so hohes Ansehen, dass er sogar Lothar Matthäus bescheinigen kann, „als Trainer noch überhaupt nichts geleistet“ zu haben -, weshalb Bratseth „davor warnt, Matthäus als Nachfolger für [Norwegens] Interimstrainer Egil Olsen zu engagieren“.

Ein weiterer norwegischer Bundesligaspieler, der sicher um Einiges bekannter sein dürfte als Fjørtoft, ist Jørn Andersen. Andersen spielte insgesamt zehn Jahre (1985-1995) in der Bundeliga bei verschiedenen Vereinen – und in der Saison 1989/90 gelang ihm gar das Kunststück, mit seinen 18 Toren für Eintracht Frankfurt als erster ausländischer Spieler Torschützenkönig in der Fußball-Bundesliga zu werden.

Der SPIEGEL: Ohne Kopf gegen Kapitalismus-Kritiker Dietmar Dath

Montag, 09. Februar 2009

„Now watch what you say or they’ll be calling you a radical, liberal, fanatical, criminal.“
Aus: „The Logical Song“, Supertramp, 1979

(Mit Dank an Florian Hohenauer für den Hinweis)

Dietmar Dath, SPIEGEL Online
Dietmar Dath, SPIEGEL Online, 29. Jan. 2009

„Wer beherrscht eigentlich heute noch die Kunst der Polemik, die darin besteht, seinen Gegner planvoll und doch kurzweilig tranchieren?“, fragte der einstige Weltbühne-Herausgeber Carl von Ossieztky. Nun, der SPIEGEL offenbar nicht. Jedenfalls endet ein solcher Versuch bei dem Nachrichtenmagazin oft genug in einer üblen Diffamierung, die nicht nur so unerquicklich ist, weil sie haltlos daherkommt, sondern auch, weil sie überkommene und vereinfachte Denkmuster präsentiert und zudem nicht selten auch noch gegen die schwächeren Bereiche der Gesellschaft gerichtet ist. „Immer öfter ist Goliath der Gute, wie selbst ein SPIEGEL-Redakteur beklagt haben soll.

SPIEGEL-Verriss fehlt es an nachvollziehbarer Argumentation
Dieses Phänomen zieht sich sogar bis ins Kulturressort des SPIEGEL hinein. So wird in dem Stück „Mit dem Kopf gegen den Kapitalismus“ (siehe auch Screenshot) über den Schriftsteller Dietmar Dath bereits im Vorspann munter drauflos gelästert: „Nichts ist simpler, als Dietmar Dath doof zu finden: Er macht es einem schwer beim Lesen, er ist ausschweifend und belehrend, und in seiner Literatur kommen Zombies vor. Aber er ist Deutschlands einziger Jung-Autor mit Haltung – und sehr interessanten Argumenten für den Sozialismus.“ Das Problem dabei: Letztlich erfährt man von Phillipp Oehmke, dem Verfasser des SPIEGEL-Beitrags, gar kein „interessantes Argument für den Sozialismus“, und überhaupt legt Oehmke gar nicht klar dar, warum angeblich „nichts simpler ist, als Dietmar Dath doof zu finden“.

Um so unseriöser wirkt es, wenn Oehmke Schriftsteller Dath „doof“, „belehrend“ usw. findet und dabei vor allem auf selbst verliebte Formulierungen bedacht ist, nicht aber auf einen wirklichen Dialog mit dem Autor, um den es hier ja gehen soll.

Vereinfachte Denkschemata werden dem Thema nicht gerecht
Oehmke ist, so der Eindruck, intellektuell überfordert mit dem Thema. (mehr …)

Der SPIEGEL erzählt die Unwahrheit über die Behandlung von verstopften Herzkranzgefäßen

Freitag, 06. Februar 2009

Anfang des Jahres erschien im SPIEGEL ein Beitrag mit der Schlagzeile „Klempnerei am Herzen“ (siehe Ausriss), der auf den ersten Blick durchaus kritisch erscheint. Darin wird darüber berichtet, dass im Kampf gegen den Herzinfarkt bzw. gegen verstopfte Herzkranzgefäße der klassische Bypass häufig die bessere Alternative sei zu so genannten Stents, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Herzmedizin regelrecht erobert haben. Der Unterschied: Bei einem Bypass kommt es zu einer richtigen Operation am Herzen mit dem Ziel, stark verengte oder komplett verschlossene Herzkranzgefäße zu überbrücken. Stents hingegen stellen kleine Gitterröhrchen dar, mit denen verstopfte Gefäße von innen heraus offen gehalten werden und die endoskopisch, also auf minimal-invasivem Weg eingesetzt werden.

Eine Therapie nur mit Sport und Medikamenten, die der SPIEGEL unerwähnt lässt, ist Stents und Bypässen sogar oft überlegen
Doch bei näherer Betrachtung erzählt der Beitrag nur die halbe Wahrheit, um nicht zu sagen die Unwahrheit. Denn in dem Artikel wird fälschlicherweise behauptet, dass es vor dem Aufkommen der Stents Ende der 80-er Jahre „für verstopfte Herzkranzgefäße nur eine Lösung gab: Die Engstelle wurde chirurgisch überbrückt — mit einem Bypass.“ Doch das ist falsch, denn schon damals gab es sehr wohl eine dritte medizinische Variante, um auf verstopfte Herzgefäße therapeutisch zu reagieren, nämlich die so genannte konservative Methode, die auf sportliche Betätigung und Medikamentengaben setzt und dabei auf einen operativen Eingriff verzichtet.

Dass der SPIEGEL-Artikel diese Methode unerwähnt lässt, wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass einschlägige Studien belegen, dass diese konservative Methode Ergebnisse liefert, die genau so gut oder gar besser sind als diejenigen, die mit der Verpflanzung von Stents und auch der Verlegung eines Bypasses erzielt werden. Erst Anfang 2008 berichtet etwa die Ärztezeitung von einer Follow-up-Untersuchung einer Studie, die 2004 in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht worden war. Darin wird aufgezeigt, dass Patienten, die täglich 20 Minuten auf einem Fahrradergometer strampelten, bedeutend weniger von so genannten ischämischen Ereignissen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen betroffen waren als diejenigen, bei denen Stents eingesetzt oder eine Ballondilatation (Methode zur Aufdehnung krankhaft verengter Blutgefäße mittels eines an einem Gefäßkatheter angebrachten Ballons) vorgenommen worden war.

Bereits 2004 hieß es in der Circulation-Studie: „Compared with Percutaneous coronary intervention PCI [= Stents und Ballondilatation), a 12-month program of regular physical exercise in selected patients with stable coronary artery disease resulted in superior event-free survival and exercise capacity at lower costs, notably owing to reduced rehospitalizations and repeat revascularizations.“

Dass der SPIEGEL den Bypass als die große „Hilfe“ verkauft, ist geradezu fahrlässig
Doch nicht nur im Vergleich zu Stents, auch im Vergleich zu Bypässen hat sich, wie Studien zeigen, die konservative Therapie (Sport, Medikamente) bereits als überlegen erwiesen. (mehr …)

Die Diffamierer von der Elbe – wie der SPIEGEL das Weltsozialforum faktenarm heruntermacht

Mittwoch, 04. Februar 2009

Der SPIEGEL-Online-Artikel „Die Selbstbetrüger vom Amazonas“ über das Weltsozialforum im brasilianischen Belém (siehe Screenshot) erinnert mich an meine Zeit als Tageszeitungsredakteur. Vor einigen Jahren kam in meiner ehemaligen Redaktion mal eine Mode auf. Hatte ein Autor einen besonders polemischen Artikel geschrieben, der an Fakten arm oder gar faktenfrei war, dann hieß es: „Der hat ja mal wieder geSPONt“ – in Bezug auf das Akronym von SPIEGEL Online.

Der Autor, Jens Glüsing, macht diesem Urteil alle Ehre. Das typische Manko an dem Artikel ist nämlich nicht nur, dass er faktenarm ist und dabei kaum über das Weltsozialforum, das am 1. Februar zu Ende gegangen ist, informiert, sondern letztlich die ganze Veranstaltung süffisant ins Lächerliche zieht.

SPIEGEL Online würdigt die gesamte Veranstaltung unbegründet pauschal herab
Dies drückt sich nicht nur in der beleidigenden Überschrift „Die Selbstbetrüger vom Amazonas“ aus. Überhaupt erfährt man aus dem Beitrag lediglich, dass ein offensichtlich schlecht vorbereiteter Journalist auf einem Campus umherirrt und daraus schlussfolgert, dass das Weltsozialforum „choatisch“ und „anarchisch“ sei, womit die gesamte Veranstaltung herabgewürdigt wird. Die beiden Adjektive mit der negativen Konnotation bekommen dabei ein besonderes Gewicht, da sie gleich zu Beginn des Vorspanns Erwähnung finden. Harte Fakten, die es rechfertigen würden, den alternativen Gipfel als PRIMÄR oder IM WESENTLICHEN „chaotisch“ und „anarchisch“ abzustempeln, liefert der Artikel aber nicht.

Eine weitere zentrale Behauptung des Schreibers ist, dass „die geladenen Ureinwohner nur Statisten“ seien auf dem Weltsozialforum. Doch weder liefert der SPIEGEL-Online-Beitrag verlässliche Belege für diese These, noch erscheint sie glaubhaft, wenn man bedenkt, dass aus zahlreichen Berichten hervorgeht, dass gerade dieses Forum ausdrücklich der Situation des Amazonas und der Ureinwohner gewidmet war. Der zweite Tag des Forums befasste sich sogar ausschließlich mit diesen Themen.

Desweiteren versucht Autor Jens Glüsing zu suggerieren, dass es auf dem Forum keine Kritik „am autoritären Charakter der linken Regierungen“ in Südamerika gegeben hätte. Doch auch diese steile These scheint nicht nur unglaubhaft, auch liefert der Beitrag für sie keinerlei handfesten Beweise – war es Glüsing sicher auch nur möglich, einen Bruchteil aller Veranstaltungen auf der großen Konferenz zu besuchen.

Der Autor übersieht den Einfluss des „Imperiums der Schande“
Natürlich kann man den Regierungen in Venezuela, Brasilien, Ecuador oder Nicaragua kritisch gegenüber stehen, doch es ist der eklatante Mangel an Informationen über die Hintergründe, der den Beitrag so undifferenziert macht. Denn einfach nur zu behaupten, diese Regierungen würden „unliebsame Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen an die Leine legen“ und den „freien Gedankenaustausch“ unterdrücken, ist so pauschal, dass es den Fakten alles andere als gerecht wird.

Wie komplex das Problem etwa in Brasilien ist, schildert der UNO-Sonderberichterstatter Jean Ziegler eindrucksvoll in seinem Buch „Das Imperium der Schande“, mit dem er das Konglomerat aus multinationalen Konzernen, Politikern, Internationalem Währungsfonds IWF, Weltbank und Welthandelsorganisation WTO bezeichnet. (mehr …)