Archiv für 2013

Bluter und AIDS: Der SPIEGEL behauptet wider die Faktenlage, mehr als tausend Bluter seien in Deutschland an AIDS gestorben, weil sie mit HIV verseuchte Blutpräparate bekommen hätten

Freitag, 25. Oktober 2013

„Darby’s study suggests that, at least for hemophiliacs, HIV medicine is the deadliest factor affecting those diagnosed as having AIDS.“
Paul Philpott, „Darby Debunked: Pro-HIV hemophiliac study actually points towards non-contagious AIDS“, rethinkingaids.com

Ausschnitt aus dem SPIEGEL-Artikel „Die Vergessenen“, Ausgabe vom 21. Okt. 2013, S. 122 – 124; Foto: Dmitrij Leltschuk/SPIEGEL

In einer aktuellen Ausgabe bringt der SPIEGEL den Artikel „Die Vergessenen“ (siehe auch Screenshot), in dem die Behauptung aufgestellt wird, „mehr als tausend Bluter starben in den vergangenen drei Jahrzehnten in Deutschland an AIDS, weil sie verseuchte Blutpräparate bekommen hatten“.

Doch diese These ist schlicht unbewiesen, um nicht zu sagen hanebüchen.

Dasselbe gilt im Übrigen für den ZDF-Film „Blutgeld“, der in dem SPIEGEL-Artikel zitiert wird und den das ZDF am kommenden Montag ausstrahlt. Wird doch in „Blutgeld“ auch die haltlose These aufgestellt, „bis Mitte der 80er Jahre wurden tausende Bluter von den Herstellern, insbesondere dem BAYER-Konzern, wissentlich mit HIV und Hepatitis-C infiziert“.

Dass derlei Behauptungen durch die Faktenlage nicht gedeckt sind, kann ich fundiert so konstatieren, denn ich habe das Thema HIV/AIDS eingehend über Jahre recherchiert und faktisch durchgeprüft. Ergebnis davon ist u.a. meine Artikel „HIV ist nachweislich ein Mythos – und AIDS-Medikamente können nicht die Lösung sein“, der Anfang 2013 in der Zeitschrift CoMed erschienen ist, genau wie das Buch „Virus-Wahn“, das ich zusammen mit dem Kieler Internisten Dr. med. Claus Köhnlein geschrieben habe.

In diesem Buch „Virus-Wahn“ gehen wir auch dezidiert auf die Themen Hepatitis C und HIV/AIDS ein. Und z.B. in dem Unterkapitel „Bluter und AIDS“ zeigen wir klar auf, warum es nicht fundiert ist anzunehmen, dass tausende Bluter mit dem so genanntem HIV infiziert wurden.

Tatsächlich waren es nämlich die toxischen Medikamente, die die Bluter krank machten – und nicht ein imaginäres HI-Virus!

Warum dies nachweislich so ist, zeigen wir in dem erwähnten „Virus-Wahn“-Unterkapitel „Bluter und AIDS“ auf. Dort heißt es unter anderem:

Zur endgültigen Zementierung des Glaubens, dass AIDS eine Virus-Krankheit ist, hat auch die Veröffentlichung der Darby-Studie im September 1995 in Nature beigetragen. Darin wurden für den Zeitraum 1985 bis 1992 die Todesraten von Blutern in England, die positiv getestet worden waren, mit denen von „negativen“ Blutern verglichen. Und an den abgedruckten Kurven konnte man sehen, dass die Todesraten der positiv getesteten Bluter von etwa 1986 an zu steigen begannen; und 1987 ging deren Sterbekurve dann noch steiler nach oben. Im Vergleich dazu blieb die Kurve, die die Todesfälle der „negativen“ Bluter abbildete, praktisch unverändert. Damit war und ist für die orthodoxe Medizin der Beweis erbracht: HIV ist verantwortlich für den Anstieg der Todeszahlen unter den positiven Blutern.

Doch auch an dieser Studie und ihren Schlussfolgerungen regte sich scharfe Kritik. Der bereits erwähnte australische Forscher Mark Craddock zum Beispiel verfasste ein dezidiertes Paper und reichte dies bei Nature ein. Doch es wurde genauso zurückgewiesen wie die Analysen von Peter Duesberg297 und der australischen Perth Group. Dabei ist die Logik hinter der Kritik bestechend:

So steht das, was Blutern fehlt – der Gerinnungsfaktor VIII – seit den 60-er Jahren als Präparat zur Verfügung. Fortan wurde Faktor VIII verabreicht, woraufhin die Lebenserwartung von Blutern kontinuierlich anstieg, und zwar bis 1985, also genau bis zu dem Zeitpunkt, als die HIV-Antikörper-Tests eingeführt wurden. Ein entscheidender Aspekt, der in der Darby-Studie sträflich vernachlässigt wird.

Mit ihrer Einführung 1985 kamen diese Antikörper-Tests sofort und massenweise zum Einsatz. Zugleich hatte alle Welt bereits die Formel fest im Kopf abgespeichert: positiver Test = HIV-Infektion = AIDS = Todesurteil. Dadurch wird der Anstieg der Todesrate bei den Blutern ab 1985 leicht erklärbar. Denn diejenigen, die einen positiven Testbescheid übermittelt bekamen, wurden in eine Art Schockzustand versetzt, woraufhin viele von ihnen Selbstmord begingen. Vor allem aber wurden alle, die von ihrem positiven Test-Ergebnis erfahren hatten (egal, wie gesund oder krank sie waren), automatisch als AIDS-Patienten behandelt.

Mit der Folge, dass die Forscher und Ärzte alle möglichen Stoffe, und seien sie noch so toxisch, an ihnen ausprobierten und als Dauergabe verabreichten, darunter Anti-Pilzpräparate oder das die Zellteilung hemmende Antibiotikum Eusaprim. Dies betraf auch Bluter, die positiv getestet wurden, aber ansonsten keine gesundheitlichen Probleme hatten – und die erst durch die giftigen Medikamente richtig krank gemacht wurden.

Generalbundesanwalt bestätigt: Adam Lanza, der Ende 2012 Amok lief, hat genau wie Aaron Alexis, der Mitte September 2013 Amok lief, Antidepressiva genommen – doch der SPIEGEL blendet immer noch aus, dass die Psychopharmaka sehr wohl für die Amokläufe verantwortlich zeichnen können

Montag, 30. September 2013

„Once again, antidepressants have been linked to an episode of horrific violence. The New York Times reports [on September 18, 2013, on page A1] that Aaron Alexis, who allegedly shot 12 people to death at a Navy facility in Washington, DC, on September 16, 2013, received a prescription for the antidepressant trazodone in August.“
John Horgan, „Did Antidepressant Play a Role in Navy Yard Massacre?“, Scientific American, 20. Sept. 2013

„Bereits die ersten Studien und weitere klinischen Arbeiten zum SSRI-Antidepressivum Prozac zeigten in der Tat, dass diese Präparate gewalttätig machen können. Auch gibt es eine große Zahl von Fallberichten über die Nebenwirkungen gibt, die in der MedWatch-Datenbank der US-Medikamentenzulassungsbehörde FDA aufgelistet sind. Ein Team um den Harvard-Psychiater Dr. Joseph Glenmullen wertete in einer Studie diese MedWatch-Datenbank aus: Er erstellte eine Liste von 31 Medikamenten, in deren Zusammenhang bereits über Fälle von Gewalt gegen andere Personen berichtet wurde, darunter auch viele Tötungsdelikte. 25 der 31 Medikamente waren Psychopharmaka, wiederum elf davon Antidepressiva. Das Erstaunliche ist, dass von den 31 Präparaten die SSRI-Antidepressiva Prozac und Paxil am zweit- und dritthäufigsten mit derlei Gewaltakten in Verbindung gebracht werden konnten.“
Robert Whitaker, US-Bestsellerautor und Kritiker der heutigen auf Medikamente fixierten Psychiatrie, in einem Interview mit mir (Torsten Engelbrecht), Natur & Heilen, 09/2013

Erinnern Sie sich noch an den Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School (US-Bundesstaat Connecticut in der Kleinstadt Newtown, rund 100 Kilometer nordöstlich von New York City) am Vormittag des 14. Dezember 2012? Bei dem Amoklauf kamen insgesamt 28 Menschen ums Leben, darunter 20 Kinder, sechs Angestellte einer Grundschule sowie die Mutter des Täters. Der Täter, der 20-jährige Adam Lanza aus Newtown, tötete sich anschließend selbst.

Gemessen an der Anzahl der Todesopfer handelt es sich bei der Wahnsinnstat um den drittschwersten Amoklauf an einer Schule in der Geschichte der Vereinigten Staaten, so ist bei Wikipedia zu lesen.

Entsprechend umfassend berichtete auch der SPIEGEL – und das Magazin versprach natürlich schonungslose Aufklärung. Doch Pustekuchen. Denn auch der SPIEGEL schaute, als es um die Identifizierung möglicher Ursachen bzw. um Erklärmuster für das Geschehene ging, gerne auf die Waffenlobby oder auch auf Videospiele – Medikamente und insbesondere Antidepressiva, kurz SSRIs, hingegen wurden konsequent ausgeblendet. Dies ist ein eklatantes Versäumnis, da es fundierte Daten gibt, die unmissverständlich anzeigen, dass SSRIs und andere Psychopharmaka brutal aggressiv machen können.

Über dieses eklatante Versäumnis des SPIEGEL haben wir auch berichetet (siehe unseren Beitrag vom 17. Dezember 2012 „Amoklauf in Newtown: Der SPIEGEL blendet das Thema Medikamente als mögliche (Mit)Ursache erneut fahrlässig aus“). Und dieses Versäumnis wiegt nun um so schwerer, wenn man bedenkt, dass nun der stellvertretende Generalbundesanwalt des US-Bundesstaates Connecticut de facto bestätigt hat, dass der Amokläufer Adam Lanz Antidepressiva genommen hatte.

„It is known that Lanza suffered from Asperger syndrome, which is commonly treated with SSRIs [= Antidepressiva] that have been linked with violent outbursts“
So berichetet infowars.com am 24. September in dem Artikel „State of Connecticut Refuses to Release Adam Lanza’s Medical Records“: „The State of Connecticut is refusing to release Sandy Hook gunman Adam Lanza’s medical records over fears that divulging the identity of the antidepressants he was taking would, ‚cause a lot of people to stop taking their medications,‘ according to Assistant Attorney General Patrick B. Kwanashie.“

Die Begründung ist natürlich haarsträubend, denn gerade bei einer solchen Wahnsinnstat, bei der 28 Menschen, darunter 20 Kinder, ums Leben kamen, kann es doch nur um vorbehaltlose Aufklärung gehen. Und dazu gehört eben auch abzuklären, welche Medikamente Adam Lanza geschluckt hat. Und wenn diese Medikamente tatsächlich Adam Lanza zu seinem Amoklauf getrieben haben, so wäre es sehr wohl angebracht für Patienten, die dieselben oder vergleichbare Medikamente einnehmen, „to stop taking their medications“. Zumal es ohnehin keine soliden Langzeitstudien gibt, die die Wirksamkeit socher Psychopharmaka belegen.

Im Übrigen heißt es in dem infowars.com-Beitrag weiter:

„Despite the fact that the search warrant pertaining to Lanza’s residence made reference to ‚prescriptions,‘ no information has been released on the identity of the medication Lanza was taking. It is known that Lanza suffered from Asperger syndrome, which is commonly treated with Selective serotonin reuptake inhibitors (SSRIs), psychotropic drugs that have been linked with violent outbursts. Louise Tambascio, a family friend of the shooter and his mother, also told 60 Minutes, ‚I know he was on medication and everything… I knew he was on medication, but that’s all I know.'“

Die weite Verbreitung von Schusswaffen, wie sie in den USA zu beobachten ist, kann nachweislich nicht der Hauptfaktor für die Amokläufe sein – doch der SPIEGEL will das einfach nicht erkennen
Dieselben Versäumnisse sind beim SPIEGEL auch beim Amoklauf des US-Navy-Reservisten Aaron Alexis zu beobachten. Am 16. September dieses Jahres erschoss der 34-jährige Alexis auf auf einem Marinestützpunkt in Washington 12 Menschen (gemäß dem englischsprachigem Wikipedia handelt es sich dabei immerhin um den„second-deadliest mass murder on a U.S. military base after the Fort Hood shooting in November 2009“). Kurz darauf wurde er selbst von der Polizei getötet. Und obwohl sich herausstellte, dass Alexis das Antidepressivum Trazodone (auf Deutsch: Trazodon) genommen hatte, ist das für den SPIEGEL nicht erwähnenswert – was um so bemerkenswerte ist, wenn man bedenkt, dass SPIEGEL Online in einem völlig anderen Zusammenhang am 3. März dieses Jahres schreibt, dass Trazodone einem „echt die Lichter ausknipst“.

Zwar berichtet etwa SPIEGEL Online, dass Alexis unter psychischen Problemen litt (wobei es wohlgemerkt in einer Überschrift gerade einmal vage heißt, Alexis hätte „offenbar unter psychischen Problemen“ gelitten). Doch dass er ein Antidepressivum einnahm (geschweige denn, dass dieses ursächlich für den Amoklauf verantwortlich gemacht werden könnte), erfährt man von dem Nachrichtenportal nicht. Stattdessen sieht der SPIEGEL wieder einmal nur den „Waffenwahn“ in den USA als Problem.

Doch der Waffenwan alleine kann die Amokläufe nachweislich eben nicht erklären bzw. stellt nicht die primäre Ursache dar. Denn bereits in den 1970er Jahren und davor war es so, dass es in den USA viel mehr Waffengewalt und Tötungsdelikte gab als in Kanada, Europa und Asien. Und auch in den USA selber sah es diesbezüglich vor 40 oder 50 Jahren vergleichsweise schlimmer aus als heutzutage. Und in dieser Zeit waren „school shootings“ oder Massentötungen im Stile des Navy-Reservisten Aaron Alexis auch in den Vereinigten Staaten praktisch noch ein unbekanntes Phänomen.

Erst ab Anfang der 1980-er Jahre – praktisch parallel zum Aufkommen der modernen Antidepressiva wie Prozac – und dann verstärkt in den 1990-er Jahren trat das Phänomen dieser Massentötungen (Amokläufe/“school shootings“) auf (siehe dazu etwa die „Timeline of 62 mass shootings in the United States, from 1982 through 2012“ vom Mother Jones Magazin vom 27. Februar 2013). Die weite Verbreitung von Schusswaffen, wie sie in den USA zu beobachten ist, kann folglich nicht der Hauptfaktor sein für Amokläufe. Denn wenn dem so wäre, so hätte es derlei Amokläufe z.B. schon in den 60-er und 70-er Jahren des 20. Jahrhundersts geben müssen, doch das ist eben nicht der Fall.

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Weiterer interessanter Link zum Thema:

Joseph M. Mercola, „The Violent Side Effects of Antidepressants that Many Ignore“, mercola.com, 3. Okt. 2013

Telepolis: Der SPIEGEL hält in seiner Titelstory „Wie Nichtwähler die Demokratie verspielen“ eine fiktive Hörspielfigur für real

Mittwoch, 18. September 2013

(Mit Dank an Ludo K. und Miranda H.)

Der SPIEGEL, 38/2013; Titelbild: der SPIEGEL

Wie Telepolis in seiner Story „Verschimmelte Kekse“ berichtet, zitiert Der SPIEGEL in seiner aktuellen Titelstory über Nichtwähler (siehe Screenshot links) die Nichtwähler-Aktivistin „Sonja Schmidt-Peters“, die sich verächtlich über politische Parteien äußert. Wählen sei „so etwas wie heilig“, wer sich verweigere, gelte als „schlechter Mensch“. Parteien seien wie „verschimmeltes Brot oder verschimmelte Kekse“. Der SPIEGEL bewertet Schmidt-Peters, die er neben den unvermeidlichen Parteienkritikern Arnulf Baring, David Precht und Gertrud Höhler zitiert, als „arrogant“.

Tatsächlich, so Telepolis, sei „Schmidt-Peters“ aber nicht einmal das. Die „Nichtwähler-Aktivistin“, vor deren Hybris Der SPIEGEL warne, sei in Wirklichkeit eine Inszenierung des Polit-Satirikers Hartmut Lühr, Mitinitiator des vom SPIEGEL ebenfalls im Artikel genannten Projekts „Wahlabsage“. „Pädagogin Sonja Schmidt-Peters“ sei die fiktive Protagonistin der von „moderne21“ veröffentlichten Politsatire „Staatsnah geht die Moderne stiften“, die zwei Wochen zuvor in der Tucholsky-Buchhandlung in Berlin-Mitte als Hörspiel Premiere hatte.

Lesen sie hier den ganzen Beitrag von Telepolis.

Der SPIEGEL macht sich erneut zum Handlanger des Polit-Establishments
Im Übrigen verklärt der SPIEGEL mit seinem aktuellen Cover-Bild, auf dem gegen Nicht-Wähler ätzt, erneut – wie bei seiner vorherigen Titelgeschichte über Angela Merkel (siehe SPIEGELblog-Beitrag) – die Realität und macht sich so im Grunde erneut zum Handlanger des Polit-Establishments. In Wahrheit machen nämlich nicht, wie der SPIEGEL behauptet, die Nichtwähler die Demokratie kaputt, sondern die Lenker der Großindustrien, die die Politiker zu Marionetten degradieren – was es wiederum den Gedanken durchaus berechtigt erscheinen lässt, Wählengehen bringt sowieso nichts. Dank Medien wie dem SPIEGEL ist das der breiten Masse aber noch nicht wirklich klar. Hackt der SPIEGEL doch lieber auf den Nichtwählern herum, anstatt eben seinem Millionenpublikum konsequent zu erzählen, wie durchkorrumpiert das deutsche Politsystem ist und wie wenig sich Merkel&Co um das Gemeinwohl kümmern und wie sehr um die Belange der Großkonzerne.

SPIEGEL-Titel über „Angela M.“: Die Kanzlerin verweigert sich nicht, wie das Magazin behauptet, „AUS FURCHT VOR DEM WÄHLER“ einer Debatte über die Zukunft des Landes – sondern AUS RÜCKSICHT VOR DER GROSSINDUSTRIE!

Sonntag, 08. September 2013

„[Die] gewissermaßen klassische und zum Glück inzwischen keineswegs mehr unkritische Vorstellung, die wir von ‚Lobbyismus‘ haben, … besagt: Lobbyisten wirken von außen in das Parlament, in die Regierung, in die Verwaltung und in die Parteien hinein. Und in der Tat: Diese Art Lobbyismus besteht nach wie vor und expandiert unvermindert weiter. Weitaus wichtiger ist jedoch eine neue Form des Lobbyismus, die noch gar nicht als solche bezeichnet wird: Diese Lobby sitzt längst im Staat, und vielfach wird sie von ihm sogar bezahlt.“
Werner Rügemer, „Die unterwanderte Demokratie: Der Marsch der Lobbyisten durch die Institutionen“, Blätter für deutsche und internationale Politik, 8/2013, Seite 67-76

SPIEGEL-Titel vom 9. Sept. 2013: „Die neue Selbstgefälligkeit der Angela M.“

Der neue SPIEGEL-Titel „Die neue Selbstgefälligkeit der Angela M.“ (siehe auch Bild links) erscheint für den unbedarften Betrachter auf den ersten Blick kritisch. Doch bei näherer Betrachtung geht die Titeltgeschichte am eigentlichen Thema vorbei. So wird darin folgende völlig verklärende zentrale These aufgestellt [Hervorhebung durch SPIEGELblog):

„Die Kanzlerin verweigert sich im Wahlkamp einer Debatte über die Zukunft des Landes – AUS FURCHT VOR DEM WÄHLER.“

Und auf S. 28, also in der Titelgeschichte selber, heißt es dazu:

„Sollte Merkels Kanzlerschaft am Ende scheitern, DANN SCHEITER SIE AN DER FUCHT VOR DEM WÄHLER. Jeder große Kanzler hat sich irgendwann entschlossen, Entscheidungen zu treffen, die erst einmal nicht den Applaus der Bürger fanden. Bei Merkel steht das noch aus.“

Das ist natürlich Quatsch mit Soße.

Denn Angela Merkel braucht im Grunde gar keine Angst vor dem Wähler zu haben. Denn es ist ja so: Überall fließen die (Steuer)Gelder zum Hauptteil in Richtung Großkonzerne, sei es nun im Bankensenktor, in der Landwirtschaft, im Medizin-/Pharmabereich oder sonstwo. Wenn hier die Geldströme seitens der Regierung umgelenkt würden in Richtung Gemeinwohl, so bräuchte die Kanzlerin nicht nur keine Angst zu haben vor dem Wähler, sondern sie würde vielmehr die Herzen von unzähligen Wählern im Sturm gewinnen. Doch das geschieht eben nicht, weil die Lobbyisten der Finanz-, Agro-, Pharma- und sonstwas-Industrien die Politik inklusive Kanzlerin fest im Griff haben…

Das belegt auch der eingangs mit einem Zitat aufgeführte Werner Rügemer mit seinem Artikel „Die unterwanderte Demokratie: Der Marsch der Lobbyisten durch die Institutionen“ (Blätter für deutsche und internationale Politik, 8/2013, Seite 67-76). Demnach „vertreten nicht nur Banken, [sondern] auch Bau-, Pharma- und andere Konzerne die Interessen ihrer Unternehmen und Branchen unter staatlicher Tarnkappe “ und halten damit de facto das Regierungszepter in ihren Händen.

Folglich verweigert sich die Kanzlerin Angela Merkel in Wahrheit nicht, wie es der SPIEGEL mit seiner aktuellen Titelgeschichte seinem Millionenpublikum weismachen will, AUS FURCHT VOR DEM WÄHLER einer ernsthaften Debatte über die Zukunft des Landes, sondern AUS RÜCKSICHT VOR DER GROSSINDUSTRIE, deren Vasallin sie letztlich ist. Denn es ist eben die brutale, omnipräsente Lobbyarbeit allen voran von den Großkonzernen, die die Regierungsvertreter inklusive Kanzlerin zu Marionetten degradiert und so echte Lösungen im Sinne des Gemeinwohls (= der Bürger) verhindert.

Vor diesem Hintergrund erscheint auch nachvollziehbar, was hintergrund.de erst kürzlich schrieb, nämlich dass „die systematische Verarmung seit Langem [durch die Bundesregierung] geplant und politisch gewollt ist“. Mit anderen Worten: Die Politik dient primär den Interessen von Großkonzerne, wodurch sich konsequenterweise ergibt, dass die Allgemeinheit verarmt. Denn wo es Gewinner gibt, gibt es in der Regel auch Verlierer.

Gustl Mollath: Jetzt ist der Fall auch für den SPIEGEL „womöglich einer der größten Justizskandale Bayerns“ – doch Ende 2012 behauptete die SPIEGEL-Redakteurin Beate Lakotta noch das Gegenteil, nämlich dass „der Justizskandal doch keiner ist“

Dienstag, 06. August 2013

„Beate Lakotta vom SPIEGEL haben wir natürlich auch in die Sendung eingeladen, doch sie ist unserer Einladung nicht gefolgt.“
Reinhold Beckman in der Talksendung „Zu Unrecht in der Psychiatrie – Gustl Mollath ist frei“ vom 15. August 2013 (siehe hier ab Minute 33:50), an der neben Gustl Mollath auch dessen Anwalt Gerhard Strate, die Psychiaterin Hanna Ziegert und der Journalist Uwe Ritzer von der Süddeutschen Zeitung teilnahmen.

„Wer sich mit den derzeit bekannten Fakten und Hintergründen des gesamten Falls [Gustl Mollath] befasst hat, merkt sehr schnell, dass sich der Artikel von Beate Lakotta nicht um eine ausgewogene Darstellung aller relevanten Umstände bemüht.“
Der Jurist Thomas Stadler in seinem Blog-Beitrag „Fall Mollath: Alles nur heiße Luft?“ über den Artikel „Warum der Justizskandal [Mollath] doch keiner ist“ von der SPIEGEL-Journalistin Beate Lakotta, 14. Dez. 2012

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Rechercheschwach: Jetzt spricht plötzlich auch der SPIEGEL im Fall Mollath von einem Riesenskandal – vor Monaten wollte die SPIEGEL-Redakteurin Beate Lakotta davon hingegen nichts wissen; Bild: DPA

Recherchestärke? Scheint nicht die Sache des SPIEGEL zu sein. Das zeigt sich mal wieder ganz aktuell am Beispiel von Gustl Mollath. Vor vielen Jahren will Mollath, verheiratet mit einer Bankerin, von Schiebereien mit Schwarzgeld erfahren haben, in die seine Frau verwickelt gewesen sein soll. Daraufhin wendet er sich an die Justiz, will den Skandal aufdecken, doch stattdessen erklärt man ihn für verrückt. Nach jahrelangem Zwangsaufenthalt in der Psychiatrie ist Mollath nun seit heute (6. Aug. 2013) durch eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg ein freier Mann.

Dazu schreibt SPIEGEL Online nun in seinem aktuellen Hauptaufmacher „Justizaffäre in Bayern: Mollaths zweite Chance“ (siehe auch Screenshot), „die Entscheidung des OLG ist eine so überraschende wie spektakuläre Wende in einem Fall, der womöglich einer der größten Justizskandale Bayerns ist“.

Da reibt sich der aufmerksame Beobachter die Augen, denn Ende 2012 klang das noch ganz anders. Seinerzeit schrieb Beate Lakotta im SPIEGEL regelrecht gegen die Berichterstattung von Report Mainz und die Süddeutsche Zeitung, die schon damals einen Riesensjustizskandal gewittert hatten, an. So brachte u.a. SPIEGEL Online am 13. Dezember 2012 zum Fall Gustl Mollath doch tatsächlich einen Artikel von Beate Lakotta mit der Headline „Warum der Justizskandal doch keiner ist“.

„Heiße Luft“ hat nur eine Person produziert: SPIEGEL-Redakteurin Beate Lakotta
Im Vorspann von Lakottas Beitrags heißt es allen Ernstes: „Sitzt Gustl Mollath seit Jahren zu Unrecht in der Psychiatrie? Sein Fall wurde zum Justizskandal erklärt, Mahnwachen werden für den ‚deutschen Mandela‘ abgehalten – doch am Ende könnte von all dem nicht viel mehr bleiben als heiße Luft. Denn viele Ungereimtheiten sind gar keine.“

Von dieser „heißen Luft“ will man beim SPIEGEL jetzt natürlich nichts mehr wissen. Heiße Luft hat ja auch nur eine Person produziert: Die SPIEGEL-Redakteurin Beate Lakotta selbst, die gemäß Wikipedia im Übrigen auch nicht scheut, Preise von Pharmariesen wie Eli Lilly und Bayer Healthcare entgegenzunehmen. Denn dass der Fall Mollath KEIN Justizskandal ist, wie Frau Lakotta vollmundig behauptet, ist nun wirklich faktisch nicht zu belegen. Wir von SPIEGElblog schrieben daher schon am 14. Dezember 2012 dazu: „SPIEGEL Online greift im ‚Fall Mollath‘ die Süddeutsche Zeitung an – liegt faktisch aber daneben.“

Ebenfalls am 14. Dezember 2012 zeigt der Fachanwalt Thomas Stadler mit seinem Blog-Beitrag „Fall Mollath: Alles nur heiße Luft?“  dezidiert auf, wie haltlos die Behauptung von Beate Lakotta ist. Stadlers Blog-Beitrag beginnt mit folgenden Worten:

„Auf SPON ist unlängst ein Artikel von Beate Lakotta erschienen, der versucht zu erklären, warum der Justitzskandal um Gustl Mollath doch keiner ist.

Die Autorin lässt dabei allerdings wesentliche Aspekte unberücksichtigt, verfälscht andere Punkte und stützt ihre Schlussfolgerung letztlich darauf, dass sich einige Spekulationen nicht bewahrheitet hätten, was sie dann natürlich ausführlich darstellt. Wer sich mit den derzeit bekannten Fakten und Hintergründen des gesamten Falls befasst hat, merkt allerdings sehr schnell, dass sich der Artikel von Beate Lakotta nicht um eine ausgewogenen Darstellung aller relevanten Umstände bemüht.

Aus diesem Grunde sollen hier die Verzerrungen und Unrichtigkeiten des Textes anhand einiger zentraler Aussagen einmal aufgearbeitet und dargestellt werden…“

Völlig sinnlos hat sich Angelina Jolie vorsorglich ihr beiden gesunden Brüste amputieren lassen – nicht zuletzt, weil Medien wie der SPIEGEL haltlose Thesen zu Krebs verbreiten

Dienstag, 14. Mai 2013

„Krebs wird nicht durch Genmutationen in Gang gesetzt.“
Henry Harris, Pionier der Krebs- und Genomforschung

„[Die Amputation der gesunden Brüste von Angelina Jolie] richtet sich in Wirklichkeit auch nicht gegen den Krebs, der nicht ausgebrochen ist, oder gegen das Risiko, dem auch anders zu begegnen wäre. Es ist die Angst, die weggeschnitten werden soll… Man fragt sich nur, wieso eine Frau, die einerseits als sechsfache Mutter immer wieder in Krisengebiete fährt und ihrer Familie Briefe hinterlässt für den Fall, dass sie nicht zurückkommt, und die sich andererseits aus Angst, frühzeitig zu sterben, das Symbol ihrer Weiblichkeit abnehmen lässt, von den Medien zum Vorbild für Frauen erklärt wird, als gebe es diese Widersprüche nicht. Die Firma, Myraid Genetics, bei der sie sich untersuchen ließ, ist in Amerika übrigens die einzige, die den Test anbietet. Ihr Labor hatte die Risiko-Gene vor Jahren als erste entdeckt und sich patentieren lassen. Für jeden Test kassiert sie nun 3000 Dollar. Nach Veröffentlichung des Artikels stiegen die Aktien der Firma um fast sechs Prozent.“
Marcus Jauer, „Angelina Jolie: Kann man die Angst wegschneiden lassen?“, faz.de, 15. Mai 2013

SPIEGEL Online berichtet heute seinem Millionenpublikum, Angelina Jolie habe sich präventiv ihre gesunden Brüste amputieren lassen – und verbreitet damit abermals das Dogma des pharmadominierten Krebsestablishments, dass Krebs vererbbar sei und durch mutierte Gene verursacht würde; doch…(Foto: AFP)

Genmutationen verursachen Krebs – das ist DAS große Dogma der Krebsmedizin. Doch dieses Dogma hat kein Fundament. Dennoch werden Medien wie der SPIEGEL nicht müde, der Weltöffentlichkeit vorzugaukeln, dieses Dogma sei der Wahrheit letzter Schluss (siehe dazu auch unseren SPIEGELblog-Bericht „Miss-America-Kandidatin will sich zur “Krebsprophylaxe” beide Brüste amputieren lassen – und der SPIEGEL verschweigt, dass dies wissenschaftlicher Humbug ist“ vom 11. Januar 2013).

Und gerade auch durch diese krebsobrigkeitshörige Medienberichterstattung kommt es zu so tragischen Fällen wie dem von Angelina Jolie, die sich, wie auch SPIEGEL Online heute berichtet (siehe auch Screenshot), vorsorglich ihre beiden Brüste hat amputieren lassen. Grund für diese irrwitzige Tat: Sie trägt das „fehlerhafte“ BRCA1-Gen in sich. Dadurch erhöhe sich ihr Risiko deutlich, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken, so SPIEGEL Online. Zudem sei Jolies Mutter im Alter von 56 Jahren an Krebs gestorben, berichtet das Online-Portal weiter und suggeriert damit, Krebs könne vererbt werden.

Doch das Amputieren gesunder Organe hat mit solider Krebsprävention wirklich gar nichts zu tun, es ist nur eines: sinnlose körperliche Verstümmelung.

Fakt ist: Es gibt keinen Beleg dafür, dass Krebs vererbbar ist – und dass mutierte Gene Krebs machen
Fakt ist nämlich, wie ich auch in meinem Buch „Die Zukunft der Krebsmedizin“ (siehe zweiten Screenshot) dezidiert und faktisch untermauert aufzeige, dass Krebs zum einen nicht vererbbar ist. Dazu einige Fakten:

… dem ist nachweislich nicht so, wie ich in meinem Buch “Die Zukunft der Krebsmedizin” (NaturaViva Verlag) dezidiert und faktisch untermauert aufzeige.

So ist das bestimmende Merkmal von Krebszellen eben nicht, wie auch vom SPIEGEL immer wieder gerne behauptet, dass ihre Gene geschädigt sind, sondern dass ihre Mitochondrien beschädigt und ihre Chromosomen entartet sind. Doch Zellen, die auf Chromosomenebene beschädigt (aneuploid) sind, sind äußerst instabil. „Dadurch ließe sich auch erklären, was der Forscher Theodor Boveri bereits vor 100 Jahren beobachtete, nämlich dass die meisten aneuploiden Embryos nicht überlebensfähig sind“, wie der Krebsforscher Peter Duesberg 2007 im Magazin Scientific American schreibt. „Daher sind Neugeborene frei von Krebs, und daher ist Krebs nicht vererbbar.“

Zum anderen gibt es auch keinen Beleg für die These, die SPIEGEL&Co. dem pharmadominierten Krebsestablishment einfach nachbetet und die eben auch Angelina Jolie zu ihrer traurig stimmenden Tat bewogen hat, dass beschädigte oder fehlerhafte (mutierte) Gene Krebs machen. Dabei ist es natürlich unbestritten, dass Gene beschädigt werden können. Doch ob sie in dieser beschädigten Form auch in der Lage sind, Krebs „anzuheizen“, ist weder bewiesen, noch ergibt dies einen Sinn.

Tatsächlich konnte nämlich noch keine Studie zeigen, dass diese beschädigten Gene – die angeblichen Krebsgene, auch Onkogene und Tumorsuppressor-Gene genannt – für sich genommen alleine dafür verantwortlich sind, eine gesunde Zelle in eine Krebszelle zu verwandeln.

Studien zeigen auch: Brustamputierte und bestrahlte Patientinnen leben nicht länger als Patientinnen mit Brüsten
Und was die prophylaktische Amputation gesunder Brüste (Mastektomie) angeht, der sich Angelina Jolie unterzogen hat, so wäre sie allenfalls legitim, wenn die Krebsmedizin genau wüsste, was den Krebs verursacht. Doch die derzeit verbreitete Theorie der Krebsentstehung (die Genmutations-Hypothese) steht eben auf derart tönernen Füßen, dass sie mit Sicherheit nicht die Entfernung gesunder Brüste rechtfertigen kann – also von Organen, die für eine Frau in jeder Hinsicht von elementarer Bedeutung sind.

Im Übrigen haben Studien ergeben, dass  zum Beispiel Brustkrebspatientinnen, bei denen eine radikale Brustamputation (Mastektomie) plus Bestrahlung vorgenommen worden war, nicht länger lebten als Patientinnen, bei denen eine radikale Mastektomie ohne begleitende Bestrahlung erfolgt war.

Wie der SPIEGEL das neue Buch „Das erste Leben der Angela M.“ per Antijournalismus als „Verschwörungstheorie“ abkanzelt – und SPIEGEL Online dann auch noch im CDU-Marketingstil über einen Kino-Besuch von Merkel schwadroniert

Sonntag, 12. Mai 2013

„Weder war Angela Merkel eine unpolitische Wissenschaftlerin, noch schlug ihr Herz für die deutsche Einheit. Vielmehr gehörte die systemkonforme Physikerin der sowjetisch geprägten Wissenschaftselite des SED-Staates an. Auch stand sie dem DDR-System näher als bislang bekannt. Den Recherchen zufolge war sie an ihrem Institut an der Akademie der Wissenschaften etwa 1981 FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda. Merkel selbst bestreitet dies.“
DIE WELT über das neue Buch „Das erste Leben der Angela M.“, 11. Mai 2013

„Tja, wenn der SPIEGEL doch nur immer so beschönigend, relativierend und beschwichtigend über Ost-Karrieren schreiben würde, [wie er es in seinem Online-Beitrag über das neue Merkel-Buch tut, den er am 14. Mai – also zwei Tage nach Veröffentlichung dieses SPIEGELblog-Beitrags – gebracht hat]. Geht es aber um Gysi und Co, dann wenden SPIEGEL-Redakteure exakt die Methoden an, die in diesem [SPIEGEL-Online-]Artikel kritisiert werden. Ich erinnere da nur an den Ehrenmedaillen-Quatsch, der angeblich ein Stasi-Nachweis war. Im Übrigen ist in der DDR ein FDJ-Agitator [- ein solcher soll Merkel ja gewesen sein -] keineswegs ’nur ein Ehrenamt‘, das man eben mal so übergepropft kriegt [wie SPIEGEL Online behauptet]. Dafür musste man schon eine gewisse Systemtreue aufzeigen.“
Zweiter Online-Kommentar, verfasst von „Strichnid“, zum am 14. Mai nachgeschobenen SPIEGEL-Online-Beitrag zum Buch über Angela Merkel

Der SPIEGEL legt sich in seiner aktuellen Ausgabe auf Seite 15 mal wieder im Stile eines PR-Managers für Kanzlerin Merkel ins Zeug; Foto: Jupp Darchinger im AdsD der FES

Dass der SPIEGEL unsere Kanzlerin Angela Merkel in einer für ein kritisches Medium unwürdigen Weise verehrt, war allerspätestens Mitte 2009 klar, als sich das so genannte Nachrichtenmagazin wie eine Art Marketingmaschine für Angela Merkel gerierte und sich tatsächlich um die “Glaubwürdigkeit” der Lügenbaronin Sorgen machte (SPIEGELblog berichtete). Ein paar Monate später verklärte der SPIEGEL unser Deutschland allen Ernstes zum “guten, alten Merkelland, das so schonend ist für die Nerven seiner Bewohner” (siehe SPIEGELblog-Beitrag vom 30. Nov. 2009).

Dazu passt wie die Faust aufs Auge, dass das Blatt in seiner aktuellen Ausgabe auf Seite 15 in dem Beitrag „Matroschka Merkel“ (siehe auch Scan-Ausschnitt oben links) das neue Buch über Angela Merkel – „Das erste Leben der Angela M.“ – mir nix dir nix als „Verschwörungstheorie“ abkanzelt. Dumpfbackiger geht’s kaum!

Ob die brisantesten Punkte des Buches – etwa dass Merkel bei der FDJ Sekretärin für Agitation und Propaganda war – stimmen oder nicht, darauf geht der SPIEGEL überhaupt nicht ein
Wohlgemerkt, ob das Buch bins ins kleinste Detail faktisch wasserdicht ist, kann an dieser Stelle freilich nicht beurteilt werden. Fakt ist hingegen, dass allein der vom SPIEGEL verwendete Begriff „Verschwörungstheorie“ einfach nur ein dämlicher Kampfbegriff ist, denn wie in diesem Fall soll mit ihm nur diffamiert werden – mit seriöser Faktenrecherche hat er also auch in diesem Fall nix am Hut.

Dies zeigt sich auch daran, dass eine solche Faktenrecherche vor allem zum Ziel gehabt hätte, die brisantesten Punkte des Buches einer faktischen Überprüfung und Evaluierung zu unterziehen, doch genau das findet beim SPIEGEL gar nicht statt. „Am Thema vorbei“ könnte man da im Lehrerstil sagen…

So kommt das Buch über Merkels Vergangenheit zu dem durchaus bemerkenswerten Ergebnis – wie etwa die WELT gestern ausführt -, dass Angela Merkel einst „weder eine unpolitische Wissenschaftlerin war, noch ihr Herz für die deutsche Einheit schlug. Vielmehr gehörte die systemkonforme Physikerin der sowjetisch geprägten Wissenschaftselite des SED-Staates an… Zudem stand sie dem DDR-System näher als bislang bekannt. Den Recherchen zufolge war sie an ihrem Institut an der Akademie der Wissenschaften etwa 1981 FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda. Merkel selbst bestreitet dies.“

Derlei Thesen sind im Übrigen gar nicht so neu. Bereits 2005 berichtet etwa die WELT am Sonntag, dass Merkel nach eigenen Angaben in ihrer FDJ-Gruppe als Kulturreferentin tätig gewesen sei, während Quellen, die der Merkel-Biograf Gerd Langguth befragt hat, davon sprechen würden, dass Merkel für „Agitation und Propaganda“ zuständig gewesen sei.

Und was schreibt der SPIEGEL dazu? Nach wie vor nix…

Offenbar will der SPIEGEL das Buch auch deshalb ins Lächerliche ziehen, um die mediale Konkurrenz doof aussehen zu lassen
In dem erwähnten gestrigen WELT-Artikel heißt es übrigens auch, dass Angela Merkel selbst sagt: „Man weiß in den alten Bundesländern über 35 Jahre meines Lebens kaum etwas.“

Während der FOCUS das neue Buch über die Vergangheit von Angela Merkel sogar zum Titelthema macht, verklärt SPIEGEL Online die DDR-Vergangenheit der Kanzlerin lieber erneut in boulevardesker Manier; Foto: Reuters

Kurzum: Merkels Zeit in der DDR, ihre Jugend, die Studienjahre und vor allem ihre Zeit als Physikerin an der Akademie der Wissenschaften der DDR liegen weitgehend im Dunkeln. „Warum ist das mehr als 20 Jahre nach der deutschen Einheit noch so?“, fragt daraufhin die WELT.

Und die Antwort lautet: Weil bedeutende Massenmedien wie der SPIEGEL bei Angela Merkel mit Vorliebe wie Hofberichterstatter agieren – und eben nicht, wie der SPIEGEL sich ernsthaft selber nennt, als „Sturmgeschütz der Demokratie“, das den Machtcliquen penibel und faktengesteuert auf die Finger schaut. Mit der Folge, dass der Hofberichterstatter SPIEGEL offenbar nicht dazu beitragen will, dass seine Herrscherin am Ende vom Sockel gestoßen wird.

Zudem liegt die Annahme nahe, dass der SPIEGEL das Buch auch deshalb einfach ins Lächerliche ziehen will, um die Konkurrenz unprofessionell aussehen zu lassen. Immerhin fährt der direkte Rivale FOCUS das neue Merkel-Buch ganz groß, und zwar als Titelthema (–> siehe hier). Zudem sind die beiden Autoren von der Springer-Konkurrenz: Günther Lachmann ist WELT-Redakteur und Ralf Georg Reuth ist von der BILD.

Foto und Text des SPIEGEL-Online-Beitrags hätte die CDU-Marketingabteilung nicht besser auswählen können – zugleich tut SPIEGEL Online den brisanten Punkt, dass Merkel bei der FDJ Sekretärin für Agitation und Propaganda war, mal soeben als „Politikkladderadatsch“ ab
PS: Anstatt die Veröffentlichung des neuen Buches als Gelegenheit zu nutzen, sich ernsthaft und im Faktencheck mit der Vergangenheit der Kanzlerin auseinanderzusetzen, präsentiert der SPIEGEL lieber die nächste verklärende Marketingstory über Merkels DDR-Leben. So bringt SPIEGEL Online allen Ernstes einen Tag später (Montag, 13. Mai) ganz im Stile des Schickimickimagazins GALA den Artikel „Merkel bei Kino-Vorführung Amüsiert in Reihe fünf“ (siehe zweites Bild oben). Dieser Artikel ist wohlgemerkt einer der Hauptaufmacher.

Und allein das Foto zu diesem Artikel, das Merkel und die um sie herumsitzenden Kindobesucher in feucht-fröhlicher grinsender Manier zeigt (siehe oben), hätte die Marketingabteilung der CDU nicht besser auswählen können. Dasselbe gilt im Grunde für den Text. Gleich im Vorspann wird drauflos schwadroniert: „Wenn die Kanzlerin über alte DDR-Zeiten plaudert, wird’s lustig: Bei einer Kino-Vorführung in Berlin schwelgte Angela Merkel in Erinnerungen an Kohleöfen, Ost-Pop und ihre Nebentätigkeit als Bardame.“

Dass Merkel offenbar bei der FDJ für Agitation und Propaganda zuständig war, wird in dem Boulevarbeitrag dann am Ende auch tatsächlich zum Thema gemacht. Da heißt es: „Als dann ein BILD-Zeitungs-Kollege eine Frage zu einem soeben erschienenen Buch anbringt, in dem stehe, dass Merkel sehr wohl – entgegen ihrer Angaben – Anfang der achtziger Jahre als FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda gewirkt habe, will das keiner so richtig hören. Obwohl es selbstredend wichtig ist.“

Sooooooooooo schlecht kann das Buch dann also doch nicht sein… Und wenn dieser Punkt mit der FDJ-Tätigkeit von Merkel dann „selbstredend wichtig ist“, wie SPIEGEL Online hier meint, wieso macht der SPIEGEL ihn dann nirgends größer zum Thema? Nun, die Antwort liefert der SPON-Artikel im nächsten Satz gleich mit. Darin wird dieser Aspekt, der eben noch „selbsredend wichtig“ war, mal so eben als „Politikkladderadatsch“ abgetan. Wörtlich liest man da: „Man hat sich [beim Kinobesuch der Kanzlerin] bei dem Versuch, eine Politikerin privat und über ihre Erlebnisse und Vorlieben zu verstehen, eben darauf eingelassen, jenen Politikkladderadatsch zu ignorieren, um ein wenig davon mitzubekommen, was die Frau sonst noch umtreibt.“

Das ist GALA-Schreibe und hat mit „Sturmgeschütz der Demokratie“ soviel am Hut wie Hofberichterstattung.

Bombenanschlag in Boston: Wie sich der SPIEGEL zum Sprachrohr der amerikanischen Überwachungsstaats-Behörden macht

Donnerstag, 18. April 2013

„Die Vierte Gewalt [= die Medien] hat [im Zsh. mit den Bombenanschlägen von Boston] offenbar ganze Arbeit geleistet: 75 Prozent sind sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew sicher, dass ‚gelegentliche Terrorakte künftig Teil des Lebens in den USA‘ sein werden. Vor weniger als zwei Wochen lag die Zahl noch bei 64 Prozent… [Dabei] gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Regierung der USA und ihrer politischen Klasse auch nur ein Haar gekrümmt werden könnte. Aber das ficht die sich zur Hysterie steigernde öffentliche Meinung nicht an. Rationale Aufklärung – die Universität North Carolina beispielsweise hat errechnet, dass die Wahrscheinlichkeit für einen US-Amerikaner weitaus größer ist, vom Blitz getroffen zu werden, als von einem Terroristen getötet zu werden – findet kaum noch Rezipienten. Wer es wagt, die naheliegende Frage zu stellen, warum die Morde an 66 Menschen, die im vergangenen Jahr von völlig legal (dank der National Rifle Association und den von ihr gesteuerten Politikern) bis an die Zähne bewaffneten Amokläufern begangen wurden, nicht als Terrorismus eingestuft wurden, die 33 Tötungsdelikte, die in den vergangenen 12 Jahren durch islamistische motivierte Täter begangen wurden, hingegen schon, der wird unter dringenden Verdacht gestellt, ein ‚Terroristenversteher‘, gar -Komplize zu sein. ‚Watch Your words!‘, lautet seit 9/11 im ‚land of the free and home of the brave‘ die unmissverständliche Warnung gegenüber allen, die noch kritische Überlegungen anstellen.“
Susann Witt-Stahl, „Locktown – Leben im Hochsicherheitstrakt“, hintergrund.de, 26. April 2013

Der Bombenanschlag von Boston hat völlig zu Recht Entsetzen ausgelöst. So waren am Montagnachmittag (Ortszeit) während des traditionsreichen Marathons in der US-Ostküstenstadt nach einer Explosion von zwei Sprengsätzen drei Menschen ums Leben gekommen und weit mehr als 100 verletzt worden. Unter den Toten ist auch ein achtjähriger Junge. Doch so tragisch dieser Terrorakt ist, so unfassbar ist es auch, dass Medien wie der SPIEGEL sich de facto wieder einmal nur zum reinen Sprachrohr der Behörden machen.

Der SPIEGEL begibt sich zusammen mit den US-Behörden auf die Suche nach den Urhebern der Bombenanschläge und Giftbriefe – die mehr als zwielichtige Rolle von FBI&Co. aus der Vergangenheit blendet das Nachrichtenmagazin dabei aus; Foto: Reuters

Unfassbar deshalb, weil gerade Medien wie der SPIEGEL die Behörden kontrollieren und ihnen genau auf die Finger schauen sollten. Genau das passiert aber nicht. So konnten zwar sämtliche seit dem 11. September 2001 erfolgten Anschlagspläne von den Behörden erfolgreich unterbunden werden, doch dies nicht zuletzt deswegen, weil die Behörden selbst darin durch V-Leute involviert waren, wie hintergrund.de aufzeigt. Von dieser brisanten Thematik ist in der Berichterstattung des SPIEGEL über die aktuellen Anschläge, die die ersten tödlichen Bombenanschläge in den USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 darstellen, aber nichts zu vernehmen.

Behördenhörige Berichterstattung gibt abermals den Überwachungsfanatikern Auftrieb
Im Ergebnis wird durch diese behördenhörige Medienberichterstattung tragischerweise erneut denjenigen Vertretern des Staates und der Sicherheitsindustrie Auftrieb gegeben, die unter dem Stichwort des „homegrown terrorism“ eine immer stärkere Überwachung der US-Bevölkerung fordern und sich für eine entsprechende Ausweitung staatlicher Befugnisse einsetzen.

New York Times: „Terrorpläne wurden [in der Vergangenheit] vom FBI selber ausgeheckt“
Terrorakte Wohlgemerkt schrieb vor einem Jahr kein geringeres Medium als die New York Times in dem Artikel „Terrorist Plots, Hatched by the F.B.I.“ (Terrorpläne, ausgeheckt vom FBI) darüber, wie die US-Behörden selber in vereitelte Anschlagsversuche verstrickt sind: „Ein Möchtegern-Selbstmordattentäter wurde auf dem Weg ins Capitol abgefangen; ein Plan, Synagogen mit Bomben anzugreifen und Stinger-Raketen auf Flugzeuge des Militärs abzuschießen, wurde von einer Gruppe Männer in Newburgh ausgeheckt;  und die abstruse Idee, mit Sprengstoff beladene Modellflugzeuge ins Pentagon und das Capitol krachen zu lassen, wurde in Massachusetts ausgebrütet. Aber all diese Dramen wurden durch das FBI ermöglicht, dessen verdeckt arbeitende Ermittler und Informanten sich als Terroristen ausgaben, die Raketen-Attrappen anboten, falschen C4-Sprengstoff, eine entschärfte Selbstmord-Sprengweste sowie eine rudimentäre Ausbildung. Die mutmaßlichen Täter spielten naiver Weise ihre Rolle, bis sie verhaftet wurden“ (Übersetzung von hintergrund.de).

hintergrund.de schreibt dazu weiter: „Die Praxis des FBI, vornehmlich junge Männer mit psychischen Problemen zu Terrorakten anzustiften, um diese anschließend zu vereiteln und Erfolgsmeldungen im Kampf gegen den Terror verkünden zu können, wurde in den vergangenen Jahren mehrfach in der englischsprachigen Presse einer kritischen Würdigung unterzogen.“

SPIEGEL Online behauptet „Forscher heilen Baby von HIV-Infektion“ – und betreibt damit letztlich nur wieder haltlose Pharma-Propaganda

Dienstag, 05. März 2013

„Experts question whether this so-called cure of HIV of a 2-year-old [girl by using an aggressive three-drug treatment that started when the she was only 30 hours old] is real, and whether high doses of potentially toxic drugs should be administered before an HIV diagnosis can be confirmed.“
abc news, „Experts Question So-Called HIV ‚Cure'“, 6. März 2013

„The [New York] Times report states: ‚doctors announced…that a baby had been cured of an HIV infection for the first time….‘ – but the report notes that the claimed ‚cure‘ has not been confirmed, published, or even peer reviewed… Unless independently verifiable documented evidence is presented for confirmation, this story appears to be propaganda… The much hyped story about the alleged ‚miraculous‘ cured HIV-infected baby may have  been planted to obscure the announcement on Monday, of a FAILED ‚AIDS prevention‘ study conducted on more than 5,000 HIV-NEGATIVE African women.“
Vera Sharav, Alliance for Human Research Protection (AHRP), in den Kommentaren „A Baby Alleged to Have been ‚HIV Infected‘ is ‚Deemed Cured‘–But Where is the Proof?“ und „Anti-AIDS pill, vaginal gel unsuitable for Africa: study“ über die haltlose Behauptung der Mainstreammedien, Forscher hätten ein Baby von einer so genannten HIV-Infektion geheilt

„Forscher heilen Baby von HIV-Infektion“ behauptet SPIEGEL Online – und lässt Wissenschaftlichkeit dabei mal wieder vermissen; Foto: AP

Wie unwissenschaftlich und faktenfern gerade auch der SPIEGEL immer wieder über den Themenkomplex HIV/AIDS berichtet, haben wir schon des öfteren dokumentiert (siehe hier). Im Grunde ist es so: Der SPIEGEL betet eins zu eins das nach, was ihm die mit der Pharmaindustrie verbandelten Medizinautoritäten vorsagen, während die Fakten besagen, dass es keine harten wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass das so genannte HI-Virus (HIV) nachgewiesen wurde, dass „HIV“ so genanntes AIDS macht, dass so genannte HIV-Tests eine „HIV“-Infektion nachweisen und so genannte Virus-Last-Messungen eine Virenanzahl messen usw. (siehe dazu mein Buch „Virus-Wahn“, das ich zusammen mit dem Kieler Internisten Dr. med. Claus Köhnlein geschrieben habe).

Wer den Schmu mit HIV/AIDS einmal verstanden hat, kann über SPIEGEL-Artikel nur noch den Kopf schütteln
Wer dies einmal verstanden hat, der kann über Artikel wie „Forscher heilen Baby von HIV-Infektion“, den SPIEGEL Online gestern (4. März) brachte, einfach nur noch den Kopf schütteln vor Unverständnis darüber, wie faktenfern hier berichtet wird von Medien, die sich selber als investigativ oder gar als „Sturmgeschütz der Demokratie“ bezeichnen.

Wie wissenschaftlich unfundiert eine solche Schlagzeile und auch der Inhalt eines solchen Beitrags sind, hat auch Vera Sharav von der der New Yorker Patientenschutzorganisation Alliance for Human Research Protection (AHRP) gut beschrieben (der Titel ihres Kommentars lautet „A Baby Alleged to Have been ‚HIV Infected‘ is ‚Deemed Cured‘–But Where is the Proof?“). Sie konstatiert:

The New York Times front page article, „In Medical First, Baby With H.I.V. Is Reported Cured,“ in its sub-heading acknowledges, „SOME SKEPTICISM VOICED“.

Furthermore, the Times report states: „doctors announced…that a baby had been cured of an HIV infection for the first time….“
but the report notes that the claimed „cure“ has not been confirmed, published, or even peer reviewed.

Indeed, The Times notes that „Dr. Persaud and other researchers spoke in advance of a presentation of the findings at a Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections.“

„If the report is confirmed, the child born in Mississippi would be only the second well-documented case of a cure in the world.“
Well documented?

Unless independently verifiable documented evidence  is presented for confirmation, this story appears to be propaganda.
The announcement is calculated to persuade health policy officials to divert scarce healthcare dollars for expensive AIDS drug cocktails to be forced on newborn babies born to poor, uninformed young women.

The Times quotes Dr. Deborah Persaud of Johns Hopkins stating: „It’s proof of principle that we can cure HIV infection if we can replicate this case.“

Proof in principle is NOT proof of cure!

„Some outside experts, who have not yet heard all the details, said they needed convincing that the baby had truly been infected. If not, this would be a case of prevention, something already done for babies born to infected mothers.“

Dr. Daniel R. Kuritzkes, chief of infectious diseases at Brigham and Women’s Hospital in Boston is quoted stating:  “The one uncertainty is really definitive evidence that the child was indeed infected.”
The Times reports: „The mother arrived at a rural hospital in the fall of 2010 already in labor and gave birth prematurely. She had not seen a doctor during the pregnancy and did not know she had H.I.V. When a test showed the mother might be infected, the hospital transferred the baby to the University of Mississippi Medical Center, where it arrived at about 30 hours old.“

„Typically a newborn with an infected mother would be given one or two drugs as a prophylactic measure. But Dr. Gay said that based on her experience, she almost immediately used a three-drug regimen aimed at treatment, not prophylaxis, not even waiting for the test results confirming infection. „

„Without test results confirming infection…“  Does this not constitute medical malpractice?

„Virus levels rapidly declined with treatment and were undetectable by the time the baby was a month old. That remained the case until the baby was 18 months old, after which the mother stopped coming to the hospital and stopped giving the drugs.When the mother and child returned five months later, Dr. Gay expected to see high viral loads in the baby. But the tests were negative. „

„Suspecting a laboratory error, she ordered more tests. “To my greater surprise, all of these came back negative,” Dr. Gay said. „

„There have been scattered cases reported in the past, including one in The New England Journal of Medicine in 1995, of babies clearing the virus, even without treatment.“

The Times report suggests the tenuous reliability of the announced „miracle“
„One hypothesis is that the drugs killed off the virus before it could establish a hidden reservoir in the baby. One reason people cannot be cured now is that the virus hides in a dormant state, out of reach of existing drugs. When drug therapy is stopped, the virus can emerge from hiding.“
„In the United States, transmission from mother to child is rare — several experts said there are only about 200 cases a year or even fewer — because infected mothers are generally treated during their pregnancies. „

„Dr. Bryson, who was not involved in the Mississippi work, said she was certain the baby had been infected and called the finding “one of the most exciting things I’ve heard in a long time.”

Does any of this sound like proven scientific findings???

By Monday afternoon the story was no longer on the Times‚ website front page.

Und heute schreibt Vera Sharav von der AHRP in einem weiteren Kommentar („Anti-AIDS pill, vaginal gel unsuitable for Africa: study“):

The much hyped story about the alleged „miraculous“ cured HIV-infected baby may have  been planted to obscure the announcement on Monday, of a FAILED “ AIDS prevention“ study conducted on more than 5,000 HIV-NEGATIVE African women.

Medscape reports: „A large study to determine if pre-exposure prophylaxis could prevent HIV transmission among high-risk women failed to show any significant differences between those who took oral medication or vaginal gel or placebo medications in protection against acquiring infections.“  http://www.medpagetoday.com/MeetingCoverage/CROI/37659

Read more: http://www.ahrp.org/cms/content/view/909/9/

There are many elements of concern about the Mississippi baby story–who has been identified as a girl.

The Wall Street Journal reported:

„…at about 18 months, for reasons that aren’t clear, the mother stopped bringing the baby in for the checks. Dr. Gay summoned health-department and child-protection workers, who found her last August, and she returned to the clinic.  The baby had been off therapy for at least five months, Dr. Gay said. Before resuming treatment, Dr. Gay ordered a test to make sure the baby’s virus hadn’t developed resistance to any of the drugs. To her astonishment, technicians couldn’t find any virus to test.“ „At first, Dr. Gay worried that she had been treating an uninfected baby for more than a year.“

How often, one wonders, have doctors like Dr. Gay, subjected uninfected, healthy babies to retroviral drugs?

If there are some reported cases of „babies clearing the virus, even without treatment“–as reported in The New England Journal of Medicine–why are doctors and government researchers only focusing on aggressive prescribing regimens using multiple drugs at ever higher doses?
Another concern is doctors who are summoning „child protection workers“ to coerce individuals into submission of their babies to possibly unnecessary aggressive treatment.

Indeed, had the Mississippi mother obeyed the baby’s doctors, by not withdrawing the aggressive drug regimen from her infant, that baby would have been condemned to be on those drugs for life!

Read our expanded discussion on our website:  http://www.ahrp.org/cms/content/view/909/9/

Miss-America-Kandidatin will sich zur „Krebsprophylaxe“ beide Brüste amputieren lassen – und der SPIEGEL verschweigt, dass dies wissenschaftlicher Humbug ist

Freitag, 11. Januar 2013

„Krebs wird nicht durch Genmutationen in Gang gesetzt.“
Henry Harris, Pionier der Krebs- und Genomforschung

SPIEGEL Online behauptet in einem Artikel über eine Miss-America-Kandidatin, die sich „präventiv“ beide Brüste amputieren lassen will, dass Krebs vererbbar sei und durch mutierte Gene verursacht würde, doch… (Foto: AP/Miss America Org.)

Wie funktioniert Wissenschaft? Ganz simpel: Man hat eine These und versucht, diese mittels Studien faktisch zu untermauern. Wenn es um das Thema Krebs geht, will der SPIEGEL aber von dieser Vorgehensweise leider an zentral wichtigen Stellen nichts wissen. Und so betet der SPIEGEL auch die Behauptung des Krebsestablishments nach, Krebs könne vererbt werden und würde durch mutierte (beschädigte) Gene ausgelöst. Beides ist aber nie belegt worden – und macht letztlich auch keinen Sinn.

Dennoch betet der SPIEGEL diese Falschbehauptungen auch aktuell wieder auf seinem Onlineportal nach, und zwar in dem Artikel „Miss-Kandidatin will sich Brüste amputieren lassen“ (siehe auch Screenshot). Darin geht es darum, dass eine gewisse Allyn Rose Miss America werden will – und weil in ihrer Familie bereits mehrere Frauen an Brustkrebs gestorben sind, will sich die 24-Jährige nun „präventiv“ beide Brüste amputieren lassen.

Desweiteren behauptet das Nachrichtenportal, man könne durch einen Test feststellen, ob jemand genetisch bedingt Brustkrebs bekommen kann, nämlich indem man schaut, ob jemand das mutierte Gen BRCA 1 oder BRCA 2 (Breast Cancer Susceptibility Gene 1 oder 2) in sich trägt. Diese mutierten Gene trage Allyn Rose zwar nicht in sich, so SPON, „aber ihre Mutter hat ihr eine seltene genetische Mutation vererbt, die eine Erkrankung wahrscheinlicher machen könnte“.

Fakt ist: Es gibt keinen Beleg dafür, dass Krebs vererbbar ist – und dass mutierte Gene Krebs machen
All diese Thesen sind aber schlicht nicht fundiert. Fakt ist vielmehr, wie ich auch in meinem Buch „Die Zukunft der Krebsmedizin“ (siehe zweiten Screenshot) dezidiert und faktisch untermauert aufzeige, dass Krebs zum einen nicht vererbbar ist. Dazu einige Fakten:

… dem ist nachweislich nicht so, wie ich in meinem Buch „Die Zukunft der Krebsmedizin“ (NaturaViva Verlag) dezidiert und faktisch untermauert aufzeige.

So ist das bestimmende Merkmal von Krebszellen eben nicht, wie auch vom SPIEGEL immer wieder gerne behauptet, dass ihre Gene geschädigt sind, sondern dass ihre Mitochondrien beschädigt und ihre Chromosomen entartet sind. Doch Zellen, die auf Chromosomenebene beschädigt (aneuploid)
sind, sind äußerst instabil. „Dadurch ließe sich auch erklären, was der Forscher Theodor Boveri bereits vor 100 Jahren beobachtete, nämlich dass die meisten aneuploiden Embryos nicht überlebensfähig sind“, wie der Krebsforscher Peter Duesberg 2007 im Magazin Scientific American schreibt. „Daher sind Neugeborene frei von Krebs, und daher ist Krebs nicht vererbbar.“

Zum anderen gibt es auch keinen Beleg dafür, dass beschädigte (mutierte) Gene Krebs machen. Das erwähnte bzw. von SPON auch genannte BRCA1-Gen zum Beispiel soll ein Tumorsuppressor-Gen (Tumorunterdrücker-Gen) sein und wird in mutierter Form für Brustkrebs verantwortlich gemacht. Dabei ist es unbestritten, dass Gene beschädigt werden können; doch ob sie in dieser Form auch in der Lage sind, Krebs „anzuheizen“, ist weder bewiesen, noch ergibt es einen Sinn.

Tatsächlich konnte noch keine Studie zeigen, dass die sogenannten Krebsgene (Onkogene und Tumorsuppressor-Gene) für sich genommen alleine dafür verantwortlich sind, eine gesunde Zelle in eine Krebszelle zu verwandeln.

Und was die prophylaktische Mastektomie angeht, der sich die Amerikanerin Allyn Rose unterziehen will, so wäre sie allenfalls legitim, wenn die Krebsmedizin genau wüsste, was den Krebs verursacht. Doch die derzeit verbreitete Theorie der Krebsentstehung (die Genmutations-Hypothese) steht eben auf derart tönernen Füßen, dass sie mit Sicherheit nicht die Entfernung gesunder Brüste rechtfertigen kann – also von Organen, die für eine
Frau in jeder Hinsicht von elementarer Bedeutung sind.

Im Übrigen haben Studien ergeben, dass  zum Beispiel Brustkrebspatientinnen, bei denen eine radikale Brustamputation (Mastektomie) plus Bestrahlung vorgenommen worden war, nicht länger lebten als Patientinnen, bei denen eine radikale Mastektomie ohne begleitende Bestrahlung erfolgt war.