Der SPIEGEL verklärt Deutschland zum „guten, alten Merkelland, das so schonend ist für die Nerven seiner Bewohner“

  30. November 2009, von T. Engelbrecht

Dass der SPIEGEL für Angela Merkel gerne Hofberichtsterstattung betreibt, darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Doch das selbsternannte „Sturmgeschütz der Demokratie“ kann noch staatstragender. Es kann Deutschland zum „guten, alten Merkelland, das so schonend ist für die Nerven seiner Bewohner“, verklären (siehe Screenshot). Zu so viel „Systemjournalismus“ schreibt die Satirezeitschrift Titanic in ihrer aktuellen Ausgabe:

Hallo SPIEGEL-Redakteure!

Da ist die neue Regierung gerade mal ein paar Stunden im Amt, und schon geht ihr mit dem Titel „Vorsicht, Schwarz-Gelb. Der abenteuerliche Fehlstart der neuen Koalition“ so hart mit ihr ins Gericht: „Hier und dort wird ein wenig reformiert, aber die Republik bleibt die gleiche, sie wird nicht schwarz, nicht gelb, auch nicht schwarz-gelb, sondern bleibt das gute alte Merkelland, das so schonend ist für die Nerven seiner Bewohner. Nichts ändert sich rasch, nicht ändert sich stark“, vor allem nicht für Millionen Hartz-IV-Empfänger und Hungerlöhner, die noch nicht einmal einen Bruchteil des Betrages auf der hohen Kante liegen haben, den Ärzte, Notare und festangestellte Systemjournalisten in Jahrzehnten angespart haben; und der wohl immer noch nicht reicht? Oder wie oder was?

Nichts ändert sich; schon gar nicht bei Euch!

Titanic

(aus: Titanic, Dez. 2009, „Briefe an die Leser“, S. 7)

 

Ein Kommentar zu “Der SPIEGEL verklärt Deutschland zum „guten, alten Merkelland, das so schonend ist für die Nerven seiner Bewohner“”

  1. EU-Krisengipfel: Warum SPON seinen Lesern nur Mumpitz erzählt | Die Bananenrepublik sagt:

    […] Hauptaufmacher (12 h; siehe auch Screenshot) für die Kanzlerin mal wieder überaus lobende Worte (SPIEGELblog berichtete über diese Art der Hofberichterstattung mehrfach). Angela Merkel sei eine “Sprengmeisterin”, die sich beim EU-Krisengipfel in etlichen Punkten […]

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