Archiv für 2009

SPIEGEL für Kinder kommt früher – und die Titanic bringt einen „exklusiven Vorabdruck“

Montag, 17. August 2009
Inhaltsverzeichnis des neuen Kinder-SPIEGEL im "exklusiven Vorabdruck" des Satiremagazins Titanic (aktuelle Ausgabe)
Inhaltsverzeichnis des neuen Kinder-SPIEGEL im“exklusiven Vorabdruck“ des Satiremagazins Titanic (aktuelle Ausgabe)

Der SPIEGEL Verlag zieht den Starttermin für die Testausgabe seines SPIEGEL für die Neun- bis Zwölfjährigen vor: Das Heft, das Dein SPIEGEL heißen wird und ursprünglich am 15. September an den Kiosk gehen sollte, wird nun bereits am 1. September herauskommen, wie Werben & Verkaufen berichtet. „Wir sind einfach schneller fertiggeworden“, begründet Hans-Ulrich Stoldt, Sprecher der SPIEGEL-Redaktion, die Änderung.

„Ob der Kinder-SPIEGEL mit noch kürzeren Sätzen, minderjährigen Hitlern und kleineren Brüsten auf dem Titel ausgestattet sein wird?“, fragt sich die Redaktion des Satire-Magazins Titanic – und bringt einen „exklusiven Vorabdruck“ mit einem Inhaltsverzeichnis (siehe Ausriss).

Darin wird zum Beispiel die Story „Zappelphilipps Rückkehr“ erwähnt, die eines der vielen heißes Eisen unserer Zeit anpackt:

„Neue Diagnosemethoden machen es möglich: 70 Prozent aller Kinder leiden inzwischen unter ADHS. Mediziner meinen: Wer den Namen ‚Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung‘ nicht auf Anhieb flüssig aufsagen kann, hat die Krankheit bereits. Sie sehen allerdings gute Berufschancen für die betroffenen Kinder – als Milchshaker, Ritalin-Dealer oder Magazinredakteur.“

Sammelt der SPIEGEL illegal Krankendaten über seine Callcenter-Mitarbeiter?

Montag, 17. August 2009

Wie wir erfahren haben, sammelt offenbar das Abonnenten-Callcenter des SPIEGEL Verlages Krankendaten über seine rund 40 Mitarbeiter. Der Fall beschäfigt inzwischen den Betriebsrat, der nach Rücksprache mit dem Rechtsanwalt der Gewerkschaft Ver.di darin einen „klaren Verstoß gegen den Datenschutz“ sieht.

Im Juni berichtet der SPIEGEL über das illegale Sammeln von Krankendaten bei der Post. Die SPIEGEL-Tochter Quality Service macht nun offenbar dasselbe...

Im Juni berichtet der SPIEGEL über das illegale Sammeln von Krankendaten bei der Post. Die SPIEGEL-Tochter Quality Service macht nun offenbar dasselbe...

Das geht aus einer internen Rundschrift des Betriebsrats der SPIEGEL-Tochterfirma Quality Service (QS) hervor, zuständig für den Abonnentenservice beim SPIEGEL Verlag in Hamburg. Demnach seien die brisanten Daten zufällig auf einem Server gefunden worden, auf den alle QS-Mitarbeiter Zugriff haben. Neben Arbeitszeugnissen und persönlichen Provisionsabrechnungen enthielt die schlampig abgelegte Datei auch eine Krankentageliste mit den Namen der Betroffenen.

Darüber hinaus wurden 15 Mitarbeiter, die mehr als zehn Tage krankheitsbedingt ausgefallen waren, in einer Ranking-Liste zusammengefasst. Wie es heißt, herrsche in der Belegschaft ein Klima der Angst und Repression. Damit, so weiter, verfolge der SPIEGEL ausgerechnet über seine Tochterfirma QS eine menschenunwürdige und sogar illegale Praxis, die das Magazin bei anderen Unternehmnen oft und heftig kritisiert hat. So berichtete der SPIEGEL zuletzt in Heft 25/2009 auf Seite 68/69 über illegale Krankenakten bei der Post (siehe Ausriss), SPIEGEL Online am 26. Mai 2009 über illegale Krankendaten bei Daimler, ebenso bei der Drogeriekette Müller (18. April 2009) und über im Müll gefundene Krankendaten bei Lidl (SPIEGEL 15/2009).

Es ist kaum vorstellbar, dass die Redakteure oder festen Verlagsmitarbeiter beim SPIEGEL vergleichbare Verfehlungen zu befürchten haben. Bei den teilzeitbeschäftigten Niedriglohn-Empfängern von QS gelten dagegen wohl andere Regeln…

Am Dienstag, den 13. August, um 15.18 Uhr schreibt uns der SPIEGEL per Email:

Schönen guten Tag, Herr Engelbrecht,

hier unser Kommentar zum Thema:

Gemeinsame Stellungnahme des SPIEGEL-Verlags und des Betriebsrats des Quality Service zu der auf www.spiegelblog.net aufgeworfenen Frage: Sammelt der SPIEGEL illegal Krankendaten über seine Callcenter-Mitarbeiter?

Nein, die SPIEGEL-Tochterfirma Quality Service (QS), zuständig für den Abonnentenservice der SPIEGEL-Gruppe, sammelt keinesfalls illegal Krankendaten über ihre Mitarbeiter. Die dortige Erfassung von Arbeitsunfähigkeitstagen und weiteren Abwesenheitstagen erfolgt im Rahmen der üblichen und betrieblich notwendigen Maßnahmen. Sie dient ausschließlich der quantitativen Ermittlung von Fehlzeiten, die von Unternehmen erhoben werden müssen. Bedauerlicherweise sind die vertraulichen Daten nicht gesichert gespeichert und in einem für die Mitarbeiter des QS zugänglichen Ordner abgelegt worden. Dieser Fehler wurde vor zwei Wochen festgestellt und umgehend behoben. Die Mitarbeiter des QS wurden anschließend darüber informiert.

Mit freundlichen Grüßen

Anja zum Hingst
Leitung Kommunikation

Monsanto&Co schaffen Klima der Inquisition – doch den SPIEGEL interessiert das nicht

Samstag, 15. August 2009

Wenn es um Gentech-Giganten wie Monsanto geht, setzen die SPIEGEL-Journalisten gerne die rosarote Brille auf. Da wird Gentech-Lobbyist Bill Gates zum „Philanthropen“ verklärt (siehe SPIEGELblog-Bericht); und auch schreckt man nicht davor zurück, die Lügenmärchen der Genfood-Industrie ungeniert an die Leser weiterzugeben (siehe SPIEGELblog-Bericht). Wenn es hingegen um das erschreckend korrumpierende Verhalten von Konzernen wie Monsanto, Pioneer und Syngenta geht, macht der SPIEGEL die Schotten gerne dicht.

Saatgutkonzerne kontrollieren und zensieren Forscher – und der SPIEGEL schaut weg
Dies wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, was das Wissenschaftsmagazin Scientific American in seiner August-Ausgabe  über Monsanto&Co. bringt (siehe Screenshot). Darin wird berichtet, dass die US-Saatgutkonzerne kritische Forschung kontrollieren und zensieren. Dies wiegt deshalb umso schwerer, weil es dadurch unmöglich sei, so das Magazin, „die von den agrotechnischen Konzernen angepriesenen ‚Leistungen‘ gentechnisch veränderter Nutzpflanzen zu überprüfen und eine kritische wissenschaftliche Analyse möglicher Risiken und Gefahren für Umwelt und Konsumenten durchzuführen“.

Wenn das aber nicht möglich ist, woher nimmt der SPIEGEL dann die Legitimation, immer wieder pro-gentechnisch zu berichten und dabei zum Beispiel die völlig haltlose Botschaft zu kolportieren, ohne Genfood sei der Hunger auf der Welt nicht zu besiegen?

Wie es in dem Beitrag von Scientific American weiter heißt, beklagt sich eine Gruppe von 24 Forschern in einem Schreiben an die US-amerikanische Umweltbehörde EPA über die brutale Gängelung durch die Saatgutfirmen: „Die Folge des eingeschränkten Zugangs zu dem Saatgut ist, dass viele kritische Fragen zu dieser Technologie nicht wirklich unabhängig und rechtmäßig erforscht werden können.“ Die meisten von ihnen wollen wohlgemerkt anonym bleiben, da sie das Saatgut für ihre Forschungen brauchen und Angst vor Repressalien durch die Konzerne haben.

Dies erinnert an Zustände zu den Zeiten der Inquisition – und in unseren ach so aufgeklärten Zeiten wird dies möglich, weil Medien wie der SPIEGEL ihre Hausaufgaben nicht machen, indem sie die skrupellosen Saatgutmultis und die von ihnen korrumpierten Politiker nicht konsequent kritisch begleiten.

Man stelle sich das bei anderen Produkten einmal vor, schreibt Scientific American, wenn die Unternehmen unabhängige Untersuchungen und die Berichterstattung darüber verhindern würden. Zum Beispiel wenn Automobilhersteller den Vergleich ihrer PKWs untereinander oder andere Verbraucherinformationen verbieten würden…

# Hier der Bericht aus dem Scientific American: „Do Seed Companies Control GM Crop Research?“

# Hier die übersetzte Version auf www.hintergrund.de: „US-Saatgutkonzerne kontrollieren und zensieren kritische Forscher“

Die naiven Geburtstagsgrüße des SPIEGEL an Earvin „Magic“ Johnson zu dessen 50. Geburtstag

Freitag, 14. August 2009

Es ist dieser naive Blick auf die Stars und Sternchen aus Politik, Showbiz, Wirtschaft und Sport, die nicht nur die so genannte Boulevarpresse auszeichnet, sondern auch die so genannte seriöse Presse, zu der sich der SPIEGEL ja selber zählt. Da jubelt das selbsternannte „Sturmgeschütz der Demokratie“ Wirtschaftsminister von und zu Guttenberg mal so eben zum Superhelden à la Batman oder auch zum „golden boy“ hoch oder verklärt den Pharma- und Monsanto-Lobbyisten Bill Gates zum “Philanthropen”, um nur zwei Realitsklitterungen zu nennen. Und ein Ende derlei Werbegeschreibsels scheint nicht in Sicht. Aktuelles Beispiel: Earvin „Magic“ Johnson.

„Magic“ Johnson besitzt 20 Restaurants von Burger King – einem Konzern, der u.a. die Regenwaldzerstörung massiv vorantreibt
Der ehemalige Basketball-Megastar feiert am heutigen Freitag seinen 50. Geburtstag. Eine runde Sache, auf die man schon mal in einer Medienredaktion anstoßen kann. Doch muss es, wie es Christian Gödecke in seinem heutigen Top-Aufmacher-Beitrag auf SPIEGEL Online durchzieht (siehe Screenshot), gleich in so blinder Ehrerbietung geschehen? Allein der Einstieg! Da schreibt Gödecke: „Werter Mister Johnson, lieber Magic“…

Johnson mag als Basketballer Großes geleistet haben, doch er ist ohne Frage auch ein emsiger Geschäftsmann, der unter anderem gleich 20 Burger-King-Restaurants sein Eigen nennt. Dies erwähnt Gödecke auch in seinem Beitrag, kritisch einsortieren tut er dies aber leider nicht – es könnte ja nur das Bild von einem menschgewordenen Engel zerstören, das Gödecke von Johnson im Kopf herumzuspuken scheint.

Doch die Realität von Burger King hat alles andere als ein Engelsgesicht. Wie zum Beispiel der schweizerische Tagesanzeiger von wenigen Tagen berichtet, leistet auch Burger King der Regenwaldzerstörung massiv Vorschub. So wird der Regenwald gerodet, um Platz zu machen für die Rinderzucht. Und das Fleisch dieser Rinder verwenden Knorr, Kraft und auch Burger King in ihren Produkten. Dies mag Gödecke nicht jucken, doch wenn er ein Urwaldbewohner wäre, würde er wohl nicht so naiv über Johnson daherschreiben.

Die mehrfach ausgezeichnete Doku „House of Numbers“ zeigt, wie wackelig das HIV/AIDS-Dogma ist, das Johnson der Welt als die reine Wahrheit verkauft
So blind Gödecke in Bezug auf Johnsons Burger-King-Business drauf los schreibt, so blind ist er auch in Bezug auf Johnsons HIV/AIDS-Geschichte. Und er gibt es sogar zu. Gödecke zum „Werten Mister Johnson“: „Ich sah auch später in Ihnen nur den sympathischen Sportler, auch wenn Sie ja Ihre Frau betrogen und sich das verdammte HI-Virus bei einem der vielen Groupies geholt hatten. Man wird blind als Fan für so was.“

Als Journalist, der für ein selbsternanntes „investigatives“ Magazin schreibt, täte man aber gut daran, auch in Sportlern nicht in blinder Manier die sympathischen Kumpels von nebenan zu sehen. Sport ist Business – genau wie Autos verkaufen Business ist. Insofern sollte gerade auch „Magic“ Johnson kritisch beäugt werden.

Was HIV/AIDS angeht, so hat Johnson mit seiner persönlichen Geschichte (in Verbund mit den Massenmedien als willige Sprachrohre) entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Dogma, ein Virus namens HIV würde AIDS auslösen, weltweit in den Köpfen der Menschen festsetzen konnte. Doch dieses HIV=AIDS-Dogma steht auf äußerst wackeligen Füßen, wie auch die Dokumentation „House of Numbers – The HIV/ AIDS Story is Being Rewritten“ in exzellenter Weise aufzeigt, die in den USA gleich bei mehreren Filmfestivals Preise abgeräumt hat. Demächst wird die Doku in London gezeigt, und kurz darauf soll sie u.a. auch in Deutschland zu sehen sein.

„There is no magic in AZT, and no AZT in ‚Magic‘ [Johnson]“
Was Johnsons Geschichte angeht, so bin ich in meinem Buch „Virus-Wahn“, das ich zusammen mit dem Kieler Internisten Claus Köhnlein geschrieben habe, näher darauf eingegangen. Und wer hier genau hinschaut, der stellt fest: Was der ehemalige Tennisprofi Arthur Ashe, der elendig an der Einnahme des hochtoxischen AIDS-Medikamentes AZT starb, nicht übers Herz brachte – nämlich sich dem Druck der herrschenden AIDS-Medizin innerlich zu widersetzen und sich gegen die AZT-Einnahme zu entscheiden –, hat Basketball-Megastar Earvin „Magic“ Johnson offenbar das Leben gerettet. (mehr …)

SPIEGEL-Titel „Netz ohne Gesetz“, Teil 2: bizarrer Auftritt von SPIEGEL-Redakteurin im ZDF

Mittwoch, 12. August 2009

Die aktuelle Titelgeschichte des SPIEGEL „Netz ohne Gesetz“ (siehe SPIEGELblog-Beitrag unten) hat ein weiteres bizarres Element bekommen: den Auftritt der SPIEGEL-Redakteurin Kerstin Kullmann im ZDF (zu sehen auf Youtube; siehe Screenshot). Darin versteigt sich die 30-jährige zu folgendem Satz: „… Kinderpornographie, Gewaltdarstellung – all das, was im echten Leben nicht möglich ist, scheint im Netz zu gehen…“

Klar, Frau Kullmann, Kinderpornographie gibt es erst seit 1993. Erst durch das Internet wurde es möglich, Kinder zu vergewaltigen, Kriege zu führen oder eine andere Form der brutalsten Gewalt anzuwenden, diese zu filmen und dann zu verbreiten…

Die netzzeitung hat zu Kullmanns Auftritt (und zum nicht weniger peinlichen Auftritt von ZDF-Moderator Cherno Jobatey) den Kommentar „Netz-Empörung über SPIEGEL-Redakteurin“ verfasst, in dem es treffend heißt:

„Morgens kurz nach dem Aufstehen (oder auch manchmal deutlich vor dem Aufstehen) im ZDF-Morgenmagazin aufzutreten, ist kein Job, um den sich Journalisten balgen. Eigentlich noch müde, muss man dort hellwach sein, um die Schlagzeilen der Tageszeitungen zu kommentieren – oder gern auch die des eigenen Blattes. Nun hat es Kerstin Kullmann getroffen, die beim SPIEGEL arbeitet…

‚Der SPIEGEL als kompetenzfreier Raum – dargestellt am Beispiel von Redakteurin Kullmann‘
Was ist geschehen? Moderator Cherno Jobatey hielt Kullmann den aktuellen SPIEGEL hin, der sich dem „Netz ohne Gesetz“ widmet. Die 30-Jährige erklärte artig, ihre Kollegen beschäftigten sich mit der Frage: ‚Wie schafft man Regeln im Internet? Kann es sein, dass man sogar eine Art Recht etabliert im Raum, der weitgehend rechtsfrei ist?‘ Rechtsfrei? Da hätte Jobatey durchaus nachhaken können. Er ließ aber weiterplaudern: ‚Kinderpornografie, Gewaltdarstellung – all das, was im echten Leben nicht möglich ist, scheint im Netz zu gehen.‘

Von den Kommentaren, die sie dafür im Netz erhielt, gehören folgende zu den harmloseren: ‚Der SPIEGEL als kompetenzfreier Raum, dargestellt am Beispiel Kerstin Kullmann‘. (Twitter) Und: ‚Kinderpornografie und Gewalt gibt es nicht im echten Leben!?!? Waren sie je im Leben schon mal auf dem Planeten Erde, Frau Kullmann?‘ (Youtube).“

SPIEGEL-Titel „Netz ohne Gesetz“: auf den Pfaden von Familienministerin von der Leyen

Dienstag, 11. August 2009

Die aktuelle SPIEGEL-Titelstory „Netz ohne Gesetz: Warum das Internet neue Regeln braucht“ (siehe Screenshot) ist mal wieder ein Ausweis dafür, wie staatstragend das Magazin immer wieder daherkommt. Sicher, auch das Internet könnte an der einen oder anderen Stelle neue Regeln benötigen. Doch es ist die mit Verbalinjurien unterlegte globle Attacke auf die Freiheit des Internet, die die SPIEGEL-Story so entgleisen lässt in Richtung Familienministerin von der Leyen.

Schwarzweißmalerei und Verbalinjurien
Schon im Vorspann wird klar gestellt: Da ist auf der einen Seite der Gute – der Rechtsstaat – und auf der anderen Seite das böse Internet, das als „Refugium der Diebe, Rufmörder, Kinderschänder“ gebrandmarkt wird. Sätze, die arg an Überwachungsminister Schäuble erinnern.

Davon abgesehen fragt man sich: Wo sind Titelgeschichten wie „Merkel, Schäuble & Co.: Warum Überwachungsfanatiker neue Regeln brauchen“ oder „Korrumpiertes Gesundheitssystem: Warum die alles beherrschende Pharmabranche neue Regeln braucht“?

MMnews.de des Fernsehjournalisten Michael Mross hat zum aktuellen SPIEGEL-Titel einen knackigen Kommentar verfasst, der selber verbal zum Teil ins Eingemachte geht, im Ganzen aber mit seiner Kritik ins Schwarze trifftt:

„Der SPIEGEL titelt seine neuen Ausgabe leyenhaft: ‚Warum das Internet neue Regeln braucht‘. Braucht das Netz neue Gesetze? Oder soll mit neuen Gesetzen nicht nur das Netz kontrolliert werden?

Hinter der SPIEGEL-Story steckt nicht der Kampf gegen das Chaos, sondern gegen das Web
Was ist das Internet? Der SPIEGEL stellt gleich zu Beginn seiner Titelstory erst mal in Fettdruck klar: ‚Ein Refugium der Diebe, Rufmörder, Kinderschänder – welche sich weitgehend der Kontrolle des Rechtsstaates enziehen‘.

Es folgt auf 13 Seiten eine globale Attacke auf die Freiheit des Internet. Stil und Beschreibung erinnern an Göbbels. Das Internet ist laut SPIEGEL ‚ein digitales Reich, an dessen Oberfläche bunte Blumen blühen – im Wurzelwerk darunter wuchert ein Pilzgeflecht aus Intrigen, Täuschung und Terror‘. Weiter heißt es: ‚Die Grauzonen werden vom organisierten Verbrechen genutzt‘, in der selbst der Kannibale von Rotenburg sein Opfer fand.

Im Prinzip leistet das Wochenzirkular damit dem Vorschub, was auch Familienministerin von der Leyen schon andeutete: Zu viel Freiheit ist auch nicht gut. Wo kämen wir da hin? Das Internet darf kein ‚rechtsfreier‘ Raum sein. Denn dann, so von der Leyen, könnte ja jeder Kinderpornograph puplizieren. ‚Sonst droht das großartige Internet ein rechtsfreier Chaosraum zu werden, in dem man hemmungslos mobben, beleidigen und betrügen kann‘, warnte von der Leyen.

Das Internet ist bei weitem kein rechtsfreier Raum, wie die SPIEGEL-Story suggeriert
Das Internet als Chaos und rechtsfreier Raum, das ist auch die Botschaft des SPIEGEL. Doch dahinter steckt nicht der Kampf gegen das Chaos, sondern der Kampf gegen das Internet. Und dahinter steckt die Tatsache, dass das Internet  die größte Bedrohung der Printmedien ist. (mehr …)

Neue Gesetze im Kampf gegen Steueroasen: Der SPIEGEL als „Büchsenspanner“ für den BDI

Dienstag, 04. August 2009

„Sie erinnern sich sicherlich noch“, heißt es aktuell auf nachdenkseiten.de. „Gerade ein Jahr ist es her, dass die Steuerhinterziehungsaffäre des damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post Schlagzeilen machte und als eine CD mit Kundendaten der Liechtensteiner LTG-Bank Ermittlungen gegen einige hundert sog. ‚Leistungsträgern‘ auslöste, die im Verdacht stehen, Steuern in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro hinterzogen zu haben. Damals war die Empörung groß und alle – auch der SPIEGEL– forderten, dass energischer gegen Steuerhinterzieher vorgegangen werden müsse. Das scheint alles schon wieder vergessen.

Die Unternehmensverbände, unterstützt von Medien wie dem SPIEGEL, betreiben das übliche Spiel: abwarten bis sich die Situation wieder beruhigt hat und dann jeden gesetzgeberischen Versuch, Steuerhinterziehung zu bekämpfen, massiv bekämpfen. Auch das Argument ist immer das gleiche: Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Standorts Deutschlands – Steuerhinterziehung als Standortvorteil also. Es ist ein Trauerspiel, dass sich der SPIEGEL wieder einmal als Büchsenspanner hergibt.“

So gibt SPIEGEL Online in seinem Beitrag „Deutsche Firmen drängen in die Schweiz“ (siehe Screenshot) den PR-Positionen der deutschen Wirtschaftsverbände, die gegen die neue Gesetze „Sturm laufen“, reichlich Raum – von Verständnis für die Steuerbehörden keine Spur mehr. In dem Artikel heißt es:

„Das deutsche Steuersystem wird bald um ein Gesetz reicher sein, denn der Deutsche Bundestag hat den Fiskus Anfang Juli bevollmächtigt, Steuerpflichtige, die Geschäftsbeziehungen zu nicht kooperierenden ‚Steueroasen‘ unterhalten und darüber nicht Auskunft geben, mit Sanktionen zu belegen. Das ‚Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung‘ verlangt von solchen Firmen und Privatpersonen umfangreiche Auskunfts- und Nachweispflichten. Wer nicht mit den Steuerbehörden kooperiert, muss unter anderem damit rechnen, dass der Steuerabzug von Aufwendungen aberkannt wird, die in solchen Ländern anfallen…

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) reagierte verärgert auf die Vorlage. Zwar sei es grundsätzlich begrüßenswert, die Steuerhinterziehung weiter zu erschweren, räumte der BDI in einer gemeinsamen Stellungnahme mit anderen Wirtschaftsverbänden ein. Doch das geplante Gesetz schieße ‚weit über das Ziel hinaus‘. Der Vorschlag könne zu gravierenden Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Standorts Deutschlands führen.“

SPIEGEL Online mischt thematisch auch noch alles durcheinander
Absurd mutet auch an, dass der SPIEGEL-Online-Artikel alles durcheinandermischt. Auf der einen Seite wird lang und breit der BDI zitiert, der knallhart die Interessen der Großkonzerne vertritt – und gleich im Anschluss kommt ein Mittelständler zu Wort, der die Probleme für die kleinen Firmen darlegt und sich dabei über das komplizierte deutsche Steuerrecht beschwert. Absurd deshalb, weil die Probleme, die die neuen Steuerregelungen bzw. überhaupt das deutsche Steuersystem kleinen Unternehmen bereiten, die Großkonzerne in der Regel nicht annähernd so stark betreffen. Wieso also wird hier ein Mittelständler bemüht, um das Gebrüll des BDI zu stützen? Zumal ja die mittelständischen Unternehmen massiv unter der Übermacht der Großkonzerne, die die Politik fest im Griff haben und zum Beispiel in der EU rund 97(!) Prozent der staatlichen Subventionen einstreichen, leiden.

Zudem ist es abstrus, in einem Beitrag über Gesetze zur Eindämmung der Steuerhinterziehung die Probleme des in der Tat überkomplizierten deutschen Steuerrrechts hineinzumischen. Dass die neuen Gesetze das deutsche Steuerrecht noch komplizierter machen, mag ja sein – doch das ist noch lange kein hinreichender Grund, in einem Artikel unter Berufung auf den BDI gegen diese neuen Gesetze zu wettern. Eine der wichtigsten Regeln im Journalismus ist: Fokus finden und beim Thema bleiben!

Ullas Dienstwagen und Merkels Learjet: Die Verlogenheit der Medien

Sonntag, 02. August 2009
Die Dienstwagen-Affäre von Ulla Schmidt war auch bei SPIEGEL Online Dauerthema - wenn sich hingegen Kanzlerin Merkel auf Staatskosten privat durch die Gegend kutschieren und gar fliegen lässt, so ist dies für den SPIEGEL komischwerweise kein Aufreger.

Die Dienstwagen-Affäre von Ulla Schmidt war auch bei SPIEGEL Online Dauerthema - wenn sich hingegen Kanzlerin Merkel auf Staatskosten privat durch die Gegend kutschieren und gar fliegen lässt, so ist dies für den SPIEGEL komischwerweise kein Aufreger.

Der Blog Politprofiler hat am 28. Juli einen interessanten Beitrag gebracht zur so genannten Dienstwagen-Affäre von Ulla Schmidt. Darin heißt es:

Bayern Aktuell berichtet z. B., dass es gang und gäbe sei, dass Politiker ihre Dienstwagen für private Unternehmungen benutzen. Die ‚Schreibende Gilde‘ unserer freien Medien beschäftigt sich aber nicht mit der Tatsache, dass ‚ALLE‘ es genauso wie Ulla Schmidt machen – NEIN – sie beißen sich in der SPD fest. Das ist kein freier Journalismus mehr, das politisch motivierte Stimmungsmache unter Verschleierung von Wahrheiten.

Unsere Journalisten und vor allem die Redakteure, die die Themen für die Printausgaben auswählen, sollten sich überlegen, welcher freiwilligen Zensur sich sich bereits unterworfen haben. Das gleiche gilt auch die Fernsehanstalten. Besonders für die ‚öffentlich Rechtlichen‘, die gerade wegen ihrer politischen Neutralität auf die GEZ-Gebühren pochen und bis zum Exzess einklagen.

Kanzlerin Merkel promotet auf Staatskosten ihr Buch – und kein Medium regt sich darüber auf
In der SPIEGEL-Printausgabe vom 11. Mai war ein ausführlicher Bericht über die Fahrt unser Bundeskanzlerin, Angela Merkel, zu Ihrer Ferienwohnung [in Hohenwalde] mit Dienstwagen und Chauffeur zu lesen.[1] Damals lag es den führenden deutschen Medien fern, es als Dienstwagenaffäre aufzubauschen. Einer Kanzlerin aus der CDU spuckt schließlich keiner in die Suppe – da wurde lieber auf einen Fehler der SPD gewartet, bis diese Affäre einseitig ausgeschlachtet werden konnte…

Einseitiger kann die Berichterstattung [der Medien] nicht mehr werden. Vor einigen Tagen war Angela Merkel zur Vorstellung ihres neuen Buches auf Sylt, was wohl als private Angelegenheit angesehen werden kann. Aber nein, sie ließ sich nicht mit dem Dienstwagen chauffieren, sondern sie benutzt gleich mal den Learjet für den kurzen 90-minütigen Abstecher nach Sylt.

Hier ein Bericht über den Kanzler-Jet: ‚… eine Bundeskanzlerin schwebt im A310 VIP ein. Vielleicht wird sie kurz vor der Landung noch einmal in den Spiegel des mit Kirschholzimitat vertäfelten Badezimmers schauen, den Lidstrich nachziehen. Willkommen bei Merkel-Lines!'“

Auch der SPIEGEL nahm an diesem Learjet-Ausflug der Kanzlerin auf Staatskosten keinen Anstoß.

Siehe dazu auch den Beitrag „Merkels Learjet und Ullas Dienstwagen“ des Blogs Kritik und Kunst.

[1] Hier handelt es sich um den Artikel „Die deutsche Queen“ (siehe dazu auch den SPIEGELblog-Bericht „Alexander Osang: Hofberichterstattung für Angela Merkel“).

Wie der SPIEGEL die 500-jährige Plünderung der Neuen Welt schamlos verharmlost

Donnerstag, 30. Juli 2009

Jens Glüsing ist seit vielen Jahren Lateinamerika-Korrespondent des SPIEGEL. Leider lässt Glüsing die journalistische Sorgfalt aber immer wieder vermissen und geriert sich dabei als Desinformator, der Falschinformationen kolportiert, die Realität auf sträfliche Weise verharmlost und sich zum Sprachrohr der neoliberalen Machtcliquen macht (siehe SPIEGELblog-Artikel oder auch taz-Blog-Beitrag von Gerhard Dilger). Aktuelles Beispiel: Glüsings Beitrag „Die erste Globalisierung: Der Fluch des Silbers“ (siehe ersten Screenshot). Darin heißt es gleich im Vorspann: „Die Ausplünderung der Neuen Welt… hat das Schicksal Lateinamerikas.. nicht so ausschließlich geprägt, wie linke Kritiker behaupten.“

Lateinamerika-Korrespondent Glüsing blendet den wohl größten Genozid der Menschheitsgeschichte einfach aus
Ein solcher Satz ist eine Farce bzw. Geschichtsklitterung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die unter der 500-jährigen Tyrannei in Lateinamerika unendlich viel Leid erfahren haben.

„Die Insel Española (Anm.: heute Haiti und Dominikanische Republik) war, wie gesagt, die erste, auf der die Christen einfielen, und dort begannen sie mit dem großen Metzeln und Morden unter diesen Leuten, und so wurde sie von ihnen zuerst zerstört und entvölkert, und dort fingen die Christen damit an, den Indios ihre Frauen und Kinder zu entreißen, um sich ihrer zu bedienen und sie zu mißbrauchen“. (Las Casas, Werkauswahl Bd. 2, 70).  „Sie bauten große Galgen, die so beschaffen waren, daß die Füße der Opfer beinahe den Boden berührten und man jeweils dreizehn von ihnen henken konnte, und zu Ehren und zur Anbetung unseres Heilands und der zwölf Apostel legten sie Holz darunter und zündeten es an, um sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen.“ (Las Casas, Werkauswahl Bd. 2, 71).

„Die Insel Española (Anm.: heute Haiti und Dominikanische Republik) war.. die erste, auf der die Christen einfielen, und dort begannen sie mit dem großen Metzeln und Morden unter diesen Leuten, und so wurde sie von ihnen zuerst zerstört und entvölkert, und dort fingen die Christen damit an, den Indios ihre Frauen und Kinder zu entreißen, um sich ihrer zu bedienen und sie zu mißbrauchen“. (Las Casas, Werkauswahl Bd. 2, 70). „Sie bauten große Galgen, die so beschaffen waren, daß die Füße der Opfer beinahe den Boden berührten und man jeweils dreizehn von ihnen henken konnte, und zu Ehren und zur Anbetung unseres Heilands und der zwölf Apostel legten sie Holz darunter und zündeten es an, um sie bei lebendigem Leibe zu verbrennen.“ (Las Casas, Werkauswahl Bd. 2, 71). Q: www.uni-muenster.de

Denn die Plünderung Lateinamerikas hat vor allem auch dazu geführt, dass die Ureinwohner de facto ausgerottet wurden. „Allein in Mexiko muss die Conquista 19 Millionen Ureinwohnern das Leben gekostet haben“, wie etwa Hans Magnus Enzensberger im Nachwort zum Buch „Kurzgefasster Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder“ festhält. Dieser „kurzgefasste Bericht“ stammt von dem Pater Bartolomé de Las Casas, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts den Völkermord – den Genozid – an Abermillionen Ureinwohnern Lateinamerikas vor allem durch die spanischen Eroberer (Conquistadoren) mit eigenen Augen miterlebt und sich letztlich vergeblich dagegen aufgelehnt hatte (siehe auch zweiten Screenshot).

Dieser Genozid, der in seiner unfassbaren Grausamkeit und in seinem gigantischen Ausmaß in der Geschichte seinesgleichen sucht, wird von Glüsing aber überhaupt nicht erwähnt. Glüsing spricht hingegen nur von „Ausplünderung“ und erwähnt auch einige Beispiele von großem Leid, das den Ureinwohnern – den „Indígenas“ – widerfahren ist – doch diese Ausplünderung hatte eben einen allumfassenden Genozid in zahlreichen Ländern zur Folge. Und wohl nichts könnte das Schicksal einer Region, in diesem Falle Lateinamerika, „ausschließlicher prägen“ (um mit Glüsings Worten zu sprechen) als ein Genozid! Dieser womöglich größte Genozid der Menschheitsgeschichte ist nicht annähernd wieder gut gemacht (soweit dies überhaupt möglich ist) – und auch heute noch fristen die verbliebenen Ureinwohner ein mehr als klägliches Dasein.

Glüsing verschweigt auch den verheerenden Einfluss des „Imperiums der Schande“
Und genau das ist es, worauf auch Enzensberger in seinem Nachwort eindringlich hinweist: Dass sich der Kampf, den Las Casas vor knapp 500 Jahren so vehement focht, auch in unserer Zeit noch abspielt. „Der Prozess, der mit der Conquista begann, ist nicht zu Ende. Er wird in Südamerika, in Afrika und Asien geführt… Die Schlagzeilen, die wir jeden Morgen im Briefkasten finden, beweisen, dass die Verwüstung der Indianischen Länder weitergeht“, so Enzensberger. „Der kurzgefasste Bericht von 1542 ist ein Rückblick in unsere eigene Zukunft.“

Und genau dies möchte Glüsing relativieren… (mehr …)

Wehrpflicht/Afghanistan: Wie der SPIEGEL die kritischen Positionen der Partei Die Linke einfach ausblendet

Mittwoch, 29. Juli 2009

Das Weglassen von einem unliebsamen Informationen ist ein zentrales Vehikel der Desinformation – und auch der SPIEGEL bedient sich dieser Methode immer wieder. So auch geschehen in der aktuellen Printausgabe in dem fünfseitigen Beitrag „Bundeswehr: Merkels Märchen“ (S. 20 bis 24, siehe Ausriss; Artikel online noch nicht verfügbar). Darin geht es um die aktuell aufgeflammte Diskussion darüber, ob die Bundeswehr noch zeitgemäß ist. Das Problem an dem Beitrag: Die Positionen der Partei Die Linke bleiben im Gegensatz zu denen der anderen Bundestagsfraktionen (SPD, CDU, Grüne, FDP) komplett unerwähnt – und das auch noch, obwohl die drei Verfassser des SPIEGEL-Artikels auf Seite 23 explizit „alle deutschen Parteien” ansprechen.

Besondere journalistische Fehlleistung
Auf diese Desinformationspolitik des Nachrichtenmagazins macht auch die Linke Wählerinititative in ihrem Beitrag „Die Linke bleibt beim Thema Wehrpflicht als einzige Partei im Bundestag unerwähnt“ aufmerksam. Darin heißt es zu recht: „Die Linke existiert demnach gar nicht. Das ist in dieser Frage eine besondere journalistische Fehlleistung, weil sich Die Linke als einzige Partei im Deutschen Bundestag gegen den Afghanistan-Krieg ausspricht, mit dem die Frage der Wehrpflicht auch im SPIEGEL[-Beitrag] direkt verbunden wird“. So baute der SPIEGEL in seinen Artikel sogar einen Infokasten ein, der über nicht weniger als eineinhalb Seiten geht und in dem explizit der Bundeswehreinsatz in Afghanistan thematisiert wird.

Dieser SPIEGEL-Beitrag ist also ein weiteres Dokument dafür, wie das Nachrichtenmagazin in seiner tendenziösen Berichterstattung gegen alles, was nach einschneidender Kritik am Status Quo riecht, zweigleisig fährt: Entweder berichtet das Blatt gar nicht über derlei Positionen oder sie werden diffamiert. SPIEGELblog hat diese heikle Thematik bereits mehrfach aufgegriffen, unter anderem in folgenden Beiträgen:

# „Der SPIEGEL: merkelsche Afghanistanpropagande ohne Ende“

# „Afghanistan: Der SPIEGEL als verlängerter PR-Arm des US-Militär“

# „Absurdistan lässt grüßen: Wie ein SPIEGEL-Redakteur unter seiner nicht artikulierten Abneigung gegen Kohl-Witze litt und so ‚aus Versehen‘ konservativ wurde“

# „Die Diffamierer von der Elbe – wie der SPIEGEL das Weltsozialforum faktenarm heruntermacht“