Der SPIEGEL fabuliert über die Bettmoral unserer Vorfahren

  29. Januar 2009, von SPIEGELblog

Matthias Schulz!

Als Autor einer SPIEGEL-Titelgeschichte über die Germanen [siehe Bild] haben Sie das unglaubwürdigste Vorurteil über dieses Volk, das es leider gar nicht gegeben hat, noch einmal kolportiert und den Römern die Verwilderung der Geschlechtsmoral im Teutoburger Wald zur Last gelegt:

„Hinzu kamen die lockere Sitten der Eindringlinge. Huren und Marketenderinnen folgten dem Militär. Für die Germanen bedeutete das Verwirrung. Sie lebten bis zum 20. Lebensjahr enthaltsam. Eheliche Treue galt als höchstes Gut.“

Wenn Sie uns nun bitte die Moorleiche eines einzigen Germanen vorzeigen könnten, der bis zum 20. Lebensjahr nachweislich enthaltsam gelebt hätte, würden wir Ihnen diesen kühnen Griff in die Frühgeschichte verzeihen. Oder waren Sie damals persönlich anwesend unter den Bettdecken der Cheruskerfürstenpaare und ihrer Leibeigenen, als die eheliche Treue noch als höchstes Gut gegolten hatte?

Um eine etwas nähere Auskunft über die Bettgeschichten der Germanen bittet
Titanic

(aus: Briefe an die Leser, Titanic 2/2009)

 

2 Kommentare zu “Der SPIEGEL fabuliert über die Bettmoral unserer Vorfahren”

  1. Alexander Hein sagt:

    Upps! Da hat jemand beim Spiegel zu weit gegriffen in die Geschichte, was?
    Danke an die Titanic und an SPIEGELblog!

  2. ilia Papa sagt:

    Wie war das früher? Flugzeug abgestürzt, 93 Tote, BILD war dabei!

    Heute: Vor 2000 Jahren – Germanen hatten keinen Sex bis 20 und waren in der Ehe treu, DER SPIEGEL war dabei! … GOTT, laß Hirn vom Himmel regnen! Und erlöse uns von den Hirnonanisten …

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