Titanic: SPIEGEL Online ein „qualitätsjournalistisches Wald- und Wichsmagazin“

  28. September 2009, von T. Engelbrecht

Daß, SPIEGEL Online,

aus dem immergrünen Thema DDR nicht nur die üblichen Mauerschuß- und Unrechtsstaatsanekdoten herauszuholen sind, wer wüßte es besser als Du; denn auch aus der viel bekakelten Ostneigung zur Freikörperkultur läßt sich genau der Sex saugen, ohne den der ewige Crime irgendwann langweilig würde. Und Zwölfjährige, die „Eines Tages“ am Nacktbadestrand vor der leidlich Älteren einen Ständer kriegen [siehe Scrennshot des SPIEGEL-Online-Artikels „Annikas Brüste“], das ist doch auch Aufklärung, nicht wahr:

„Schon ein bisschen selbstbewusster suchte ich den Liegeplatz von Annikas Familie. Schon von weitem sah ich, dass Annika, als sie mich kommen sah, zu lachen begann. Unsicher grinsend legte ich mich bäuchlings neben sie in den Sand und blinzelte sie an. Auch ihre Eltern schmunzelten. Dann gingen sie ins Wasser. Annika lag auf dem Rücken, den Kopf auf ihren Arm gestützt und redete nun ganz cool mit mir. Bei jedem ihrer Atemzüge bewegten sich die braungebrannten Brüste ein wenig auf und ab. Mir wurde ganz schwummrig und so starrte ich abwärts zwischen ihre Beine auf die volle, dunkelblonde Schambehaarung. Ich konnte mich schon lange nicht mehr umdrehen. Ich hatte eine Erektion, die sich anfühlte, als hätte sie sich tief in den heißen Ostseesand gebohrt“ –

so, SPIEGEL Online, bohrt also ein qualitätsjournalistisches Wald- und Wichsmagazin in den feuchten Wunden der blutjungen Vergangenheit, auf daß es einem ganz schwummrig werde.

Jeden Tag ein bißchen weniger Deine

Titanic

( aus: Titanic, 10/2009, „Briefe an die Leser“, S. 8 )

 

Ein Kommentar zu “Titanic: SPIEGEL Online ein „qualitätsjournalistisches Wald- und Wichsmagazin“”

  1. Sommergeschichte - Mark Scheppert sagt:

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